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Rainer Kerndl (* 27. November 1928 in Bad Frankenhausen/Thüringen; † 21. Oktober 2018 in Berlin[1]) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.


Leben


Rainer Kerndl war Sohn eines kaufmännischen Angestellten. Von 1943 bis 1945 lebte er in dem Ort Altburgund im besetzten Polen. Gegen Kriegsende leistete er seine Arbeitsdienstzeit ab und gehörte für kurze Zeit der Waffen-SS an. Er geriet in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im September 1945 entlassen wurde. 1948 legte er die Reifeprüfung ab. 1949 wurde er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und war als Volontär und Redakteur bei einer Parteizeitung in Saalfeld tätig.

Ab 1951 schrieb er als freier Journalist für die Tägliche Rundschau, daneben war er hauptamtlicher Sekretär der Freien Deutschen Jugend (FDJ) an der Internatsschule Wickersdorf. Nachdem Kerndls frühere Zugehörigkeit zur Waffen-SS bekannt geworden war, erfolgte sein Ausschluss aus der SED; 1954 wurde er rückwirkend wieder aufgenommen.

Kerndl arbeitete für die Junge Welt und Die Wahrheit, die Zentralorgane der FDJ bzw. der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins. Ab 1963 war er Theaterkritiker des SED-Zentralorgans Neues Deutschland. Darüber hinaus schrieb er auch selbst Theaterstücke, vor allem für das Ost-Berliner Maxim-Gorki-Theater. 1984 wurde sein Drama Der Georgsberg nach drei Aufführungen wegen „parteischädigenden Verhaltens“ vom Spielplan dieses Theaters abgesetzt. Kerndl konnte daraufhin in den letzten Jahren der DDR nur noch wenige erzählende Werke veröffentlichen.

Kerndl war Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR, seit 1969 gehörte er dem Vorstand, ab 1973 dem Präsidium dieser Organisation an, und von 1978 bis 1989 war er ihr Vizepräsident. Seit 1972 war er Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Kerndl erhielt u. a. 1961 die Erich-Weinert-Medaille, 1965 den Lessing-Preis der DDR, 1972 den Goethe-Preis der Stadt Berlin, 1972 einen Nationalpreis der DDR, 1975 den Vaterländischen Verdienstorden sowie 1976 den „Orden für Verdienste um die Polnische Kultur“.

Von 1980 bis 1989 war Kerndl als Gesellschaftlicher Mitarbeiter Sicherheit (GMS) der DDR-Staatssicherheit unter dem Decknamen „Rita“ erfasst, wurde aber nicht als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) geführt oder eingesetzt.[2]


Darstellung Kerndls in der bildenden Kunst der DDR


Bildnis Rainer Kerndl (Tafelbild, Öl)
Fritz Dähn, 1967

Deutsche Fotothek – Link zum Bild
(Bitte Urheberrechte beachten)


Werke (Auswahl)



Filmografie



Literatur





Einzelnachweise


  1. Rainer Kerndl gestorben. In: jungewelt.de. 24. Oktober 2018, abgerufen am 26. Oktober 2018.
  2. Joachim Walther: Sicherungsbereich Literatur: Schriftsteller und Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik (= Analysen und Dokumente. Wissenschaftliche Reihe des Bundesbeauftragten, 6). Ch. Links Verlag, Berlin, 21998, ISBN 978-3-86284-042-7, S. 743.
Personendaten
NAME Kerndl, Rainer
KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist, Autor und Dramatiker
GEBURTSDATUM 27. November 1928
GEBURTSORT Bad Frankenhausen
STERBEDATUM 21. Oktober 2018
STERBEORT Berlin



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