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George Augustus Moore (* 24. Februar 1852 in Ballyglass, Irland; † 21. Januar 1933 in London) war ein irischer Schriftsteller und Kunstkritiker.

Édouard Manet: Porträt George Moore
Édouard Manet: Porträt George Moore

Leben


Moore, dessen Vater Mitglied des Parlaments war, stammte aus einer wohlhabenden Familie. Seine Erziehung genoss Moore durch Hauslehrer und später am St. Mary's College in Oscott, in der Nähe von Birmingham. Nach dem Tod seines Vaters 1870 entschied er sich – nunmehr finanziell unabhängig – nach Paris zu gehen, um Kunst zu studieren. Im März 1873 schrieb er sich an der Ecole des Beaux-Arts als Schüler von Cabanel ein, um dann später in die Académie Julian zu wechseln. Nach nur drei Jahren entschloss sich Moore, die Malerei wieder aufzugeben und wandte sich ab 1876 ganz dem Schreiben zu. Über Auguste Villiers de L'Isle Adam lernte Moore Mallarmé und über diesen wiederum Édouard Manet kennen, der Moore in dieser Zeit mehrfach porträtierte. Im Café de la Nouvelle Athènes hatte er darüber hinaus Pissarro, Degas, Renoir, Monet, Daudet, Turgenev und vor allem Émile Zola getroffen, dessen Naturalismus ihn besonders beeinflusste.

1880 siedelte Moore sich in London an und veröffentlichte erste Gedichte. 1883 erscheint sein erster Roman A Modern Lover, welcher in England wegen Unsittlichkeit verboten wurde. Mit seinem 1885 erschienenen Roman A mummer's wife schuf Moore den ersten Roman im realistischen Stil in England. In den folgenden Romanen thematisierte Moore Themen wie Prostitution, außerehelichen Sex und lesbische Liebe und provoziert damit die Öffentlichkeit. Seine Bücher Impressions and Opinions (1891) und Modern Painting (1893) brachten dem englischen Publikum erstmals die Malerei des Impressionismus näher. Ab 1901 lebte Moore in Dublin. Zusammen mit Yeats schrieb er hier Diarmuid and Grania für das Irish Literary Theatre und engagierte sich ebenso in der praktischen Theaterarbeit im Rahmen der Irish Renaissance.[1] In den folgenden Jahren setzte er sich mit der irischen Kultur (Celtic Revival) auseinander und Irland wurde Schauplatz des Romans The Lake (1905) und einiger Kurzgeschichten. In diesen Kurzgeschichten griff Moore auch die katholische Kirche an, was zu Problemen bei der Veröffentlichung seines Werkes in irischer Sprache führte. Seine Kurzgeschichten inspirierten auch den jungen James Joyce. Wegen seines Einsatzes für die irische Sprache gilt Moore als ein Mitbegründer der modernen irischen Literatur. Der lyrisch-melodische Stil seines Spätwerks lässt seine "Ohren-Erzählungen" als mündliche Vorträge für einen imaginären Zuhörer erscheinen.

1911 siedelte Moore sich endgültig in London an. Von hier aus unternahm Moore viele Reisen nach Paris und fuhr im Jahr 1913 nach Jerusalem um seinen Roman The Brook Kerith vorzubereiten, welcher 1916 erschien. Das Buch basierte auf der Annahme, dass Christus nicht am Kreuz starb, sondern anschließend gesund gepflegt wurde, später nach Indien ging, um dort erleuchtet zu werden. Auch dieser Roman stieß auf heftige Reaktionen.

Moores 1918 veröffentlichte Novelle The Singular Life of Albert Nobbs wurde später von Simone Benmussa dramatisiert (Uraufführung 1977) und von Regisseur Rodrigo García mit Glenn Close in der Hauptrolle als Spielfilm adaptiert (Albert Nobbs, 2010).

Im Alter von 81 Jahren starb George Moore 1933 in London. Die Urne mit seiner Asche wurde auf der Castle Island im Lough Carra in Irland unweit der Ruine seines Elternhauses beigesetzt.

In vielen seiner Werke thematisierte Moore Schicksale von Frauen, wie z. B. in seinem Roman A mummer's wife, in dem er äußerst realistisch den sozialen Abstieg einer Frau, bedingt durch die Selbstzerstörung mittels Alkohol, schildert. Ein weiteres Thema für Moore war der Burenkrieg der Briten, gegen den er sich immer wieder aussprach.


Werke


Édouard Manet: George Moore im Café
Édouard Manet: George Moore im Café

Literatur




Commons: George Moore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Vgl. Heinz Kosok: Geschichte der anglo-irischen Literatur. Schmidt Verlag, Berlin 190, ISBN 3-503-03004-2, S. 94.
Personendaten
NAME Moore, George
ALTERNATIVNAMEN Moore, George Augustus (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG irischer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 24. Februar 1852
GEBURTSORT Ballyglass, Irland
STERBEDATUM 21. Januar 1933
STERBEORT London

На других языках


- [de] George Moore

[en] George Moore (novelist)

George Augustus Moore (24 February 1852 – 21 January 1933) was an Irish novelist, short-story writer, poet, art critic, memoirist and dramatist. Moore came from a Roman Catholic landed family who lived at Moore Hall in Carra, County Mayo.[1] He originally wanted to be a painter, and studied art in Paris during the 1870s. There, he befriended many of the leading French artists and writers of the day.

[es] George Moore

George Augustus Moore (24 de febrero de 1852-21 de enero de 1933) fue un novelista irlandés, escritor, poeta, crítico de arte, escritor de memorias y dramaturgo. Moore provenía de una familia católica. Originalmente quería ser pintor, por lo que en 1870 estudió arte en París. Allí, trabó amistad con muchos artistas y escritores franceses que habían alcanzado ya fama.

[fr] George Moore

George Augustus Moore (24 février 1852 - 21 janvier 1933) est un romancier, poète, auteur dramatique et critique d'art irlandais.

[ru] Мур, Джордж Огастес

Джордж Огастес Мур[6] (англ. George Augustus Moore; 24 февраля 1852, Мур Холл, Мейо — 21 января 1933, Лондон) — ирландский поэт, прозаик, драматург и критик.



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