art.wikisort.org - Forscher

Search / Calendar

Margarete Kühn (* 4. Februar 1902 in Lütgendortmund; † 12. September 1995 in Berlin) war eine deutsche Kunsthistorikerin. Als erste Direktorin der preußischen Schlösserverwaltung setzte sie sich in der Nachkriegszeit persönlich für den Erhalt des Berliner Schlosses und den Wiederaufbau des Charlottenburger Schlosses ein.

Schloss Charlottenburg, im Vordergrund die damalige Schlösserdirektorin Margarete Kühn
Schloss Charlottenburg, im Vordergrund die damalige Schlösserdirektorin Margarete Kühn

Leben und Werk


Reiterstandbild des Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg
Reiterstandbild des Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg
Das Grab von Margarete Kühn auf dem Evangelischen Kirchhof Alt-Schöneberg in Berlin.
Das Grab von Margarete Kühn auf dem Evangelischen Kirchhof Alt-Schöneberg in Berlin.

Margarete Kühn studierte in München, Wien sowie Leipzig Kunstgeschichte und promovierte 1928 in München. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie mit dem damaligen Direktor der Preußischen Schlösserverwaltung Ernst Gall (1888–1958) zusammen und war für das Schloss Charlottenburg zuständig. Nach Kriegsende übernahm sie in der Viersektorenstadt Berlin die Leitung der Nachfolgeeinrichtung Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin.

Während der Spaltung Berlins protestierte Kühn im Oktober 1948 erfolglos gegen die Räumung des Berliner Schlosses durch die Deutsche Volkspolizei, obwohl eine amtliche Kommission es am Vortag für nicht einsturzgefährdet erklärt hatte. Betroffen war auch eine der Dienststellen Kühns im Schloss.[1] Der aussichtslose Kampf gegen den vom Ost-Berliner Magistrat betriebenen Abriss des Schlosses veranlasste sie und den Landeskonservator von Berlin, Hinnerk Scheper, ihre Sitze nach West-Berlin zu verlegen. Als Direktorin der West-Berliner Schlösserverwaltung betrieb sie nun mit großer Energie den Wiederaufbau des Schlosses Charlottenburg, das wesentlich stärkere Schäden erlitten hatte als das 1950 auf Beschluss der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gesprengte Stadtschloss.

Erst 1956 erhielt sie mit Martin Sperlich einen wissenschaftlichen Mitarbeiter und somit Unterstützung in ihrer Arbeit. Dieser folgte ihr auch 1969 im Amt und setzte den Wiederaufbau in ihrem Geiste fort.

Durch ihren Einsatz wurde im Jahr 1952 das 1700/1708 von Andreas Schlüter geschaffene und 1949 aus dem Tegeler See geborgene Reiterstandbild des Großen Kurfürsten im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg aufgestellt. Bis Kriegsanfang hatte es auf der Langen Brücke (heute Rathausbrücke) am Stadtschloss gestanden.

Energisch setzte sie sich dafür ein, dass der im Krieg stark verwüstete Charlottenburger Schlossgarten nicht zu einem Volkspark wie der Neue Garten und der Park Babelsberg in Potsdam wurde. So schrieb sie 1951: „Die künstlerische Planung muß davon ausgehen, daß der Park eine historische, zum Schloß gehörige Anlage ist.“ Deshalb setzte sie sich für die Wiederherstellung des Parterres in barocker Formgebung ein.

Von 1958 bis 1974 war sie Herausgeberin der Zeitschrift für Kunstgeschichte, von 1962 bis 1995 des Karl Friedrich Schinkel Lebenswerks und war Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Schlossmonografie.[2]

Zu ihrem zehnten Todestag und ihrem Geburtstag wurde in einem Charlottenburger Neubaugebiet die Margarete-Kühn-Straße nach ihr benannt.[3]


Veröffentlichungen



Literatur




Commons: Margarete Kühn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Dazu und zum Folgenden siehe Renate Petras: Das Schloß in Berlin. Von der Revolution 1918 bis zur Vernichtung 1950, Verlag für Bauwesen, Berlin/München 1992, S. 108f.
  2. Who´s Who The Peoble Lexicon: Margarete Kühn. whoswho.de, abgerufen am 23. Januar 2022.
  3. Margarete-Kühn-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Personendaten
NAME Kühn, Margarete
KURZBESCHREIBUNG deutsche Kunsthistorikerin
GEBURTSDATUM 4. Februar 1902
GEBURTSORT Lütgendortmund
STERBEDATUM 12. September 1995
STERBEORT Berlin



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии