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Ein Steinkreuznest, auch Kreuzsteinnest genannt,[1] liegt vor, wenn an einem Aufstellungsort mehrere Steinkreuze bzw. Kreuzsteine beieinander liegen.[2] Diese sind nach Bernhard Losch (1981) vor allem in ländlich geprägten Gegenden vorzufinden, in denen es in der Neuzeit zu keiner Verdichtung von Siedlung und Industrie wie in den Ballungsgebieten kam, so dass diese Kulturdenkmale im Freiland weitgehend erhalten blieben.[3][4]

Das Steinkreuznest bei Reicholzheim war bereits Gegenstand der Kunst (hier ein Gemälde von Rudolf Schiestl, 1925)
Das Steinkreuznest bei Reicholzheim war bereits Gegenstand der Kunst (hier ein Gemälde von Rudolf Schiestl, 1925)

Entstehung


Um Steinkreuznester ranken sich zahlreiche Sagen, die zum Teil erst nach dem Zusammentragen an einem gemeinsamen Standort entstanden
Um Steinkreuznester ranken sich zahlreiche Sagen, die zum Teil erst nach dem Zusammentragen an einem gemeinsamen Standort entstanden

Das Vorhandensein eines Steinkreuznestes kann verschiedene Gründe haben:[2]

Da dieser Sachverhalte zum Teil in Vergessenheit gerieten, entstanden mitunter auch neue Sagen und Legenden, in denen nun mehrere Personen, je nach der Anzahl der Objekte, eine Rolle spielen.[2][4]


Bekannte Ansammlungen


Folgende Steinkreuznester bzw. Kreuzsteinnester mit mindestens 5 Objekten sind bekannt:

f1 Karte mit allen Koordinaten bekannter Steinkreuznester (mit mindestens 5 Steinkreuzen): OSM | WikiMap

Bild Anzahl Steinkreuznest Gemeinde Land Datierung Sage Lage
15 Steinkreuznest Cracau[5] Magdeburg Deutschland Deutschland 14. bis 15. Jh. unbekannt[5] 52° 7′ 0″ N, 11° 39′ 34″ O

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14 Steinkreuznest bei Reicholzheim[6] Wertheim Deutschland Deutschland 14. bis 16. Jh. Die Kreuze oberhalb Reicholzheim[7][8] 49° 43′ 25″ N, 9° 32′ 26″ O
10 Bührener Kreuzsteinnest[9] Bühren Deutschland Deutschland mittelalterlich verschiedene Überlieferungen[9] 51° 28′ 55″ N, 9° 40′ 35″ O

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8 Kreuzsteinnest Sieben-Trappen in Benthe[10] Ronnenberg Deutschland Deutschland mittelalterlich Die Sieben Trappen, verschiedene Überlieferungen[10] 52° 20′ 0″ N, 9° 37′ 43″ O

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8 Steinkreuzgruppe in Wolframs-Eschenbach Wolframs-Eschenbach Deutschland Deutschland mittelalterlich 49° 13′ 25″ N, 10° 43′ 23″ O
7 Steinkreuznest Domersleben[11] Wanzleben-Börde Deutschland Deutschland unbekannt[11] 52° 5′ 30″ N, 11° 26′ 2″ O
7 Steinkreuznest Podhrad[12] Cheb Tschechien Tschechien Hochzeitszug[12] 50° 3′ 27″ N, 12° 23′ 39″ O

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6 Steinkreuznest Sieben Fuhrmänner bei Neunstetten[13]
(das laut Sage siebte Steinkreuz fehlt)
Herrieden Deutschland Deutschland mittelalterlich Die Sieben Fuhrmänner von Neunstetten[14] 49° 15′ 32″ N, 10° 27′ 38″ O

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6 Steinkreuznest in Bad Mergentheim[15] Bad Mergentheim Deutschland Deutschland 15. bis 18. Jh. verschiedene Überlieferungen[15] 49° 29′ 49″ N, 9° 46′ 33″ O

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6 Sechs Steine Ilberstedt Deutschland Deutschland ab dem 13. Jahrhundert Sage 51° 47′ 58″ N, 11° 40′ 26″ O

(weitere Bilder)
5 Steinkreuznest Keltschensteine bei Bruck[16] Erlangen Deutschland Deutschland spätmittelalterlich Knechte des Keltsch, verschiedene Überlieferungen[16] 49° 34′ 9″ N, 10° 59′ 4″ O

(weitere Bilder)
5 Steinkreuznest Fünf Musikanten bei Falkenstein[17] Donnersdorf Deutschland Deutschland frühmittelalterlich Die Musikanten von Falkenstein[18] 49° 57′ 44″ N, 10° 25′ 22″ O

(weitere Bilder)
5 Steinkreuznest Neunhof[19] Nürnberg Deutschland Deutschland verschiedene Überlieferungen[19] 49° 30′ 59″ N, 11° 2′ 54″ O

(weitere Bilder)
5 Steinkreuznest bei Stübach[20] Diespeck Deutschland Deutschland spätmittelalterlich unbekannt[20] 49° 36′ 36″ N, 10° 34′ 59″ O

Verschwundene Ansammlungen


Die folgenden einst bekannten Steinkreuznester bzw. Kreuzsteinnester gelten als verschwunden:[2]


Literatur




Commons: Steinkreuznest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bührener Kreuzsteinnest in: Sonderdruck aus der Festschrift der Kyffhäuser-Kameradschaft Bühren, 1967, S. 7–8.
  2. Standorte. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  3. Bernhard Losch: Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1981.
  4. Steinere Zeugen in der Landschaft - Fränkische Nachrichten. In: fnweb.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  5. Cracau / OT von Magdeburg. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  6. Reicholzheim. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  7. Seite:Badisches Sagenbuch II 638.jpg – Wikisource. In: de.wikisource.org. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  8. Seite:Badisches Sagenbuch II 639.jpg – Wikisource. In: de.wikisource.org. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  9. Bühren. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  10. Benthe. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  11. Domersleben. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  12. Podhrad / Pograth. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  13. Neunstetten / OT von Herrieden. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  14. Johann Fluhrer: Die sieben Steinkreuze im Altmühlthale. In: Das Bayernland. 13. Jg., 1902, Nr. 19, S. 226.
  15. Bad Mergentheim. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  16. Bruck / OT von Erlangen. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  17. Donnersdorf. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  18. Steinkreuz-Sagen aus Unterfranken. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  19. Neunhof / OT von Nürnberg. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.
  20. Stübach / OT von Diespeck. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 22. Mai 2020.
  21. Fritz Klotz: Stadtgeschichtliche Miszellen, Ortsgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz 1967, S. 17 f.
  22. Heilbronn. In: suehnekreuz.de. Abgerufen am 23. Mai 2020.



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