Georg Hermann Johannes Cuny (* 2. Dezember 1857 in Borgfeld bei Danzig; † wahrscheinlich 1942 in Berlin) war ein deutscher Architekt, preußischer Baubeamter und Kunsthistoriker.
Der Vater Theodor Cuny war Landlehrer und wahrscheinlich hugenottischer Herkunft, die Mutter war Pauline Cuny geb. Bülow. Georg Cuny besuchte das Realgymnasium in Danzig und studierte anschließend Architektur an der Technischen Hochschule (Berin-)Charlottenburg sowie Kunstgeschichte an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.
Seit 1882 war er als Baubeamter in verschiedenen Gegenden Preußens tätig. 1890 wurde Cuny zum Regierungsbaurat ernannt, 1902 zum Kreisbauinspektor, 1909 zum (königlichen) Baurat, 1914 zum Regierungs- und Baurat und 1925 zum Oberregierungs- und Baurat. In diesem Jahr wurde Georg Cuny in den Ruhestand versetzt und lebte danach in Berlin. 1933 wurde ihm die Ehrendoktorwürde als Dr.-Ing. E. h. verliehen. Sein Aufenthalt von 1933 bis 1937 ist unbekannt. 1942 wurde Cuny letztmals mit Wohnsitz im Haus Martin-Luther-Straße 78/79 in Berlin-Schöneberg im Berliner Adressbuch aufgeführt.[1]
Georg Cuny war seit 1891 mit Wilhelmine geb. Fietkau verheiratet. Kinder sind nicht bekannt.
Georg Cuny entwarf und baute Gebäude in verschiedenen Gegenden Preußens. Als bedeutendste gelten die Empfangsgebäude des Bahnhofs Danzig und des Bahnhofs Eisenach.
Jahr | Ort | Gebäude | Bild | Bemerkungen |
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1882–1884 | Schönberg bei Danzig (jetzt Szymbark) | evangelische Kirche (jetzt Kościół św. Teresy od Dzieciątka Jezus) | Neubau, neugotisch | |
1884–1885 | Hornhausen bei Magdeburg | evangelische Kirche St. Stephani | neugotischer Neubau unter Einbeziehung des alten Kirchturms | |
1890 | Karthaus bei Danzig (jetzt Kartuzy) | Postamt, jetzt ul. Parkowej 1 | Neubau | |
1892–1893 | Berlin | |||
1894–1897 | Thorn, jetzt Toruń | evangelische Garnisonkirche, jetzt kościół św, Katarzyny | Bauausführung nach Plänen von Ferdinand Schönhals | |
um 1894/1897 | Thorn | Franziskanerkirche St. Marien | Umbauten im Presbyterium (Chor) | |
1897–1900 | Danzig | Hauptbahnhof Danzig | Bauausführung des Empfangsgebäudes nach Plänen von Alexander Rüdell und Paul Thoemer, mit eigenen Veränderungen | |
um 1899/1900 | Danzig | Verwaltungsgebäude der Königlichen Eisenbahndirektion Danzig | Neubau, später Hotel Central, jetzt Wały Grodzkie | |
1898 | Danzig | St.-Elisabeth-Kirche | Ausbesserungsarbeiten an der Westfassade und dem Turm | |
1902–1903 | Eisenach | Empfangsgebäude für den Bahnhof Eisenach | ![]() |
Neubau im eklektizistischen Stil, galt als moderner zweckmäßiger Bau |
1902/1903 | Eisenach | „Fürstenbahnhof“ für den Bahnhof Eisenach | ![]() |
Neubau, Darstellung von Georg Cuny an einer Außenwand |
1902/03 | Eisenach | Bahnpostamt beim Bahnhof Eisenach | Neubau | |
um 1903 | Saalfeld | Eisenbahngebäude | Neubau | |
1905–1906 | Erfurt | Hauptbahnhof | Neubauten (?) | |
1907 | Elberfeld | Königliche Eisenbahndirektion Elberfeld | Neubauten | |
1908–1910 | Hagen | Empfangsgebäude für den Hagener Hauptbahnhof | Neubau, nach Plänen von Walter Morin |
Georg Cuny veröffentlichte zahlreiche Schriften zur Kunstgeschichte Danzigs, vor allem in der Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins, den Mitteilungen des Westpreußischen Geschichtsvereins und den Mitteilungen des Coppernicus-Vereins für Wissenschaft und Kunst zu Thorn.
Monografien
Zu seiner Zeit gab es zwei weitere Personen mit diesem Namen:
Personendaten | |
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NAME | Cuny, Georg |
ALTERNATIVNAMEN | Cuny, Georg Hermann Johann (vollständiger Name); Cuny, George |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Kunsthistoriker, preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 2. Dezember 1857 |
GEBURTSORT | Borgfeld bei Danzig |
STERBEDATUM | unsicher: 1942 |
STERBEORT | unsicher: Berlin |