Zuerst die Füße ist eine Skulptur aus dem Jahr 1990 von Martin Kippenberger. Sie stellt einen gekreuzigten Frosch dar. In einer seiner Gliedmaßen hält er ein Ei, in einer anderen einen Bierkrug. Es existieren fünf Exemplare[1] in unterschiedlicher Ausführung, sowohl grün bzw. violett bemalt als auch unbemalt und mit unterschiedlicher Anzahl und Anordnung des Eies.
Zuerst die Füße |
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Martin Kippenberger, 1990 |
Skulptur |
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Die Skulptur ist als ironisches Selbstporträt Kippenbergers gedacht. Es spiegle nach Ansicht des Museion (Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen, Südtirol) den damaligen Gemütszustand des Künstlers nach einem Alkohol- und Drogenentzug wider und habe „nichts mit Religion zu tun.“[2]
Das Kunstwerk sorgte für zahlreiche Irritationen; man forderte, es anlässlich des Papstbesuchs 2008 aus dem Museion in Bozen zu entfernen.[3][4] Angestoßen von der Sonntagszeitung Zett kam es zu Interventionen von zahlreichen politischen Kreisen und Teilen der katholischen Kirche sowie einer hitzig geführten Diskussion unter anderem auf den Leserbriefseiten der Tageszeitung Dolomiten.
Papst Benedikt XVI. schrieb an den Präsidenten des Regionalrates, Franz Pahl, der gekreuzigte Frosch verletze die religiösen Gefühle vieler Menschen.[5] Der italienische Kulturminister Sandro Bondi brachte zum Ausdruck, auch die Vernunft und der gesunde Menschenverstand würden durch das Kunstwerk beleidigt.[5] Regionalratspräsident Franz Pahl trat in einen Hungerstreik.[6]