Hartwig Fischer (* 14. Dezember 1962 in Hamburg) ist ein deutscher Kunsthistoriker. Er war Direktor des Museum Folkwang, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und ist seit 2016 Direktor des British Museum in London.
Hartwig Fischer (2016)
Leben
Fischer studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Klassische Archäologie in Bonn, Paris, Rom und Berlin und wurde 1993 an der Universität Bonn mit einer Dissertation über den Dresdner Maler Hermann Prell und die wilhelminische Umgestaltung des Palazzo Caffarelli promoviert. Anschließend arbeitete er am Kunstmuseum Bonn und war von 1993 bis 2000 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent der Direktion am Kunstmuseum Basel tätig. 2001 folgte er ebenda der Tätigkeit als Konservator für das 19. Jahrhundert und die Klassische Moderne (1800–1960).[1] In dieser Zeit kuratierte er u.a. die Ausstellungen Schwitters Arp (2004), Covering the Real (2005) und Kandinsky (2006/2007, mit Bernhard Mendes Bürgi).
Ab 2006 bekleidete Fischer das Amt des Direktors am Museum Folkwang in Essen. Unter seiner Leitung wuchs die Sammlung durch bedeutende Ankäufe und Schenkungen; in seine Amtszeit fiel auch der Museumsneubau durch den Architekten David Chipperfield.[2]
Im Dezember 2011 wurde Fischer als Nachfolger von Martin Roth zum Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden bestimmt.[3] Die Stadt ist ihm seit seiner Kindheit vertraut, oftmals besuchte er die dortige Verwandtschaft, später recherchierte er hier für seine Dissertation und setzte sich dabei schon mit der sächsischen Kunstgeschichte auseinander. Fischer trat sein Amt am 1. Mai 2012 an.[4]
Am 1. April 2016 trat Fischer die Nachfolge von Neil MacGregor als Direktor des British Museum an.[5]
In seiner Rolle als Direktor des British Museum unterstützte Fischer die Position, wonach der griechische Parthenon-Fries zu Recht dort ausgestellt sei[6]. Das Argument Fischers lautete, dass die Abschlagung des Marmorfrieses ein „kreativer Akt“ gewesen sei, der die Ausstellung in London in einer neuen, nicht ursprünglichen Umgebung rechtfertige[7]. Diese Position wurde von der griechischen Regierung kritisiert[8].
Schriften (Auswahl)
Ein Wilhelminisches Gesamtkunstwerk auf dem Kapitol. Hermann Prell und die Einrichtung des Thronsaals in der Deutschen Botschaft zu Rom 1894–1899. Mewe, Lörrach 1998, ISBN 3-9806066-1-9 (= Dissertation Universität Bonn 1993).
mit Michael Diers, Bruno Haas, Jörg Huber, Verena Kuni und Yves Michaud: Covering the Real, Kunst und Pressebild, von Warhol bis Tillmans / Art and the press image, from Warhol to Tillmans, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Basel, Basel 2005, ISBN 3-7204-0156-1.
Hartwig Fischer neuer Chef der Kunstsammlungen Dresden.(Nicht mehr online verfügbar.)In:SZ-Online.20.Dezember 2011,archiviertvomOriginalam5.Oktober 2013;abgerufen am 3.Oktober 2013.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sz-online.de;, dresdeneins.tv, Beitrag vom 5. Januar 2013.
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