Josef Wilhelm Wallander, auch Vilhelm Wallander oder Joseph Wilhelm Wallander (* 15. Mai 1821 in Stockholm; † 6. Februar 1888 ebenda), war ein schwedischer Historien-, Genre- und Porträtmaler, Lithograf und Karikaturist der Düsseldorfer Schule.
Wallander, Sohn des Stockholmer Malermeisters Per Emanuel Wallander und dessen Ehefrau Maria Sofia Lundberg, begann seine höhere Schullaufbahn mit einem Studium der Architektur. Außerdem praktizierte er als Mauer. Bald schrieb er sich jedoch für ein Kunststudium an der Königlichen Kunstakademie Stockholm ein. Gefördert durch den schwedischen Adeligen und Mäzen Gustav Trolle-Bonde (1773–1853) fertigte er auf Schloss Säfstaholm mehrere Zeichnungen und Aquarelle vom Schloss und seiner Umgebung. In dieser Zeit (1849–1852) entstand unter dem Titel Markt in Vingåker auch sein erstes bedeutendes Ölgemälde. In den Jahren 1853 bis 1862 hielt er sich –mit Unterbrechungen durch Studienreisen nach Paris und Italien– in Düsseldorf auf. Dort nahm er Privatunterricht durch den Maler Rudolf Jordan, der ihn in seinem Interesse für die folkloristisch-volkskundliche Genremalerei förderte. Von 1855 bis 1861/1862 war Wallander Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten,[1] des gesellschaftlichen Zentrums einer internationalen, insbesondere auch skandinavischen Künstlerkolonie am Rhein, in der sich damals unter anderem Alfred Wahlberg, Vincent Stoltenberg Lerche, August Malmström, Christian Fredrik Ytteborg, Knud Bergslien, Sophus Jacobsen, Hans Dahl und Morten Müller aufhielten. Auf der Malkastenbühne beteiligte er sich neben Marcus Larson, Wilhelm Koller, Alfred Dumont, Henry Lot und Charles Wimar an der international zusammengesetzten Aufführung des Stückes Pannemann’s Traum.[2] Auch an Künstlerfesten, die in der Fahnenburg des Juristen und Schriftstellers Anton Fahne stattfanden, nahm er teil.[3] Anschließend kehrte Wallander in seine Vaterstadt zurück, wo er zunächst assoziiertes Mitglied, später Vollmitglied der Königlichen Kunstakademie wurde. In den Jahren 1867 bis 1886 bekleidete er dort als ordentlicher Professor ein Lehramt.
Werke (Auswahl)
Signild bränner sig inne i sin jungfrubur (Signild und Hagbard), 1861Folkmarknad i Västerås (Markt in Västerås), Farblithografie nach einem Ölbild, 1865
Marknad i Vingåker (Markt in Vingåker), 1852, nach einer Skizze von 1849
En söndagsafton i Kleinbremen (Ein Sonntagabend in Kleinbremen)
Politiserande bönder
Kaffesystrarna
Den gamle kurtisören
Vikingen, 1853
Humleskörd i Österåker, 1856
Bröllopsdans i Vingåker, 1857
Blomsterplockerskor, 1858
Svenska folket sådant det ännu lefver vid elfvom på berg och i dalom (Das schwedische Volk, wie es noch immer lebt an den Flüssen, in den Bergen und Tälern), Bilderserie, 1858 gemalt, 1864/1865 herausgegeben als lithografische Tafelbilder im Verlag von Albert Bonnier[4]
Signild bränner sig inne i sin jungfrubur (Signild und Hagbard), 1861
Klosterrofvet, 1863
Beväringsgossar i Dalarna, 1864
Bruden kommer, 1865
Folkmarknad i Västerås (Markt in Västerås), Farblithografie nach einem Ölbild, 1865
Besök i en stångjärnshammare, 1866
Auktion på en gammal herrgård, 1866
Väfva vadmal, 1875
Vaktparaden, 1878
Öfverrumpling, 1878
Skogsbrand, 1881
Judeförföljelse, 1885
Literatur
Wallander, Josef Vilhelm. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band31: Ural–Vertex. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1921, Sp.460–461 (schwedisch, runeberg.org).
Wallander, Josef Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S.95.
Wallander, Wilhelm. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Bio-bibliographischer Index A–Z. K. G. Saur, München 2000, ISBN 3-598-23920-3, Band 10, S. 363.
Wilhelm Wallander. Datenblatt im Portal des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie
Einzelnachweise
Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 442
Sabine Schroyen: „A true brotherhood seems to reign among them.“ Der Künstlerverein Malkasten und seine internationalen Mitglieder. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 276
Bettina Baumgärtel: Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.), Band 1, S. 32, 34 (Abbildung 11), 48 (Fußnote 44)
Wend von Kalnein: Der Einfluß Düsseldorfs auf die Malerei außerhalb Deutschlands. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 200
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