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Bartholomäus Strobel (der Jüngere; tschechisch Bartoloměj Strobel; polnisch Bartłomiej Strobel; getauft 11. April 1591 in Breslau, Fürstentum Breslau; † nach 1648) war ein schlesischer Maler, der in Breslau, Prag und Polen-Litauen wirkte.

Martin Opitz, 1636/37
Martin Opitz, 1636/37

Leben


Maria mit Kind und Mutter Anna Anna selbdritt
Maria mit Kind und Mutter Anna Anna selbdritt

Sein Großvater Simon Strobel stammte aus der Freien Bergstadt Schneeberg im Kurfürstentum Sachsen, der Vater Bartholomäus Strobel d. Ä. († 1616) war Maler in Breslau, die Mutter Tabitha († 1636) war eine Tochter des Malers Andreas Ruhl/Riel d. Ä. und Schwester von Andreas Riehl d. J.

Bartholomäus Strobel ist erstmals für das Jahr 1602 belegt. Damals war er Lehrling in der Breslauer Werkstatt seines Vaters. 1610 hielt er sich Prag auf, 1611 half er seinem Vater bei Arbeiten in der Breslauer Augustinerkirche. 1618 soll er eine Reise nach Danzig unternommen haben.

In Breslau erwarb er sich Ansehen und auch einen gewissen Wohlstand. Zu seinen Gönnern und Förderern gehörten der Breslauer Fürstbischof Karl von Habsburg, der ihn zum Hofmaler ernannte, die deutschen Kaiser Matthias, der ihm einen „Freibrief für Malkunst im Königreich Böhmen“ ausstellte, und Ferdinand II., der den Freibrief im April 1624 erneuerte; außerdem der sächsische Kurfürst Johann Georg I. und der polnische König Sigismund III. Wasa, den er 1624 porträtierte und der ihn 1639 zu seinem Hofmaler ernannte.

Zu Strobels Freunden gehörte seit 1627 Martin Opitz, der damals im Dienst des Breslauer Burggrafen Karl Hannibal von Dohna stand. Wegen der Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges und der Rekatholisierungspolitik der Habsburger, die seit 1526 in ihrer Eigenschaft als Könige von Böhmen auch Landesherren von Schlesien waren, folgte Opitz 1634 und Strobel 1635 dem Herzog Johann Christian ins Exil nach Polen. Opitz erhielt schon bald eine Sekretärsstelle beim königlich preußischen Woiwoden Gerhard von Dönnhof, der die damaligen Verhältnisse in Schlesien gut kannte, weil seine Frau, Sibylle Margarethe von Brieg, eine Schwester des Herzogs Johann Christian war. Es ist wahrscheinlich, dass Dönhoff auch Strobel, der wechselnd in Danzig, Thorn und Elbing lebte und wirkte, in den nächsten Jahren Aufträge vermittelte. 1635 führte Strobel vermutlich Aufträge in der Kathedrale in Vilnius aus. 1636 war er zur Beerdigung seiner Mutter in Breslau, kehrte aber danach nach Königlich Preußen zurück. 1643 konvertierte Strobel vom lutherischen zum katholischen Bekenntnis in der Jesuitenkirche in Thorn.

Letztmals erwähnt wurde Strobel 1647 in Thorn. Möglicherweise kehrte er nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges in seine Heimatstadt Breslau zurück. Sein Sterbetag und Bestattungsort sind nicht bekannt.


Werke (Auswahl)


Das Fest des Herodes und der Kopf Johannes’ des Täufers, um 1642
Das Fest des Herodes und der Kopf Johannes’ des Täufers, um 1642

Bartholomäus Strobel schuf zahlreiche Gemälde, vor allem Altargemälde und Porträts. Seine Auftraggeber waren hauptsächlich weltliche und geistliche Persönlichkeiten. Sein bekanntestes Werk ist das Gemälde Das Festmahl des Herodes und die Enthauptung Johannes’ des Täufers. Es ist 9,52 Meter lang und entstand wahrscheinlich in den Jahren 1640–1642 in Elbing unter dem Schutz des Reichsgrafen Gerhard von Dönhoff. Auftraggeber soll der 1640 verstorbene Breslauer Domherr Nikolaus von Troilo gewesen sein. Später gelangte das Gemälde in das Museum Prado in Madrid. Erst 1970 gelang es dem tschechischen Kunsthistoriker Jaromír Neumann, das Gemälde überzeugend dem Maler Bartholomäus Strobel zuzuschreiben.

Zu seinen weiteren Werken gehören:


Literatur




Commons: Bartholomäus Strobel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. s. Dehio, S. 67
  2. s. Dehio, S. 67
  3. Freiherren Vogten
  4. Etsi dareus non esse Deum. In: Jan Harasimowicz: Schwärmergeist und Freiheitsdenken, S. 344.
  5. ved=2ahUKEwjpgZbupIHqAhUEQEEAHYJUBRwQ6AEwAnoECAgQAQ#v=onepage&q=%22Nikolaus%20H%C3%BCbner%22%20Thorn&f=false S Georg Gottlieb Dittmann: Beiträge zur Geschichte der Stadt Thorn..., Thorn 1789, S. 42
  6. Inv. Nr. 5120
Personendaten
NAME Strobel, Bartholomäus
ALTERNATIVNAMEN Strobel, Bartłomiej (polnische Namensform)
KURZBESCHREIBUNG schlesischer Maler in Breslau, Prag und Polen-Litauen
GEBURTSDATUM vor 11. April 1591
GEBURTSORT Breslau, Fürstentum Breslau
STERBEDATUM nach 1648

На других языках


- [de] Bartholomäus Strobel

[en] Bartholomeus Strobel

Bartholomeus Strobel the Younger or Bartholomäus in German or Bartlomiej in Polish (11 April 1591 (baptised) – after 1650) was a Baroque painter from Silesia, who worked in Prague, Silesia, and finally Poland, where he emigrated to escape the disruption of the Thirty Years War.[1]

[fr] Bartholomeus Strobel

Bartholomeus Strobel le Jeune, ou Bartholomäus en allemand et Bartlomiej en polonais, né le 11 avril 1591 à Breslau et mort après 1650, est un peintre baroque de Silésie qui travailla à Prague, en Silésie, puis en Pologne, où il émigra pour échapper à la peste et aux perturbations de la guerre de Trente Ans[1].

[it] Bartholomeus Strobel il Giovane

Bartholomeus Strobel il Giovane, indicato anche con la grafia Bartholomäus (Breslavia, 1591 – Toruń, 1665 circa), è stato un pittore tedesco.

[ru] Стробель, Бартоломей

Бартоломей Стробель (младший) (нем. Bartholomäus, польск. Bartlomiej, 11 апреля 1591 (крещение) — после 1650) был художником в стиле барокко из Силезии, работал в Праге, Силезии и, наконец, в Польше, куда он эмигрировал, спасаясь от разрушений Тридцатилетней войны[6].



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