Bartolomeo oder Bartholomäus Altomonte (ursprünglich hieß die Familie Hohenberg, schon Bartolomeos Vater hatte den Namen zu Altomonte italianisiert) (*24.Februar 1694 in Warschau; † 11. November 1783 in Sankt Florian) war ein österreichischer Maler des Barock, der seinen Ruf hauptsächlich als Freskenmaler begründete.
Selbstporträt Altomontes, Stift St FlorianDeckenfresko der Abteistiege von Stift Seitenstetten (1744)Kuppelfresko der Stiftskirche Herzogenburg (1754)Wand- und Deckenfresken in der ehem. Stiftskirche Spital am Pyhrn (1737–1740)
Leben
Bartolomeo kam 1694 als drittes von sechs Kindern in einer Vorstadt des heutigen Warschau zu Welt, da sein Vater Martino Altomonte damals Hofmaler des polnischen Königs Jan/Johann III Sobieski war[1]. Er wurde später der erste Lehrer seines Sohnes. Im Alter von 23 Jahren 1717 begab sich Bartolomeo zum Studium der Malerei nach Italien. 1722 muss er wieder in Österreich gewesen sein, da er ab diesem Jahr gemeinsam mit seinem Vater in Stift St Florian arbeitete. 1730 heiratete er in St Florian Anna Magdalena Rendl, die Tochter eines wohlhabenden Linzer Bürgers. 1732 muss Bartolomeo Altomonte nach Wien übersiedelt sein, vier Jahre später lebte er wieder in Oberösterreich, wo auch ein Großteil seines Werkes zu finden ist. 1770 wurde er Mitglied der Akademie in Wien. Obwohl Altomonte viele Jahre vor allem für Kirchen und Klöster arbeitete und zahlreiche Werke schuf, scheint er im Alter verarmt zu sein. Ansuchen um finanzielle Unterstützung bei den oberösterreichischen Landständen wurden abgelehnt[2].
Bartolomeo Altomonte verbrachte die meiste Zeit seines Lebens in Linz, wo er Gemälde für Kirchen schuf – für die Minoritenkirche, die Ursulinenkirche, das Jesuitenkolleg, die Kirche der Barmherzigen Brüder u.v.a.m. Seine Wandmalereien finden sich hauptsächlich in Klöstern, so in den Stiften Admont (in der Steiermark), Kremsmünster, Garsten, St Florian, Wilhering[3] (alle in Oberösterreich) und in Herzogenburg (in Niederösterreich). Als sein künstlerisches Hauptwerk gelten die Fresken in der ehemaligen Stiftskirche in Spital am Pyhrn in Oberösterreich[4]. Manchmal arbeitete er mit seinem Vater zusammen, der anfangs oft die Entwürfe der Fresken schuf. Im Unterschied zu seinen Zeitgenossen, die sich häufig dem Rokoko verschrieben, blieb Bartolomeo Altomonte dem Barock und der Allegorie verhaftet.
Werke (Auswahl)
ab 1722: Stift St Florian, Deckengemälde Dechantzimmer, Marmorsaal, Sommerrefektorium, Prälatensakristei, Bibliothek
nach 1732: Wien St Stephan, Deckengemälde (Ölbild) Untere Sakristei
1734: Pfarrkirche Kammern, Ölbild hl Benedikt
1737–1740: ehem. Stiftskirche in Spital am Pyhrn, Figuren der Decken- und Wandfresken, die Scheinarchitektur stammt von Francesco Messenta
1739(?)–1741: Stiftskirche Wilhering, Figuren der Deckengemälde, Scheinarchitektur von Francesco Messenta
1740(?): Wien Belvedere, Verklärung der Leiden Christi (Ölgemälde)
1744: Stift Seitenstetten, Deckenfresko der Abteistiege
1746: Kollerschlag Pfarrkirche Hl Joseph, Hochaltarbild Tod des heiligen Joseph
1746: Bad Zell Pfarrkirche, Kuppelfresko (die Scheinarchitektur stammt von Johann Georg Dollicher) und Hochaltarbild Taufe Christi
1751: Linz Minoritenkirche Verkündigung Mariae, Hochaltarbild Verkündigung Mariae
1751: Linz Johann von Nepomuk-Kapelle (ehem. Jesuitenkollegium), Altarblatt hl Aloisius (vermutlich von Bartolomeo Altomonte)
1752: Bad Pirawarth Pfarrkirche Hll Barbara und Agatha, Hochaltarbild hl. Barbara, die Gemälde der Seitenaltäre (Hl Agatha und Vierzehn Nothelfer sind nicht sicher zugeschrieben)
1753–1755: Herzogenburg Stiftskirche, Figuren der Deckenfresken (Domenico Francia schuf die Architekturmalerei) – die Fresken des Chors stammen von Daniel Gran
1754: Offenhausen Pfarrkirche Hl Stephan, Hochaltarbild Steinigung des Heiligen Stephanus
1756: Linz Ursulinenkirche, Altarbilder der Seitenaltäre: der hll Anna und Maria, dem hl Antonius, der hl Ursula und der hl Angela geweiht
um 1760: Engelszell Stiftskirche Mariae Himmelfahrt, Deckenfresken Chor und Vorchor sowie Altarblätter, Deckenfresken Bibliothek
1766: Pfarrkirche Neukirchen am Walde, Hochaltarbild Taufe Christi
um 1768: Linz Kirche der Elisabethinen, Figuren der Deckenfresken, Architekturmalerei von Matthias Dollicher
1769: St Pölten Kirche der Englischen Fräulein, Kuppelfresko
1772–1774: Herzogenburg Stift, Saalfresko
1774–1776: Stift Admont, Deckenfresken in der Stiftsbibliothek Admont[5]
Aurora weckt Morpheus (1769)
Jakobssegen (1760)
Deckenfresko der Stiftskirche Wilhering (1741)
Literatur
Margarete Braun-Ronsdorf:Altomonte, Bartholomäus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S.228f.(Digitalisat).
Karl Weiß:Altomonte. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S.372. (Familienartikel)
Rudolf Lehr: Landeschronik Oberösterreich. Verlag Christian Brandstätter, Wien 2004, S. 171 (Artikel: „Entdeckungen um Bartolomeo Altomonte“ von Rudolf Lehr).
Brigitte Heinzl:Bartolomeo Altomonte. Hrsg.: Kulturverwaltung der Stadt Linz. Verlag Herold, Wien, München 1964.
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