Nicole Fritz (* 7. Juli 1969 in Ludwigsburg) ist eine deutsche Kunst- und Kulturwissenschaftlerin. Sie ist Direktorin der Tübinger Kunsthalle.
Nicole Fritz (2019)
Leben
Sie studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft. Nach einem Auslandsaufenthalt unter anderem in London bei Sotheby´s wurde sie 2002 zum Thema Bewohnte Mythen. Joseph Beuys und der Aberglaube promoviert.
Von 2002 bis 2004 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden tätig und betreute dort beispielsweise Ausstellungen wie: Durchgehend geöffnet. Skulpturensommer in Baden-Baden; Stefan Ettlinger; Ha Kypopt! Russische Kunst heute; Georg Herold.[1] 2005 war sie als Kunstkoordinatorin an der Akademie Schloss Solitude tätig. 2006 bis 2007 arbeitete sie als Projektkoordinatorin und Co-Kuratorin des Ausstellungsprojektes Kunst lebt! Die Welt mit anderen Augen sehen für das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
2007 war Fritz Co-Kuratorin der 10. Triennale Kleinplastik in Fellbach. Von 2008 bis 2011 war sie als freie Kuratorin für die Städtische Galerie Ravensburg tätig und kuratierte unter anderem die Ausstellungen Tom Wesselmann. Pictures on the Wall of Your Heart, Säen und Jäten. Volkskultur in der zeitgenössischen Kunst (Tourstationen: Städtische Galerie Wolfsburg; Städtische Galerie Bietigheim und das Cobra Museum in Amstelveen/NL), Christian Schad – Spiegel und Magie und Fantastisch! Junge Kunst aus Baden-Württemberg (für die Städtische Galerie Pforzheim). 2010–2011 war sie als Kuratorin an der Kunsthalle Krems tätig.
Im August 2011 wurde Nicole Fritz Leiterin des damals noch im Bau befindlichen Kunstmuseums Ravensburg, das am 8. März 2013 eröffnet wurde.[2] Im Jahr 2015 wurde das Haus von der deutschen Sektion des Internationalen Kritikerverbandes (AICA) mit dem Preis Museum des Jahres 2015 ausgezeichnet.
Seit Januar 2018 leitet Fritz – in der Nachfolge von Holger Kube Ventura – als Direktorin die Tübinger Kunsthalle. Sie ist zugleich alleiniger Vorstand der Stiftung Kunsthalle Tübingen.[3]
Nicole Fritz ist Mitglied verschiedenster Jurys und Berufungskommissionen. Seit 2007 ist sie auch als Lehrbeauftragte tätig unter anderem an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und an dem Reinwardt Institut in Amsterdam (2011).
Ausstellungen (Auswahl)
2022: Christian Jankowski. I was told to go with the flow, Kunsthalle Tübingen
2021: Marina Abramović. Jenes Selbst / Unser Selbst (in Kooperation mit Marina Abramović), Kunsthalle Tübingen
2009: Säen und Jäten. Volkskultur in der zeitgenössischen Kunst, Tour: Städtische Galerie, Bietigheim-Bissingen 2010; Städtische Galerie Wolfsburg 2010; Städtische Galerie Ravensburg
2009: Christian Schad. Spiegel und Magie, Städtische Galerie Ravensburg
2008: Tom Wesselmann: Pictures on the wall of your heart, Städtische Galerie Ravensburg
Gremienarbeit
Seit 2020: Mitglied im Hochschulrat der Kunstakademie Stuttgart
Seit 2017: Mitglied im Stiftungsrat Museum für Brot und Kunst, Forum Welternährung, Ulm
Auszeichnungen und Preise
Unter der Leitung von Nicole Fritz wurde das Kunstmuseum Ravensburg, deren Gründungsdirektorin sie von 2011 bis Ende 2017 war, 2015 von der deutschen Sektion des Internationalen Kritikerverbandes (AICA) mit dem Preis Museum des Jahres ausgezeichnet.
Mit der Kunsthalle Tübingen, der Nicole Fritz seit 2018 als Direktorin und Vorstand vorsteht, erhielt die Institution 2022 den Lotto-Museumspreis Baden-Württemberg. Die Museumspreis Jury lobte, „dass die Kunsthalle sich beispielhaft auf Formate und Themen konzentriere, die eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragen fördern und Entwicklungsprozesse anstoße“.
Schriften (Auswahl)
(Hrsg.): Marina Abramović, Jenes Selbst / Unser Selbst. Verlag Walter und Franz König, 2021
(Hrsg. in Kooperation mit Karin Sander): Karin Sander, Office Works. Verlag Walter und Franz König, 2021.
(Hrsg. mit Natascha Burger): Birgit Jürgenssen. Ich bin. Prestel, 2018.
(Hrsg.): Sexy and Cool. Minimal goes Emotional. Kerber-Verlag, 2018.
(Hrsg.): we love animals. 100 Jahre Tier und Mensch in der Kunst Kerber-Verlag 2017
Eine Wurzel in der Volkskunst – Zur Rolle des Aberglaubens im Werk von Joseph Beuys. In: Joseph Beuys. Energieplan. Kat. Museum Schloss Moyland, 2010.
mit Isabel Greschat, Matthias Winzen (Hrsg.), Stephan Balkenhol (Ill.): Durchgehend geöffnet. Skulpturensommer in Baden-Baden. DuMont-Literatur-und-Kunst-Verlag, Köln 2003, ISBN 3-8321-7354-4.
Bewohnte Mythen. Joseph Beuys und der Aberglaube. Institut für moderne Kunst, Nürnberg 2007, ISBN 978-3-939738-07-7 (zugleich Dissertation 2002).
mit Franz Schwarzbauer: Tom Wesselmann. Pictures on the Wall of Your Heart. Ausstellungskatalog. Städtische Galerie Ravensburg. Snoeck Verlag, Köln 2008, ISBN 978-3-936859-42-3.
Säen und Jäten. Volkskultur in der zeitgenössischen Kunst. Ausstellungskatalog. Städtische Galerie Ravensburg, Snoeck Verlag, Köln 2009, ISBN 978-3-940953-13-1.
(Hrsg.): Appassionata. Die Sammlung Selinka im Dialog. Kunstmuseum Ravensburg. Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2013, ISBN 978-3-86984-339-1.
Gert und Uwe Tobias. Ausstellungskatalog. Kerber Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-86678-833-6.
Stephan Balkenhol Ausstellungskatalog. Kerber Verlag Bielefeld 2014. ISBN 978-3-86678-933-3.
(Hrsg.), Tanja Pirsig-Marshall, Uwe Schögl (Text): Otto Mueller. Gegenwelten. Sinti und Roma in der historischen Fotografie. Kehrer Verlag, 2014.
Ich bin eine Pflanze. Naturprozesse in der Kunst. Kerber, 2015.
„Blumen möchte ich sprechen…“. Zum Motiv der Sonnenblume im Werk von Egon Schiele. In: Christian Bauer (Hrsg.): Egon Schiele: Fast ein ganzes Leben. Hirmer, 2015.
(Hrsg.): Max Pechstein. Körper. Farbe. Licht. Wienand Verlag, Köln 2015.
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