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Georg Anton Mayer, Pseudonym Johannes Reinwaldt, (* 22. April 1879 in Berlin; † 19. Dezember 1944 im Konzentrationslager Neuengamme) war ein deutscher Kunsthistoriker und Schriftsteller.


Leben


Stolperstein am Haus, Rudolf-Breitscheid-Straße 60, in Kleinmachnow
Stolperstein am Haus, Rudolf-Breitscheid-Straße 60, in Kleinmachnow

Anton Mayer war der Sohn des Bankdirektors Georg Anton Mayer (1846–1927). Nach anfänglichem Privatunterricht kam er 1888 in das Wilhelms-Gymnasium in Berlin. Das Abitur legte er 1899 in Speyer ab. Er trat im September 1899 als Fahnenjunker in das 2. Königlich Sächsische Husaren-Regiment Nr. 19 in Grimma ein, besuchte die Kriegsschule in Danzig und wurde im Januar 1901 Leutnant in diesem Regiment. 1903 schied er aus dem Dienst aus und wurde Offizier der Reserve. Während seiner Zeit beim Militär lernte er Rudolf G. Binding (1867–1938) kennen, mit dem er zeitlebens befreundet blieb.[1] Zum Wintersemester 1903/04 begann er das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Berlin. 1907 wurde er bei Adolph Goldschmidt an der Universität Halle promoviert. Danach war er zeitweise Volontär am Kupferstichkabinett in Berlin.

Von 1913 bis Ende Mai 1915 war er Direktor des Großherzoglichen Museums für Kunst und Kunstgewerbe in Weimar.[2] Danach war er in Berlin als Kunst- und Musikkritiker tätig, etwa für das 8 Uhr-Abendblatt (National-Zeitung). Er lebte auf dem ehemaligen Rittergut in Berlin-Weißensee. Im Zuge der Inflation verarmte er und war auf seine Einnahmen als Autor angewiesen. 1921 bis 1925 war er mit Paul Landau Herausgeber und Redakteur der ersten drei Bände der Zeitschrift Faust. Eine Monatsschrift für Kunst, Literatur und Musik.[3] Seit 1926 war er als freier Schriftsteller tätig.

Er publizierte viele seiner Werke unter dem Pseudonym Johannes Reinwaldt, teilweise erschienen seine Werke unter beiden Namen. Er schrieb Sachbücher und Romane in großer Zahl. Ferner übersetzte er Bücher aus dem Englischen und Französischen.

In der Zeit des Nationalsozialismus galt er als „jüdischer Mischling zweiten Grades“. Noch 1937 war er mit einer Sondergenehmigung Mitglied der Reichsschrifttumskammer[4], Veröffentlichungen sind bis 1942 nachweisbar. Mayer zog in das billigere Kleinmachnow bei Berlin (Kurmärkischestraße 60, heute: Rudolf-Breitscheid-Straße). Er starb im Dezember 1944 im Konzentrationslager Neuengamme.[5]


Familie


Anton Mayer war von 1910 bis zur Scheidung 1917 mit der Schauspielerin Lucie Höflich (1883–1956) verheiratet, aus dieser Ehe ging die Tochter Ursula Höflich (* 1911) hervor, die ebenfalls als Schauspielerin tätig war. In zweiter Ehe war er mit Anselma Fürst verheiratet.


Veröffentlichungen (Auswahl)


als Anton Mayer

als Johannes Reinwaldt


Literatur




Commons: Anton Mayer (Autor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


  1. Siehe dazu Anton Mayer: Der Göttergleiche. Erinnerung an Rudolf G. Binding. Rütten & Loenning, Potsdam 1939.
  2. Volker Wahl (Hrsg.): Henry van de Velde in Weimar: Dokumente und Berichte zur Förderung von Kunsthandwerk und Industrie (1902 bis 1915). Böhlau, Köln 2007, ISBN 978-3-412-01306-6, S. 485. 501. Zu seiner kurzen Amtszeit in Weimar siehe auch den anonymen Brief in Kunstchronik NF 28, 1916/17, S. 1–2.
  3. Jg. 1, 1921/23 – 4, 1925/26, Berlin, Erich Reiss Verlag. Hans Adolf Halbey: Der Erich Reiss Verlag 1908–1936. Versuch eines Porträts. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 21, 1980, Sp. 1225; Thomas Dietzel, Hans-Otto Hügel: Deutsche literarische Zeitschriften 1880–1945. Ein Repertorium. Band 2, Saur, München 1988, ISBN 3-598-10645-9, S. 405.
  4. Volker Dahm: Das jüdische Buch im Dritten Reich. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 20, 1979, Sp. 243.
  5. KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Die Toten 1940–1945 (Memento des Originals vom 27. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de; Stolperstein für Anton Mayer in Kleinmachnow; Stolpern über einen Stolperstein.
Personendaten
NAME Mayer, Anton
ALTERNATIVNAMEN Mayer, Georg Anton (vollständiger Name); Reinwaldt, Johannes (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 22. April 1879
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 19. Dezember 1944
STERBEORT KZ Neuengamme



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