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Die Denkmale in der Böttcherstraße in Bremen-Mitte, in und bei der 100 m langen Böttcherstraße der Bremer Altstadt, sind in der Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Bremen und der Liste der Brunnen der Stadt Bremen aufgeführt.


Skulpturen, Reliefs, Brunnen und Tafelbilder


Um die 17 Skulpturen, drei Reliefs, der Brunnen und die Tafelbilder befinden sich in der Böttcherstraße. Sie stammen aus der Zeit von 1906 bis 1936 von dem expressionistischen Architekt und Bildhauer Bernhard Hoetger (1874–1949). Er plante 1926/27 das Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Böttcherstraße, in dem sich heute das Paula Modersohn-Becker Museum mit der umfangreichen Sammlung von Gemälden der Künstlerin und der Sammlung Hoetger befindet. Das Ausstellungshaus mit Verkaufsraum gestaltete er künstlerisch mit zahlreichen Skulpturen. Im Hof des Hauses, im Handwerkerhof, schuf er den Sieben-Faulen-Brunnen und die Werkstätten für Kunsthandwerker.

Im kulturpolitischen Richtungskampf der Nationalsozialisten setzte sich auch im „nordischen“ Expressionismusstreit der Ideologische Beauftragte Hitlers, Reichsleiter Alfred Rosenberg, der sich gegen „entartete Kunst“ aussprach, gegen den Propagandaminister Joseph Goebbels durch. 1936 griff Adolf Hitler deshalb auf dem Nürnberger Reichsparteitag die Kunst der Böttcherstraße scharf an: „Wir haben nichts zu tun mit jenen Elementen, die den Nationalsozialismus nur vom Hören und Sagen her kennen und ihn daher nur zu leicht verwechseln mit undefinierbaren nordischen Phrasen und die nun in irgendeinem sagenhaften atlantischen Kulturkreis ihre Motivforschungen beginnen. Der Nationalsozialismus lehnt diese Art von Böttcherstraßen-Kultur schärfstens ab.“

Die Böttcherstraße wurde auf ausdrücklichen Wunsch Hitlers als Beispiel „entarteter Kunst“ unter Denkmalschutz gestellt damit die „Bauwerke der Böttcherstraße der Nachwelt erhalten möchte[n] als ein abschreckendes Beispiel dafür, was in der Zeit vor unserer Machtübernahme als Kultur und Baukunst ausgegeben worden sei.“[1] Hoetger wurde 1938 aus der NSDAP ausgeschlossen und er emigrierte in die Schweiz.

Die zeitlich geordneten Skulpturen, Wandreliefs und der Brunnen:


Hoetger-Werke


Von Hoetger stammen zudem einige Werke, die in Worpswede mit seiner Künstlerkolonie Worpswede stehen wie der Niedersachsenstein (1922), der Bonze des Humors (1914) und zahlreichen Skulpturen im Hoetger-Garten bei seinem ehemaligen und abgebrannten Haus Brunnenhof.
Zudem befinden sich u. a. Werke von ihm in Bad Harzburg, Darmstadt, Hannover, Hörde und Leipzig.

Alle oben aufgeführten Hoetger-Werke stehen unter Denkmalschutz.
Die Kulturbehörde beschreibt diese Werke Hoetgers online.[2]


Figurentafeln der Ozeanbezwinger


Die zehn zum Glockenspiel rotierenden Bildtafeln aus Holz von 1930 der Ozeanbezwinger am Haus des Glockenspiels sind Reliefs von Hoetger und Victor Kopytko. Die Tafeln sind nur sichtbar, wenn das Glockenspiel vom 1. April bis 31. Dezember zwischen 12.00 und 18.00 Uhr zu jeder vollen Stunde spielt und von 1. Januar bis 31. März um 12.00, 15.00 und 18.00 Uhr.

  1. Leif Eriksson und Thorfinn Karlsefni, isländische Seefahrer um 1010, Erstentdecker Nordamerikas bzw. Grönlands
  2. Didrik Pining und Hans Pothorst, deutsche Entdecker u. a. Neufundlands um 1473/76
  3. Christoph Kolumbus (~1451–1506), italienischer Entdecker Amerikas
  4. Robert Fulton (1765–1815), US-Ingenieur der das erste Dampfschiffe baute
  5. Paul König (1887–1933), 1916/17 deutscher Kapitän eines Handels-U-Bootes.
  6. Brown und Alcock, britische Piloten, 1919 erster Nonstopflug über den Atlantik; sowie Scott, britischer Luftschiffpilot, 1919 erste Luftschiff-Atlantiküberquerung
  7. Charles Lindbergh (1902–1974), US-Pilot, 1927 erste Atlantiküberquerung von West nach Ost
  8. Köhl, Fitzmaurice, Freiherr von Hünefeld, 1928 erste Atlantiküberquerung von Ost nach West
  9. Graf von Zeppelin, Hugo Eckener, deutsche Luftschiffkonstrukteure
  10. Erde, Mond, Sterne und das All sowie eine Hand und Fußspuren und der Text: „Leif Erikson: ..Ihr kennt nur Kenntnis. Ihr kennt nicht des Willens heissen Trieb, der Kenntnis erst gebiert.“

Weblinks, Literatur


Commons: Böttcherstraße – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bernhard Hoetger – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Vertraulicher Bericht an die Senatoren von Oberbürgermeister Heider, 1936, Staatsarchiv Bremen, zit. nach Golücke, S. 98 und 127, Anm. 20.
  2. Bernhard Hoetger. k: kunst im öffentlichen raum bremen, abgerufen am 13. April 2018.




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