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Albert Kindler (* 1833 in Allensbach; † 4. April 1876 in Meran) war ein spätromantischer deutscher Genremaler der Düsseldorfer Schule.

Albert Kindler, Foto Arnold Overbeck, Gebr. G. & A. Overbeck in Düsseldorf
Albert Kindler, Foto Arnold Overbeck, Gebr. G. & A. Overbeck in Düsseldorf

Leben


Kindler begann seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste in München. Er übersiedelte aber schon 1856 nach Düsseldorf, wo er an der zu jener Zeit von Friedrich Wilhelm von Schadow (1789–1862) geleiteten Königlich-Preußischen Kunstakademie in der Klasse von Carl Ferdinand Sohn das Studium fortsetzte.

Seine berufliche Laufbahn begann er im Privatatelier Rudolf Jordans, der ein Schüler Sohns war. Kindler zählt, wie auch Sohn und Jordan, zur Düsseldorfer Malerschule, deren Werke das mit der Industrialisierung wohlhabend gewordenen Bürgertum zur Ausgestaltung seiner Räumlichkeiten verwendete. Der neue Reichtum verhalf auch dazu, mit der Wohnkultur der Herrensitze und Schlösser des Adels zu konkurrieren.

Kindler erarbeitete sich, der kleineren Räume bürgerlicher Wohnungen Rechnung tragend, bei Jordan seinen frühen guten Ruf mit kleinformatigen, aber immer dramatisch und handwerklich sorgfältig gestalteten Bildern. Sie sind – von einem Zwischenspiel nach einer Spanienreise abgesehen – immer heimatorientiert auf das Leben im Dorf oder der noch mittelalterlich scheinenden Kleinstadt eingestimmt. Der badische Schwarzwald, Oberbayern und die Tiroler Alpen lieferten ihm die Hintergründe für das von ihm in Szene gesetzte Volksleben. Sein Werk, etwa das Gemälde Der kleine Wilddieb, vermittelt zuweilen einen harmlosen Humor.

Auch idyllische Szenen zwischen den Geschlechtern aus einer nie wirklich gewesenen Welt tauchen immer wieder auf. Kindler war, da er mit diesen Attributen dem Geschmack eines breiten Publikums sehr weit entgegenkam, ein bereits zu Lebzeiten erfolgreicher Genremaler. Den Durchbruch erreichte er mit einem 1859 entstandenen Bild, das zuerst Hochzeitszug auf dem Rhein, später Nach der Trauung genannt wurde. Friedrich Oldermann schuf einen nach einer zweiten Fassung des Gemäldes ausgeführten Stahlstich. L. Angerer sorgte für den Druck und dafür, dass eine Vorstellung von Kindlers Kunst auch in die Wohnstuben der Kleinbürger kam. Der Erfolg des Hochzeitsbildes verhalf Kindler zu weiteren Markterfolgen, das Motiv wiederholte er in mehreren Fassungen.

Sein Erfolg zog Nachahmer und Plagiatoren an. Franz Richard Unterberger entlehnte Kindlers Hochzeitsbild fast das gesamte Personal und die Architektur für seine Hochzeit im Hafen (1865).[1] Deutlich ist dabei allerdings, dass Kindlers künstlerische Raum- und Farbgestaltung von Unterberger bei weitem nicht erreicht wird. Aus einer in sich schlüssigen dichten und spannenden Inszenierung von Personen mit individuellen Gesichtern in einer raffiniert arrangierten Landschaft wird bei Unterberger eine die perspektivische Wirkung zerstörende, auseinander gezogene Ansammlung von Figuren. Kindlers Original fand nach einer Versteigerung in Christie’s New Yorker Dependance[2] 1996 seinen vorläufig endgültigen Platz im Brooklyn Museum in New York.

1863 wohnte Kinder in Düsseldorf in der Kaiserstraße 51,[3] ab 1865 hatte er seinen letzten Wohnsitz in der Goltsteinstraße 18.[4] Dort verblieb seine Frau, eine geborene Weyhe, nach seinem Tode.[5]

Auf der Berliner Kunstausstellung von 1868 erhielt Kindler die Kleine Goldmedaille.


Bildergalerie



Werke (Auswahl)



Literatur




Commons: Albert Kindler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kurverwaltung Meran (Hrsg.): Katalog zur Ausstellung: Bürgerträume, Defregger, Koester, Wasmann, Lana. Trappeiner Verlag, 2001, S. 68 f.
  2. Albert Kindler (German, 1833–1876): After the Wedding, Webseite im Portal christies.com, abgerufen am 18. Februar 2016
  3. Albert Kinder, Kaiserstr. 51, Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1863
  4. Albert Kindler, Goltsteinstr. 18, Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1865
  5. Kindler Alb., Witwe geb. Weyhe, Goltsteinstr. 18, Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf, 1879
Personendaten
NAME Kindler, Albert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 1833
GEBURTSORT Allensbach
STERBEDATUM 4. April 1876
STERBEORT Meran

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- [de] Albert Kindler

[en] Albert Kindler

Albert Kindler (1833, Allensbach – 4 April 1876, Merano) was a German genre painter in the late Romantic style; associated with the Düsseldorfer Malerschule.



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