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Ernst van de Wetering (* 9. März 1938 in Hengelo; † 11. August 2021 in Amsterdam[1]) war ein niederländischer Kunsthistoriker und Hochschullehrer. Er war seit 1968, zunächst als Assistent, seit 1970 als Mitglied und seit 1993 als dessen Leiter, Mitarbeiter des Rembrandt Research Project und gilt als einer der herausragenden Rembrandt-Forscher der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert.


Leben


Ernst van de Wetering studierte zunächst Kunst an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag, einer seiner Dozenten war Co Westerik. Von 1961 bis 1964 arbeitete er in Teilzeit als Zeichenlehrer. 1963 begann er ein Studium der Kunstgeschichte an der Universiteit van Amsterdam, das er 1973 abschloss. Er erhielt seinen Doktorgrad in 1986.[2]

Von 1964 bis 1968 arbeitete van de Wetering als wissenschaftlicher Zeichner von mikroskopischen Präparaten am Zoölogisch Museum Amsterdam. Er war von 1969 bis 1987 als Kunsthistoriker am Centraal Laboratorium voor Voorwerpen van Kunst en Wetenschap in Amsterdam beschäftigt, dem heutigen Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed. Von 1987 bis zu seiner Emeritierung am 1. April 1999 war er Professor für Kunstgeschichte an der Universiteit van Amsterdam.[3]

1968 wurde er zunächst Assistent des von Josua Bruyn geleiteten Rembrandt Research Project. 1970 wurde er Mitglied des Projekts. Dabei mochte er der während der ersten Jahre angestrebten strikten Unterscheidung zwischen „echten“, „zweifelhaften“ und „falschen“ Gemälden nicht folgen, konnte sich aber nicht durchsetzen. 1993 übernahm er in der Nachfolge von Josua Bruyn den Vorsitz des RRP. Van de Wetering ist dafür verantwortlich, dass nach den Abschreibungen aus den ersten Jahren des Rembrandt Research Project eine Vielzahl von Werken erneut untersucht und im vierten bis sechsten Band des Corpus of Rembrandt Paintings wieder Rembrandt zugeschrieben werden konnten.[2][4]

Van de Wetering gelangen zahlreiche Entdeckungen in Bezug auf Rembrandts Werk und er gilt als einer der herausragenden Rembrandt-Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts. Seine übrigen Forschungen und Veröffentlichungen behandeln historische Maltechniken und die theoretischen und ethischen Grundlagen der Erhaltung und Restaurierung von Kunstwerken.[2]

Van de Wetering widersprach immer wieder der Auffassung, das Licht sei ein bedeutender Faktor in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In seinen Augen gab es so viele Arten von Licht wie es Möglichkeiten des Malens gab. Die Wirkung resultiere nicht aus dem Licht, sondern aus den Methoden und dem Stil der Maler. Er verfasste mehrere wissenschaftliche Publikationen, in denen er die Behauptung widerlegte, Claude Monet habe ausschließlich in natürlichem Licht gemalt.[3]

Seit seinem Studium an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten war van de Wetering als Porträt- und Landschaftsmaler tätig. Dies wurde als ein Grund dafür genannt, dass er trotz seines nachdrücklichen Befürwortens der Untersuchung von Gemälden mit wissenschaftlichen Methoden als ein Connaisseur in der Nachfolge von Kunsthistorikern früherer Generationen galt.[5]


Auszeichnungen


Ernst van de Wetering war Slade Professor of Fine Art an der University of Oxford für das Jahr 2002.[6] 2003 wurde van de Wetering von der niederländischen Königin zum Ritter geschlagen, wegen seiner Verdienste um die Bewahrung und Restaurierung kulturellen Erbes der Niederlande.[3]


Veröffentlichungen (Auswahl)



A Corpus of Rembrandt paintings


Ernst van de Wetering wirkte an allen Bänden des ursprünglich auf fünf Bände angelegten Corpus of Rembrandt Paintings als Autor mit. Ab dem vierten Band ist er alleine als Hauptautor genannt, nahm aber im Wesentlichen die Rolle eines Herausgebers wahr.


Festschrift





Einzelnachweise


  1. Een Rembrandt was pas een Rembrandt als hij het zei. Abgerufen am 15. August 2021 (niederländisch).
  2. Ernst van de Wetering (1938) is kunsthistoricus en Rembrandtkenner. Website von VPRO, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  3. Thijs Weststeijn: Biography of Ernst van de Wetering. In: Marieke van den Doel u. a. (Hrsg.): The Learned Eye. 2005, S. 13.
  4. Preise vergesse ich gleich wieder. Interview. In: Der Spiegel. 47/1997, S. 258–259.
  5. Katarzyna Krzyżagórska-Pisarek: Corpus Rubenianum versus Rembrandt Research Project. Two approaches to a catalogue raisonné. In: Rocznik Historii Sztuki. Band 41, 2016, S. 23–50, doi:10.11588/diglit.34225.5.
  6. Oxford Slade Professors, 1870–present. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) University of Oxford, 2012, archiviert vom Original am 13. Februar 2015; abgerufen am 27. Januar 2015.
Personendaten
NAME Wetering, Ernst van de
KURZBESCHREIBUNG niederländischer Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 8. März 1938
GEBURTSORT Hengelo
STERBEDATUM 11. August 2021
STERBEORT Amsterdam

На других языках


- [de] Ernst van de Wetering

[en] Ernst van de Wetering

Ernst van de Wetering (9 March 1938 – 11 August 2021[1])[2] was a Dutch art historian[3] and an expert on Rembrandt and his work.

[ru] Ветеринг, Эрнст ван де

Эрнст ван де Ветеринг (нидерл. Ernst van de Wetering; 9 марта 1938, Хенгело, Оверэйссел, Нидерланды — 11 августа 2021, Амстердам, Нидерланды) — нидерландский искусствовед и историк искусства, профессор Амстердамского университета (1987—1999), участник (с 1968 года) и руководитель (с 1993 года) исследовательского проекта «Рембрандт», автор ряда книг о жизни и творчестве Рембрандта[1][2][3].



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