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Martino Altomonte, eigentlich Martin Hohenberg (* 8. Mai 1657 in Neapel; † 14. September 1745 im Heiligenkreuzerhof, Wien) war ein Barockmaler. Er gilt gemeinsam mit Johann Michael Rottmayr als Begründer der selbständigen Barockmalerei im heutigen österreichischen Raum.

Susanna und die beiden Alten, 1709, Belvedere, Wien
Susanna und die beiden Alten, 1709, Belvedere, Wien
Kruzifixus mit Maria Magdalena, 1728, Belvedere, Wien
Kruzifixus mit Maria Magdalena, 1728, Belvedere, Wien
Immaculata (1728), Sarleinsbach OÖ
Immaculata (1728), Sarleinsbach OÖ

Leben und Werk


Linz, Ursulinenkirche, Hochaltar, 1738–1740
Linz, Ursulinenkirche, Hochaltar, 1738–1740

Er wurde in Neapel als Sohn des Bäckers Michael Hohenberg geboren. Ab 1672 hielt er sich zu Ausbildungszwecken in Rom auf, wo er sich mit der „neoklassischen“ Malerei von Annibale Carracci und Guido Reni beschäftigte. Römische und neapolitanische Elemente wurden von ihm in origineller Weise synthetisiert. 1684 wurde er von König Johann III. Sobieski als Hofmaler nach Warschau berufen. Bei dieser Gelegenheit italianisierte er seinen Namen, da Italiener zu dieser Zeit als Künstler bevorzugt wurden.

Am 26. Dezember 1690 heiratete er in der Heiligkreuzkirche in Warschau Barbara Dorothea Gerkien.

Seit 1700 ist er in Wien nachweisbar, ab 1707 war er dort Mitglied der Kayserlichen Academie von Peter Strudel. Neben einigen Altarbildern (unter anderem in der Karlskirche und der Peterskirche) ist er vor allem durch die Deckenfresken im Unteren Belvedere bekannt. Er folgte hierbei dem Vorbild Riccis, der der Untersicht gegenüber der perspektivischen Verkürzung den Vorzug gab.

Von 1710 bis 1714 war er auf Auftrag von Fürsterzbischof Franz Anton von Harrach in Salzburg bei der Ausgestaltung der Prunkräume in der Residenz beschäftigt.

Wahrscheinlich 1729 erhielt Altomonte seine Werkstätte im Heiligenkreuzer Hof zu Wien. In den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts stand er dem Stift Heiligenkreuz nahe, mit dem er sich 1738 als „familiaris“ verband.

In der Pfarrkirche Mönchhof, die dem Stift Heiligenkreuz gehörte, entstand 1736 ein neuer Hochaltar. Dieses Gesamtkunstwerk aus Kaiserstein wurde vom Kaisersteinbrucher Hof-Steinmetzmeister Elias Hügel errichtet, die Skulpturen aus Zogelsdorfer Stein stammen von Giovanni Giuliani und das Altarbild von Martino Altomonte.

Grabdenkmal für Altomonte in der Stiftskirche Heiligenkreuz
Grabdenkmal für Altomonte in der Stiftskirche Heiligenkreuz

Die größte gemalte Krippendarstellung von Linz ist ebenfalls sein Werk. Es handelt sich dabei um das mit M.A. 1738 monogrammierte Altarfresko Anbetung des Jesukindes durch die Hl. Drei Könige in der denkmalgeschützten altkatholischen Prunerstiftskirche.[1] Die Urheberschaft durch den Meister wurde bereits länger vermutet, vom Restaurator jedoch erst 2013 definitiv bestätigt.

Martino Altomonte war bereits 80 Jahre alt, als der Abt von Stift Wilhering bei ihm 1737 das Hochaltarbild bestellte. Der Auftrag wurde erteilt, auch alle Bilder für die Seitenaltäre kamen hinzu. Dieser Altarbildzyklus war Altomontes letzte große Arbeit.

Altomonte liegt auf dem Friedhof in Heiligenkreuz begraben.[2]

Nach seinem Tod existierten noch Entwürfe zu Fresken, insbesondere in nieder- und oberösterreichischen Klöstern, die aber erst von seinem Sohn Bartholomäus ausgeführt wurden.

1936 wurde die Altomontegasse im 12. Bezirk Meidling und 23. Bezirk Liesing nach ihm benannt.


Literatur




Commons: Martino Altomonte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch Oberösterreich. 3. Auflage. Anton Schroll & Co, Wien 1958, S. 173174.
  2. Lokal-Nachrichten. […] Berühmte Tote auf den Badener Friedhöfen.. In: Badener Zeitung, 2. November 1910, S. 3, Mitte rechts (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
Personendaten
NAME Altomonte, Martino
ALTERNATIVNAMEN Hohenberg, Martin
KURZBESCHREIBUNG Begründer der selbständigen Barockmalerei im österreichischen Raum, Familiare des Stiftes Heiligenkreuz
GEBURTSDATUM 8. Mai 1657
GEBURTSORT Neapel
STERBEDATUM 14. September 1745
STERBEORT Heiligenkreuz

На других языках


- [de] Martino Altomonte

[en] Martino Altomonte

Martino Altomonte, born Johann Martin Hohenberg (8 May 1657, Naples – 14 September 1745, Vienna) was an Italian Baroque painter of Austrian descent who mainly worked in Poland and Austria.

[es] Martino Altomonte

Martino Altomonte, cuyo nombre real era Johann Martin Hohenberg, nació el 8 de mayo de 1657 en Nápoles y falleció el 14 de septiembre de 1745 en Viena. Fue una pintor barroco italiano de ascendencia austríaca que desarrolló su trabajo principalmente en Austria y Polonia.

[fr] Martino Altomonte

Johann Martin Hohenberg (italianisé en Martino Altomonte), né le 8 mai 1657 à Naples et mort le 14 septembre 1745 à Vienne, est un peintre baroque austro-italien.

[it] Martino Altomonte

Martino Altomonte (Napoli, 1657 – Vienna, 1745) è stato un pittore italiano.

[ru] Альтомонте, Мартино

Альтомонте Мартино (итал. Martino Altomonte) (8 мая 1657, Неаполь — 14 сентября 1745, Вена) — итальянский живописец, с 1684 в Польше, придворный живописец Яна III Собеского (преимущественно батальные, религиозные, мифологические и библейские картины, рисунки).



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