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Wilhelm Rudolph Jordan (* 4. Mai 1810 in Berlin; † 26. März 1887 in Düsseldorf[1]) war ein deutscher Maler.

Rudolf Jordan um 1880
Rudolf Jordan um 1880
Porträt Rudolf Jordan, Kohlezeichnung seines Schwagers Adolf Henning, 1834
Porträt Rudolf Jordan, Kohlezeichnung seines Schwagers Adolf Henning, 1834
Rudolf Jordan im Atelier, in Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1845, Illustration seines Freundes Henry Ritter, gestochen von Wilhelm Severin in Düsseldorf
Rudolf Jordan im Atelier, in Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1845, Illustration seines Freundes Henry Ritter, gestochen von Wilhelm Severin in Düsseldorf
Jugendbildnis von Rudolf Jordan, gemalt von Jordans Studienfreund Rudolf von Normann, Aquarell 1836
Jugendbildnis von Rudolf Jordan, gemalt von Jordans Studienfreund Rudolf von Normann, Aquarell 1836
Grabstätte Jordans, Nordfriedhof Düsseldorf, Foto 2008
Grabstätte Jordans, Nordfriedhof Düsseldorf, Foto 2008

Leben


Jordan entstammte einer südfranzösischen Hugenottenfamilie. Er war nach der Ausbildung bei Karl Wilhelm Wach (1787–1845), der im Jahre 1819 in Berlin eine Malerschule gegründet hatte, Student und Meisterschüler an der Kunstakademie Düsseldorf (1833–1840). Danach arbeitete er dort bei Friedrich Wilhelm von Schadow (1789–1862) und Karl Ferdinand Sohn (1805–1867) und hatte ab 1848 als Genremaler sein eigenes Atelier in Düsseldorf am Wehrhahn 9.[2][3] Hier bildete er Schüler aus und bekam dafür eine königliche Titularprofessor zuerkannt.

1830 machte er auf Rügen erste Naturstudien. Dort entstand sein erstes Genrebild: Die Fischerfamilie. Ab 1837 war er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin, Sektion für die Bildenden Künste. Er war königlicher Professor und im Besitz der großen goldenen Medaille der Berliner Ausstellung.

Er gilt als ein Begründer des in Düsseldorf sehr beliebt gewesenen ethnografischen Genres und malte das Leben an der Nordseeküste. In gewissem Sinne folgte er darin einer Zeitmode, die sich auf literarischem Gebiet etwa in Heinrich Heines Reiseschilderung „Die Nordsee“ äußerte. 1843 war sein Gemälde Heiratsantrag auf Helgoland (Nationalgalerie in Berlin) erfolgreich. Von da an widmete er sich ausschließlich der Schilderung des Fischer- und Schifferlebens, wozu er sich die Stoffe auf häufigen Reisen nach Holland, Belgien und Frankreich holte. 1855 folgte wieder ein erfolgreiches Bild, das der Hochzeit auf Helgoland. Die arbeitsamen Küstenbewohner waren in Jordans Gemälden romantische Idealgestalten. Er stellte sowohl humoristische wie ernste, selbst tragische Szenen dar. Seine Färbung war anfangs kräftig und wurde nur zuletzt etwas flauer. Auch mit Darstellungen aus dem italienischen Volksleben wurde er bekannt. Viele von Jordans Gemälden sind durch Stich, Lithographie etc. weit verbreitet. Auch als Aquarellmaler, Illustrator und Radierer hat er sich einen Namen gemacht.

Jordan gehörte 1844 zu den Mitbegründern des Kompositionsvereins Crignic und 1848 zu denen des Künstlervereins Malkasten in Düsseldorf, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Er war außerdem Mitglied des Vereins der Düsseldorfer Künstler zur gegenseitigen Hilfe. Im Revolutionsjahr 1848 war er unter Hauptmann Lorenz Clasen Zugführer der Düsseldorfer Bürgerwehr.

Ein Jahr vor seinem Tode wurde Jordan bei Beginn der Berliner Jubiläumsausstellung von 1886 mit dem Königlich preußischen Kronenorden II. Klasse ausgezeichnet, nachdem er schon 1869 den Roten Adlerorden III. Klasse und von Schweden das Kommandeurkreuz des Wasa-Ordens II. Klasse erhalten hatte.

Schüler waren u. a.:


Familie


Jordan war ein Sohn des André Charles Guillaume Jordan (* 29. September 1778 in Berlin; † 25. Juni 1850 ebenda), Justizrat in Berlin, und der Wilhelmine Hielkert. Er war ein Nachkomme von Charles Etienne Jordan (1700–1745), dem Berater und engen Vertrauten Friedrichs des Großen. Jordan heiratete 1838, in erster Ehe, Sophie Pauline von Mülmann (1811–1863), gleichfalls Malerin, Schwester des Regierungsrats Otto von Mülmann. Die Schwester von Sofie, Emilie von Mülmann (1805–1884), war verheiratet mit dem Maler Karl Ferdinand Sohn. Die zweite Ehefrau von Jordan war Marie von Hanstein (1825–1885). Der ersten Ehe entstammten drei Kinder. Jordan wurde auf dem Nordfriedhof in Düsseldorf beigesetzt. Das Tonmodell zu der Bildnisplakette auf seinem Grabstein schuf der Maler Ernst Bosch. Jordans Schwester Marie (* 1816 in Berlin; † 1899 ebenda) war mit seinem Freund, dem Maler Adolf Henning, verheiratet.


Werke (Auswahl)


Heiratsantrag auf Helgoland, 1834, Altonaer Museum, Hamburg
Heiratsantrag auf Helgoland, 1834, Altonaer Museum, Hamburg
Interieur mit älterem Ehepaar und Aussicht auf das Meer, 1872
Interieur mit älterem Ehepaar und Aussicht auf das Meer, 1872
Sturmläuten auf Helgoland, 1885
Sturmläuten auf Helgoland, 1885

Illustrationen (Auswahl)


Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:


Literatur




Commons: Rudolf Jordan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Gestorbene. Den 26.: Professor Rudolf Jordan, Maler, 76 J., Witwer, Wehrhahn, in Düsseldorfer Volksblatt (No. 84) vom 29. März 1887 (uni-duesseldorf.de)
  2. Jordan Wilh. Rudolf, Maler, Wehrhahnen 9 In: Adressbuch der Bürgermeisterei Düsseldorf. 1855, S. 63.
  3. Jordan, Rudolf, Prof. und Maler, Wehrhahn 9 In: Adressbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf für 1879. S. 73.
Personendaten
NAME Jordan, Rudolf
ALTERNATIVNAMEN Jordan, Wilhelm Rudolph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 4. Mai 1810
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 26. März 1887
STERBEORT Düsseldorf

На других языках


- [de] Rudolf Jordan (Maler)

[en] Rudolf Jordan (painter)

Wilhelm Rudolf Jordan (4 May 1810, Berlin – 20 March 1887, Düsseldorf) was a German genre painter, illustrator, etcher and art teacher.

[fr] Rudolf Jordan

Wilhelm Rudolf Jordan, né le 4 mai 1810 à Berlin et mort le 20 mars 1887 à Düsseldorf, est un peintre prussien spécialiste de scènes de genre.

[ru] Иордан, Рудольф

Рудольф Иордан (Йордан) (нем. Wilhelm Rudolph Jordan; 1810—1887) — немецкий живописец.



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