Christopher T. Hunziker (* 3. September 1956 in Atlanta, Georgia) ist ein Schweizer Künstler. Neben Kunst im öffentlichen Raum und Kunst am Bau gehören grossmasstäbliche Raum- und Lichtinstallationen sowie landschaftsarchitektonische und stadträumliche Entwürfe zu seiner Arbeit.
Red Lines in a Landscape, Januar 2010, Neon, 3 × 25 mDas blau leuchtende Leutschenlicht schlängelt sich um den Baumtopf des alten Schiesshügels, 2008
Leben
Aufgewachsen ist Hunziker in den USA, Indonesien, Paris und der Schweiz. Nach dem Besuch des Unterseminars in Küsnacht studierte er 1976/77 an der University of Kansas Mathematik, Physik und Kunstgeschichte und liess sich anschliessend an der ETH Zürich zum Architekten ausbilden. Im Anschluss studierte er 1984–1985 an der Städelschule in Frankfurt am Main, bei Peter Cook und Peter Kubelka Architektur und Kunst. 1986 begann seine Tätigkeit als freischaffender Künstler mit Zeichnung, Radierung und Malerei. Seit 1986 war er in der Lehre, zuerst als Assistent am Lehrstuhl Peter Jenny, Abteilung Architektur an der ETH Zürich tätig. 1990 wurde er von Dieter Kienast als Dozent für Zeichnen und Architekturdarstellung an die Hochschule für Technik Rapperswil in die Abteilung Landschaftsarchitektur geholt, wo er bis 2001 auch als Dozent für Landschaftsarchitektur, Räumliches Gestalten und Visuelle Kommunikation wirkte. Seit 1999 ist er Mitglied der Künstlergruppe Winterthur. 1997 wurde er als Nachfolger von Irma Noseda Geschäftsleiter des Forum Architektur Winterthur. Von 2009 bis 2013 lehrt er an der Hochschule für Technik Zürich HSZ-T, später ZHAW, Entwurf und Konstruktion sowie Stadtraumgestaltung und ab 2013 Visuelle Kommunikation und Städtebau an der OST - Ostschweizer Fachhochschule. Seit 2017 ist er Mitglied der Visarte, Berufsverband der visuell schaffenden Künstlerinnen und Künstler Schweiz. 2018 wird er Mitglied der Kunstkommission der Stadt Winterthur.
Als Folge der internationalen Wettbewerbsgewinne Wahlenpark 2001 und Leutschenpark 2002 gründete Hunziker die Firma 'Christopher T. Hunziker GmbH' in Zürich mit dem Zweck der Realisierung von Projekten der Bauarchitektur, der Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum, der Landschaftsarchitektur und der Stadtgestaltung. Er realisierte in Planergemeinschaft mit Dipol Landschaftsarchitekten, Basel bis 2005 den Wahlenpark in Zürich-Oerlikon und bis 2009 mit Dipol Landschaftsarchitekten und Müller Sigrist Architekten in Zürich den Leutschenpark, die Neugestaltung der Leutschenbachstrasse in Zürich Seebach sowie 2007 die Neugestaltung Marktplatz Oerlikon.
Hunziker lebt seit 2009 in Birmensdorf Zürich und ist seit 1998 mit der ETH-Architektin Daniela Ruckli verheiratet und hat mit ihr eine Tochter und einen Sohn.
Werk
Bestimmend für Hunzikers Werk ist seine handwerkliche, technische und intellektuelle Vielseitigkeit bei der Gestaltung philosophisch-religiöser und gesellschaftspolitischer Themen. Sein Ziel ist Kunst als gesellschaftspolitische Gegenposition zum konsum- und kapitalgeprägten Kunstbegriff, wie er vom Kunstmarkt vertreten wird. Seine Haltung zeigt sich besonders in seiner öffentlichen Kunst, die sich durch die Ortsgebundenheit und die öffentliche Finanzierung dem Markt entzieht. Internationale Aufmerksamkeit erregten die grossmasstäblichen, städtebaulichen Lichtinstallationen Leutschenlicht im Leutschenpark, der blaue Glasbalken im Wahlenpark, "Red Lines in a Landscape" in Winterthur sowie Bioquant an der Universität Heidelberg. CTH ist auch als Dozent für Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Technik Rapperswil tätig.
Das grosse Chamer Raumstück, Ausstellung Grosse Formate, Forum Junge Kunst, Cham, 1989
Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum
We have a Dream - L' Etat c' est Vous, Kunst am Bau, Wettbewerb, 1. Preis, Siedlung Waid, Zürich. BEP-Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals, Architektur: Buchner+Bründler Architekten, Basel, 2020
Eingeladener Studienauftrag für Kunst am Bau, Ersatzneubau Triemli 1, Baugenossenschaft Rotach Zürich, 2016, Architektur: HLS Architekten, Zürich
Eingeladener Studienauftrag für Kunst im öffentlichen Raum und Platzgestaltung, ‘Bauhausplatz am Domagkpark, Schwabing’, Stadt München, mit Realgrün Landschaftsarchitekten, München, 2016
Duell, Kunst am Bau Wettbewerb, 1. Preis, Sportzentrum Rennweg BBW, Baudirektion des Kantons Zürich, Architektur: Hopf+Wirth Architekten, 2015
Masterplan Bahnhof Winterthur eingeladener Wettbewerb, Stadt Winterthur
Grosse Chaos Lines, Kunstankauf der Stadt Winterthur: Theater Winterthur, 2012
Leutschenlicht, städtebauliche Rauminstallation, Kunst im öffentlichen Raum, Leutschenpark, Seebach, Stadt Zürich, Westiform AG, Kummler+Matter, Schnetzer Puskas Ing., 2008.
Bioquant, Kunst am Bau, Wettbewerb, 1. Preis, Universität Heidelberg, Land Baden-Württemberg, Architektur: Volker Staab, Staab Architekten, Berlin, Westiform AG Schweiz, 2007.
Studienauftrag Stadtgestaltung Gossau (SG) mit Beate Eckhardt, 2007
Blauer Glasbalken, Wahlenpark, städtebauliche Rauminstallation, Kunst im öffentlichen Raum, Wahlenpark Zürich, Stadt Zürich, Grün Stadt Zürich, Moser Ing. AG, 2005.
Studienauftrag Gossau 2020, mit Stephan Mäder und Stefan Kurath, 2003
Städtischer Freiraum Leutschenbach 1. Preis Internationaler Wettbewerb für Freiraumgestaltung, in Zusammenarbeit mit Dipol L.A., Basel und Müller Sigrist, Architekten, Zürich, 2003
Wahlenpark Zürich, 1. Preis Internationaler Wettbewerb für Freiraumgestaltung, in Zusammenarbeit mit Dipol Landschaftsarchitekten, 2002
Scheller Unterführung, Stadteingang Wetzikon, städtebauliche Rauminstallation, Kunst im öffentlichen Raum, Stadt Wetzikon, TBF + Partner Ing. AG, Zürich, 2002, Walser Zumbrunn Architekten, Winterthur
Auszeichnungen
Friedrich Reisestipendium der Architekturabteilung, ETH Zürich 1983
Förderbeitrag des Kuratoriums des Kantons Aargau 1988
Kunststipendium des Kantons Zürich 1989
Werkbeitrag für bildende Kunst des Kantons Aargau 1992
Cité Internationale des Arts Paris, Gastatelier des Kantons Aargau, 1992
Carl-Heinrich-Ernst-Kunstpreis, Winterthur 1998
Publikationen (Auswahl)
Bild und Bildraumstrukturen im Frühislam: Reise nach Andalusien 1986: Reisebericht: Betrachtungen/Aufsätze + Illustrationen: Das Inbild der Islam, wir und die Moderne, Andalusien und früher Islam, Standort: ETH Zürich, Baubibliothek, Signatur: A (x I) 207
Christopher T. Hunziker: Orte der Dispersion – die Gleichgültigkeit der Standorte; Kunsthalle Winterthur, 1990
Orte der Dispersion II, Videokatalog, Kunsthaus Glarus, 2001. Vorwort: Prof. Peter Jenny.
