art.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Magdalene Rudolph (* 1. August 1901 in Erfurt; † 8. Januar 1992 ebenda) war eine deutsche Kunsthistorikerin und Direktorin des Angermuseums.


Leben


Magdalene Rudolph war bereits als Schülerin Mitglied im Verein für Kunst und Kunstgewerbe in Erfurt. Sie studierte Archäologie und Kunstgeschichte in Jena, Leipzig und München. Sie promovierte 1929 bei Wilhelm Pinder in München mit der Dissertation unter dem Titel Die Erfurter Steinplastik des 15. Jahrhunderts.

Von Ende des Jahres 1929 bis Anfang 1934 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin bei den Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar im Schloßmuseum bei Wilhelm Koehler. 1934 und 1935 war Magdalene Rudolph als hauptamtliche Sekretärin für den Verein für Kunst und Kunstgewerbe in Erfurt tätig. Von 1935 bis 1971 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin am Städtischen Museum Erfurt.

Am 3. September 1937 wurden im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ 765 Werke[1] der modernen Sammlung des Städtischen Museums beschlagnahmt. Der damalige Museumsdirektor Herbert Kunze wurde seines Amtes enthoben. Von 1938 bis 1945 leitete Magdalene Rudolph kommissarisch das Angermuseum ohne offiziellen Auftrag und ohne entsprechendes Gehalt. Sie verhinderte, dass das Wandgemälde Lebensstufen von Erich Heckel durch die Nationalsozialisten zerstört wurde, indem sie den Raum durch eine provisorische Wand verschloss und eine Plastik des Erzengels Gabriel davor stellen ließ. Die von Heckel 1922 bis 1924 geschaffenen Wandmalereien, gelten heute als die wichtigsten erhaltenen Wandbilder des deutschen Expressionismus.

Von 1939 bis 1945 leitete Magdalene Rudolph auch den Erfurter Kunstverein. 1942 heirateten Magdalene Rudolph und Herbert Kunze. Als während der Luftangriffe auf Erfurt die Kunstgegenstände ausgelagert werden mussten, war Magdalene Rudolph dafür verantwortlich, die Objekte an sicheren Orten zu verwahren.

1945 wurde Herbert Kunze rehabilitiert. Er übernahm erneut das Direktorat des Angermuseums. Magdalene Rudolph war Sympathisantin des Künstler- und Freundeskreises „Erfurter Ateliergemeinschaft“ (1963–1974) und Ehrenmitglied des 1990 wiedergegründeten Erfurter Kunstvereins.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Beate Klostermann: Die Sonderausstellungen des Angermuseums von 1945 bis 1962. Eine rezeptionsästhetische Analyse. Dissertation. Universität Erfurt, 2007, S. 22 (Digitalisat Die Angaben schwanken in verschiedenen Quellen von 591 bis rund 800 beschlagnahmte Werke).
Personendaten
NAME Rudolph, Magdalene
KURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin und Direktorin des Angermuseums
GEBURTSDATUM 1. August 1901
GEBURTSORT Erfurt
STERBEDATUM 8. Januar 1992
STERBEORT Erfurt

На других языках


- [de] Magdalene Rudolph

[en] Magdalene Rudolph

Magdalene Rudolph, also known as Magdalene Kunze (1901–1992) was a German art historian and from 1937 until 1945 served as provisional Director of the Angermuseum in the German city of Erfurt.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии