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Harald Siebenmorgen (* 2. Oktober 1949 in Koblenz; † 18. März 2020 in Karlsruhe) war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsdirektor.

Harald Siebenmorgen, 2009
Harald Siebenmorgen, 2009

Leben


Harald Siebenmorgen zog im Alter von 18 Jahren nach Freiburg und studierte an der dortigen Universität Kunstgeschichte, Germanistik, Klassische Archäologie und Soziologie. Seine erste Ausstellung organisierte er 1976 im Schwarzen Kloster in Freiburg.[1] Nach seiner Promotion 1979 über die Beuroner Kunstschule arbeitete er ab 1979 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mannheimer Reiß-Museum. Von 1981 bis 1986 war er stellvertretender Leiter der Landesausstellung „Stadt im Wandel“ in Braunschweig, von 1986 bis 1991 Direktor des Hällisch-Fränkischen Museums in Schwäbisch Hall und der Städtischen Galerie. Von 1991 bis 1993 amtierte er als Präsident des Museumsverbandes Baden-Württemberg. Von 1992 bis zur Pensionierung 2014 war er Direktor des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe mit seinen Außenstellen Museum beim Markt, Museum in der Majolika und Zweigstellen u. a. das Keramikmuseum in Staufen. Unter seiner Leitung wurden sukzessive alle fünfzehn Abteilungen des Badischen Landesmuseums nach einer Konzeption, die auf Kontextualisierung und Inszenierung der Objekte basierte, komplett neu eingerichtet, zuletzt 2013 die Abteilung „Weltkultur“. Alle Abteilungen wurden durch Sammlungsführer erschlossen. Besucherorientierung im Museum war ihm wichtig. Ab 1992 wurden große Museumsfeste veranstaltet und das BLM durch zahlreiche weitere Maßnahmen der Museumspädagogik und Kulturvermittlung für ein breites Publikum geöffnet. Ein hochkarätiges und dichtgetaktetes Sonderausstellungsprogramm, das teilweise auf den neu geschlossenen Kooperationsverträgen mit Tunesien und Algerien sowie anderen Mittelmeerstaaten beruhte, fand internationale Beachtung. Die Besucherzahlen wurden auf das Vierfache gesteigert. 2009 zählte das Badische Landesmuseum Karlsruhe rund 300.000 Besucher. Als Pilotprojekt führte er für das BLM als erstes Museum in Baden-Württemberg eine betriebswirtschaftliche Struktur mit einer Kaufmännischen Direktion ein und gewann so neue Handlungsspielräume.

Während seiner Amtszeit kam 2001 das Zweigmuseum im Schloss Neuenbürg hinzu. Als Besonderheit dieses Museumskonzeptes gilt bis heute das in sechs Räumen multimedial inszenierte Märchen Das kalte Herz nach der literarischen Vorlage von Wilhelm Hauff. Bereits 2003 ging das Virtuelle Museum „Karlsruher Türkenbeute“, das einen der bedeutendsten Sammlungsbestände des Badischen Landesmuseum im Internet erschloss online. Das Kooperationsprojekt mit dem ZKM wurde mit dem ICOM - Preis sowie mit dem Österreichischen Staatspreis für Kultur für seine innovative Vermittlung ausgezeichnet.

Das Museum für Mechanische Musikinstrumente und das Klostermuseum Salem wurden 2014 mit neuer Konzeption eröffnet.

Siebenmorgen verantwortete zahlreiche große Ausstellungen, so zur Badischen Revolution 1848/49, zum minoischen Kreta („Im Labyrinth des Minos“), den Kykladen, den Karthagern („Hannibal ad Portas“), den Vandalen und zuletzt die große Landesausstellung 2014 zum Konstanzer Konzil. Liste der von Siebenmorgen verantworteten Ausstellungen siehe Badisches Landesmuseum. Darüber hinaus war er in großem Umfang als Autor und Herausgeber tätig.

Harald Siebenmorgen starb am 18. März 2020 im Alter von 70 Jahren in Karlsruhe.[2][3]


Werke (Auswahl)



Ehrung



Literatur





Einzelnachweise


  1. http://alumni-blog.uni-freiburg.de/archive/1284
  2. Prof. Dr. Harald Siebenmorgen verstorben. In: Landesmuseum.de. Abgerufen am 20. März 2020.
  3. Andreas Jüttner: Harald Siebenmorgen ist tot – er prägte das Badische Landesmuseum in Karlsruhe. In: BNN.de. 20. März 2020, abgerufen am 20. März 2020.
Personendaten
NAME Siebenmorgen, Harald
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und Museumsdirektor
GEBURTSDATUM 2. Oktober 1949
GEBURTSORT Koblenz
STERBEDATUM 18. März 2020
STERBEORT Karlsruhe



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