art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Barbara Kalender (* 30. Juli 1958 in Stockhausen, Hessen) ist eine deutsche Verlegerin, Buchgestalterin, Schriftstellerin und Bloggerin.

Barbara Kalender auf der Frankfurter Buchmesse 2018
Barbara Kalender auf der Frankfurter Buchmesse 2018
Jörg Schröder und Barbara Kalender 2018
Jörg Schröder und Barbara Kalender 2018

Leben und Werk


Barbara Kalender arbeitete von 1981 bis 1987 im März Verlag. 1984 entwickelte sie zusammen mit Jörg Schröder (1938–2020) und dem Regisseur Peter Gehrig das Treatment und Drehbuch der Spieldokumentation Die März-Akte – Einblicke in die Literaturszene und spielte darin neben Jörg Schröder und Horst Tomayer eine Hauptrolle. Der Film wurde 1986 mit einem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.[1] Zusammen mit Jörg Schröder entwarf und baute Barbara Kalender diverse März-Stände für die Frankfurter Buchmesse, darunter den vielbeachteten „Bücherberg“.[2][3][4] Eine weitere Aktion, die sie organisierte, war der „März-Rettungsdienst von Barbara Kalender“. Clou der Aktion war der Schuhe putzende März-Verleger auf der Buchmesse.[5][6] Nach der Schließung des März Verlags wegen der Krankheit des Verlegers übergab sie im Jahr 1987 das Verlagsarchiv mit ca. 200.000 Blatt an das Deutsche Literaturarchiv Marbach.[7][8]

Seit Mai 1990 erscheint Schröder erzählt. Das Erscheinungsbild der Serie entwarf Jörg Schröder, die typografische Einrichtung der Folgen besorgt Barbara Kalender. Als Erfassungs- und Layout-Computer diente 1990 ein Macintosh SE, gesetzt wurde mit PageMaker. Die Blätter werden von Hand in einen weißen Chromolux-Karton gebunden. Die bisher letzte Folge mit dem Titel Dreiundvierzig über Normal wurde 2015 in der Berliner Werkstatt hergestellt. Bisher sind insgesamt 63 Folgen und 6 Treuegaben erschienen. Die Folgen 1 bis 40 tragen Titelillustrationen von Roy Lichtenstein, die Titelillustrationen der Folgen 41 bis 63 gestalteten wechselnde renommierte Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart.[9]

Ab Juni 2006 schrieben Schröder und Kalender ein Autorenblog in der tageszeitung unter dem Motto Wie der Bär flattert – damit ist die Berliner Fahne auf dem Schöneberger Rathaus gemeint, die von der Wohnung der Autoren aus zu sehen ist.

Auch für die linke junge Welt ist sie journalistisch tätig, dort auch im Gespräch mit dem Schriftsteller Jürgen Roth.[10]


Schriften (Kooperationen mit Jörg Schröder)



Stimmen zur Zusammenarbeit


„Jetzt steht er (Jörg Schröder) da, vor der gelben Bücherwand seines Lebens in seiner Altbauwohnung unterm Dach in Wilmersdorf im weißen Hemd mit weißem Bart. Neben ihm steht Barbara Kalender. Die beiden scheinen beinahe eins zu sein, seit über dreißig Jahren schreiben sie jetzt schon, leben sie, erzählen sie zusammen. Kalender, lustig, schnell, mit schulterlangem, braunem Haar und Händen immer in Bewegung, zwanzig Jahre jünger als Schröder, sagt: ›Wir sind ein Kugelmensch‹.“[11]

„Auf den Mund gefallen sind Jörg Schröder und Barbara Kalender ganz und gar nicht. Schröder, der mit dem März-Verlag ein unkonventionelles Stück deutscher Literaturgeschichte schrieb, erzählt gerne aus dem Leben, immer gemeinsam mit seiner Partnerin – und das heißt: Beider Stimmen verschmelzen zu einer – so, wie das sonst nur bei französischen Philosophen geschieht. Und diese Stimme lästert, räsoniert, ergeht sich in Anekdoten, Abschweifungen, Alltagsbetrachtungen, Exkursen zur linken Historie, in Spott und Bissigkeit.“[12]


Anthologien (Auswahl)


Alle Beiträge gemeinsam mit Jörg Schröder.


Ausstellungen



Literatur (Auswahl)



Quellen


  1. Die März-Akte auf absolutmedien.de.
  2. dpa-Heuse, FK 6016-11 Oktober 1985 Frankfurt.
  3. Immer radikal, niemals konsequent, Philo Fine Arts, Hamburg 2011, S. 120 ff.
  4. Fotos des Bücherbergs (Memento vom 25. August 2018 im Internet Archive), blogs.taz.de.
  5. En Francfort todo gira en torno a los libros, hasta limpiarse los zapatos. El Pais, Madrid, 9. Oktober 1986.
  6. Vom Schamanen zum Schuhputzer. Interview mit Diedrich Diederichsen, Jutta Koether, Albert Oehlen. In: Spex. 12/1986.
  7. Ulrich Ott, Friedrich Pfäfflin (Hrsg.): Protest! Literatur um 1968. (= Marbacher Kataloge. 51). 2. Auflage. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 2000, ISBN 3-929146-69-X.
  8. Marbacher Magazin. Extra Ausgabe, Oktober 1999, Barbara Kalender und Jörg Schröder beim Ordnen des März-Archivs im Handschriftenmagazin, S. 396.
  9. Gerhard Henschel: »Näher an die Wahrheit ran«. Das kulturhistorische Mammutwerk »Schröder erzählt«. In: Merkur. Heft 751, Dezember 2011.
  10. Siehe etwa: Betr.: Turmfalke, in: junge Welt, 14. Dezember 2019, S. 6–7.
  11. Volker Weidermann: Im offenen Wahnsystem. Jörg Schröder und Barbara Kalender erzählen die Geschichte des März Verlags und ihr Leben. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 31. Juli 2011.
  12. Thomas Morawitzky: Zwei erzählen von Deutschland. In: Stuttgarter Nachrichten. 21. Jänner 2014.
Personendaten
NAME Kalender, Barbara
KURZBESCHREIBUNG deutsche Verlegerin, Buchgestalterin, Schriftstellerin und Bloggerin
GEBURTSDATUM 30. Juli 1958
GEBURTSORT Stockhausen (Herbstein), Hessen



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии