Erwin Kluckhohn (* 31. Dezember 1914 in Göttingen; † 6. Februar 1945 in Ostpreußen) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Kluckhohn war der Sohn von Wilhelm Kluckhohn (geb. 1884) und Elisabeth (Ella) Kluckhohn, geb. Blanck (1886–1956) und ein Enkel des Historikers August von Kluckhohn bzw. ein Neffe des Literaturwissenschaftlers Paul Kluckhohn[1]. Er promovierte 1938 an der Universität Göttingen bei Georg Graf Vitzthum von Eckstädt. Schon zuvor hatte Kluckhohn bei einem zweijährigen Studienaufenthalt in Italien wesentliche Teile seiner späteren Habilitationsschrift fertiggestellt, die zunächst durch Einberufung zur Wehrmacht unterbrochen, nach Verwundung und einjährigem Lazarett- bzw. Genesungsurlaub 1943 abgeschlossen werden konnte. Die der Habilitation folgende Lehrtätigkeit an der Universität Göttingen musste Kluckhohn wegen seiner Wiedereinberufung zum Kriegsdienst als Kompanieführer abbrechen. Kluckhohn fiel im Februar 1945 in Ostpreußen.
Kluckhohns Bedeutung liegt in der grundsätzlichen, auf genauer Beobachtung der Bau- und Kapitellplastik basierenden Klärung der kunstgeschichtlichen Abhängigkeit der nieder-sächsischen Baukunst des 12. Jahrhunderts von Oberitalien, auf der alle weiteren Forschungen zu dieser Thematik aufbauen konnten. Insbesondere die Unterscheidung der beiden für Nieder-Sachsen „schulbildenden“ Schlüsselbauten – der Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg und des Kaiserdoms in Königslutter – und die Bestimmung der unterschiedlichen Herkunft ihrer Bauplastik aus Vorgaben in Mailand (S.Ambrogio), Como (S.Abbondio) oder Pavia (S.Michele) beziehungsweise Verona (S.Zeno) ist sein Verdienst.
Der Nachlass der Familie Kluckhohn befindet sich seit 1985 in der „Stiftung der Georg-August-Universität zu Göttingen“.
Personendaten | |
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NAME | Kluckhohn, Erwin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1914 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 6. Februar 1945 |
STERBEORT | Ostpreußen |