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Günther Grundmann (* 10. April 1892 in Hirschberg, Riesengebirge, Provinz Schlesien; † 19. Juni 1976 in Hamburg) war ein deutscher Kunsthistoriker, Museumsleiter und Denkmalpfleger.


Leben


Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt 1912 studierte Grundmann Kunstgeschichte an der Universität München u. a. bei Heinrich Wölfflin und Paul Frankl. Neben dem Studium erlernte er die Malerei in der Malschule Walter Thor und besuchte ab 1913 die Königliche Kunstgewerbeschule, wo er u. a. die Schriftklasse bei Fritz Helmuth Ehmcke und die Möbelentwurfsklasse bei Richard Riemerschmid belegte. Bei Kriegsausbruch 1914 kehrte er zunächst nach Hirschberg zurück und setzte anschließend das kunstgeschichtliche Studium an der Universität Breslau fort, das er 1916 mit der Promotion zum Dr. phil. bei Bernhard Patzak abschloss.

Von 1919 bis 1932 war Grundmann Lehrer für Kunstgeschichte an der Holzschnitzschule Bad Warmbrunn und ehrenamtlicher Verwalter des „Hausfleißvereins“, eines Vereins für schlesische Handarbeit. Ab 1932 war er in der Nachfolge von Ludwig Burgemeister Provinzialkonservator für Niederschlesien in Breslau. Zugleich war er Mitglied der Historischen Kommission für Schlesien[1]. 1938 wurde er zum Professor an der Technischen Hochschule Breslau berufen.

1935 rezensierte er eine Büste des Führers des befreundeten Bildhauers Theodor von Gosen. Nach der deutschen Okkupation Polens 1939 betätigte sich Grundmann in den annektierten Gebieten und veröffentlichte eine Schrift über die deutsche Kunst im „befreiten Schlesien“. Im Jahr 1940 wurde er Mitglied der NSDAP.[2] Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte zu seinen Aufgaben auch die Beschlagnahmung und Einlagerung „bombengefährdeter Kunstgüter“ aus Berlin und Brandenburg.

Nach seiner Flucht 1945 wurde er zunächst Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg in den Jahren 1947 bis 1950.[3]

1950 kam er nach Hamburg, wo er 1950 bis 1959 Denkmalpfleger der Freien und Hansestadt Hamburg und als Nachfolger von Hubert Stierling Direktor des Altonaer Museums war.[4] Von 1951 bis 1959 war er zugleich Vorsitzender der „Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland“. Von 1962 bis 1972 war er Vorsitzender des Vorstandes des „Kulturwerks Schlesien“.

In Hamburg erforderte Grundmanns Tätigkeit als Denkmalpfleger nach 1945 im Vergleich zur Tätigkeit vor 1945 völlig unterschiedliche denkmalpflegerische Konzepte: Schlesien als Landschaft mit reichem, bis ins Mittelalter zurückreichendem sakralem und profanem Denkmälerbestand einerseits und andererseits Hamburg als Hansestadt, deren vor allem aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert stammende Bauten im Krieg schwere Zerstörungen erfahren hatten. War in Schlesien vor allem Konservierung erforderlich gewesen, so erwiesen sich in Hamburg Wiederaufbau, Rekonstruktion und Ergänzung als unvermeidlich.


Medaillenporträt



Veröffentlichungen (Auswahl)



Familie


Grab Günther Grundmann, Friedhof Ohlsdorf
Grab Günther Grundmann, Friedhof Ohlsdorf

Günther Grundmann war seit 1916 mit Elfriede Niepold verheiratet. Der Ehe entstammte eine Tochter sowie der spätere Architekt Friedhelm Grundmann.

Günther Grundmann wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Planquadrat Q 10 (südlich Kapelle 1), beigesetzt.[6]


Ehrungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Fünfzig Jahre Historische Kommission für Schlesien. In: Jahrbuch der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Breslau Band 17, 1972, Mitgliederverzeichnis S. 414.
  2. Jakob Michelsen: Von Breslau nach Hamburg. Ostforscher am Historischen Seminar der Universität Hamburg nach 1945, in: Rainer Hering, Rainer Nicolaysen (Hrsg.): Lebendige Sozialgeschichte. Gedenkschrift für Peter Borowsky. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 3-531-13717-4, S. 674.
  3. Heino Maedebach: Günther Grundmann. Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg in den Jahren 1947–1950. In: Schlesien 17, 1972, S. 51–52.
  4. Gerhard Wietek: Günther Grundmann und das Altonaer Museum. In: Schlesien 17, 1972, S. 53–56
  5. Walter Baum: Die Medaillen und Plaketten von Cirillo dell'Antonio. Ein Südtiroler Bildschnitzer und Medailleur im Riesengebirge. Verlag Delp, München 1975, ISBN 3768901386 und ISBN 9783768901383, S. ?.
  6. Prominenten-Gräber
Personendaten
NAME Grundmann, Günther
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Autor
GEBURTSDATUM 10. April 1892
GEBURTSORT Hirschberg, Riesengebirge, Provinz Schlesien
STERBEDATUM 19. Juni 1976
STERBEORT Hamburg

На других языках


- [de] Günther Grundmann

[en] Günther Grundmann

Günther Grundmann (10 April 1892 – 19 June 1976) was a German art historian, museum curator and monument preservator.



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