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Der neunteilige Ursula-Zyklus von Vittore Carpaccio (1490/95) wurde für die Scuola Sant’Orsola in Venedig geschaffen. Er stellt einzelne Etappen der Legende der Heiligen Ursula von Köln in Gemälden dar, angefangen bei dem Heiratsantrag des englischen Prinzen bis zu ihrer Apotheose.

Das Altarbild – Die Apotheose der heiligen Ursula und ihrer Gefährtinnen (1491)
Das Altarbild – Die Apotheose der heiligen Ursula und ihrer Gefährtinnen (1491)

Diese Schola, eine der typischen Scuole, wurde von Mitgliedern der adligen Loredan-Familie unterstützt, welche dem damals noch unbekannten Maler den Auftrag zu dem Altargemälde (pala) und den acht dazugehörenden Leinwandgemälden (teleri) gab. Heute ist der Zyklus in der Gallerie dell’Accademia in Venedig in einem eigenen Raum zu besichtigen.


Das Altargemälde


Das Gemälde des Hochaltars zeigt die Apotheose der heiligen Ursula auf einem Podest aus Palmenblättern umgeben von ihren Jungfrauen.


Die acht Leinwandgemälde



Die Gemälde als Spiegel der venezianischen Gesellschaft


Das Gerüst der Darstellung beruht auf einer Homologationsformel: Das heidnische England und die christliche Bretagne werden auf das türkische Byzanz und das Venedig der Renaissance übertragen.


Geografischer Bezug der Gemälde


Die Ursula-Geschichte ist in zwei Gruppen aufzuteilen, die ursprünglich an Süd- oder Nordwand angebracht waren. Das 4. Gemälde hing an der Westseite gegenüber dem Altargemälde. Zu der Nordseite der Scuola befindet sich die Kirche Santi Giovanni e Paolo, während die Südseite in Richtung Dogenpalast zeigt.

Die drei Gemälde der Südwand (1. – 3.) zeigen Szenen aus der Welt der Diplomatie, während an der Nordseite (5. – 8.) das Martyrium der Heiligen dargestellt wird. Das 4. Gemälde über dem Eingang zeigt die Überfahrt des englischen Prinzen in die Bretagne und symbolisiert somit die Vermittlung zwischen weltlicher und geistiger Seite.


Architektonischer Bezug der Gemälde


Im ersten Bild wird der geschmückte Bogen der Altarapsis des ursprünglichen Raumes aufgenommen und als Kollonnade dargestellt. Im letzten Bild (8.) wird Ursula auf ihrer Bahre eine Treppe hinauf in Richtung Altar getragen – so als ob Ursula aus dem Bild hinaus in den Realraum gebracht würde zu ihrem Altar, in dem sich eine Reliquie von ihr befand. Sowohl das erste als auch das letzte Bild des Zyklus wird also sowohl an das Altarbild als auch an die Architektur des Raumes angegliedert. Ein weiterer Verweis auf den Raum ist im ersten Bild zu finden, wo für die Tür ein Stück ausgelassen wurde.


Literatur





На других языках


- [de] Ursula-Zyklus

[en] Legend of Saint Ursula

The Legend of Saint Ursula (Italian: Storie di sant'Orsola) is a series of large wall-paintings on canvas by the Italian Renaissance artist Vittore Carpaccio, commissioned by the Loredan family and originally created for the Scuola di Sant'Orsola (Ursula) in Venice, which was under their patronage. They are now in the Gallerie dell'Accademia in Venice.

[ru] История святой Урсулы (цикл картин Карпаччо)

История святой Урсулы (итал. Storie di sant’Orsola) — цикл картин итальянского художника эпохи Возрождения Витторе Карпаччо, выполненный по заказу семьи Лоредан[en] для скуолы святой Урсулы (итал.  Scuola di Sant’Orsola) в Венеции. Сейчас картины хранятся в венецианской Галерее Академии.



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