Dokumente zur modernen Schweizer Architektur, Hans Leuzinger, Annette Schindler, gta Verlag ETHZ, ISBN 3-85676-051-2
Zeichnungen, Berichte der St. Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Band 88. 'Moore', ISBN 3-9520833-4-8
Massgeschneidert, Feuerwehrhauptgebäude Winterthur, Werk, Bauen + Wohnen, Patrick Hönig, Nr. 04, 2001
ARArium, a place to think about water, RE-Source Award Entry, Stadt Wetzikon / Switzerland, 2002
Konzepte für die Stadt, Zentrum Zürich Nord, Wahlenpark, Topos Nr. 38, 2002
Teamarbeit als Strategie, Radio DRS II, Reflexe, Interview mit Karin Salm, 2002
Kunst am Bau, Alterszentrum Neumarkt, Peter Stutz-Bauten und Projekte, Monografien Schweizerarchitekten und Architektinnen, Niggli Verlag, ISBN 3-7212-0484-0
Urbane Landschaftsarchitektur in Zürich, Garten + Landschaft Nr. 11, November 2004
Kunst im öffentlichen Raum in Winterthur, Kunstführer der Stadt Winterthur, 2004, ISBN 3-9522599-2-6
Blauer Glasbalken, Dimension, Magazin der Holcim Schweiz AG, Juni 2005 Nr. 1
Architekturführer Zürich 1990–2005: Blauer Sitzbalken und Wahlenpark, Oerlikon; Leutschenlicht und Leutschenpark, Zürich Seebach, Verlag Hochparterre, 2004, ISBN 3-909928-02-1
So baut man eine Stadt: Neu-Oerlikon, zum Wahlenpark, Landschaftsarchitektur und Kunst im öffentlichen Raum, Sonderbeilage Hochparterre Nr. 6/7, 2005
Zürich – Ein Begleiter zu neuer Landschaftsarchitektur. Claudia Moll, München: Callwey Verlag, 2006, ISBN 978-3-7667-1680-4
Bioquant, Universität Heidelberg, Finanzministerium Baden-Württemberg, 2007
Spezifisch Landschaftsarchitektur in der Schweiz, Wahlenpark Zürich, blauer Glasbalken, 2007, Architekturforum Zürich
Innovation durch interdisziplinäre Zusammenarbeit, Fallstudie: Lichtinstallation Bioquant, Innovation-Management, Nr. 2, 2007
Zwischen den Disziplinen, Ausstellung, der SIA Sektion Zürich, 2007
Landschaft und Kunst, Anthos Nr. 01/09, BSLA Bund Schweizer Landschaftsarchitekten, ISBN 978-3-905656-44-2, ISSN0003-5424
Lichtkunst – Installationen von Christopher T. Hunziker, Verlag Hochparterre, Sonderausgabe, Beilage No. 8 / 2009
Bioquant, Universität Heidelberg,(Hrsg.) Finanzministerium Baden-Württemberg, 2007
Lumiére, AMC, Le Moniteur Architecture, Hors Serie, France, 189 ISBN 978-2-281-19428-9
Actualité-Parc a Zurich, AMC, Le Moniteur Architecture, No. 189, France, ISSN0998-4194
Kunst auf dem Campus – Kunst am Bau der Universität Heidelberg nach 1945, Christmut Präger (Hrsg.) Athenaeum, Stiftung für Kultur und Wissenschaft, Akademische Verlagsgesellschaft Heidelberg, 2011, ISBN 978-3-89838-658-6
5. Schweizerische Triennale der Skulptur in Bad Ragaz und Vaduz, Ausstellungskatalog, 2012
Dem Wachstum begegnen – Amt für Städtebau Winterthur 2007 bis 2012, CTH im Gespräch mit dem Stadtbaumeister Michael Hauser, (Hrsg.) Amt für Städtebau Winterthur, 2012
Wood Loop – auf biegen und brechen, Gewerbemuseum Winterthur, Ausstellungskatalog, Verlag Hochparterre, 2012
Raum Perspektive Farbe, Konzeptionelles Zeichnen und Entwerfen Studium Landschaftsarchitektur, HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Dedalo Verlag 2014, ISBN 978-3-9524558-0-7
Raum Perspektive Farbe, Konzeptionelles Zeichnen und Entwerfen 2014–2019, Studium Landschaftsarchitektur, HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Dedalo Verlag 2019, ISBN 978-3-9524558-1-4
«Paradise, lost», Ausstellungskatalog, Herausgeber: Christoph Doswald und Biennale Kulturort Weiertal, 2019
Bildergalerie
Der Wintower, ehemals Sulzer-Hochhaus wird anlässlich der Internationalen Lichttage Winterthur 2004 als überraschende städtebauliche Lichtinstallation «LICHT» zur leuchtenden Stadtkrone über der Stadt.
«L'Etat c'est Nous!» Neonschrift, Projekteingabe für Kunst am Bau-Wettbewerb, Stadthaus Zürich, (Fotonegativ mit einkopierter Schrift) (2007)
Die Lichtinstallation “bi0quant” widerspiegelt die doppelte Bedeutung, die das Zeichen Null für das Systembiologische Institut Bioquant hat. Die Null als Ursprung moderner Mathematik und das Oval oder Ei, als Ursprung der Biologie und des Lebens an sich.
Der Blaue Glasbalken: Innenraum des 160 Meter langen, drei Meter breiten und hohen Sitzbalken aus 7000 blauen Glasbausteinen.
Die Rauminstallation 'Orte der Dispersion I' wurde 1990 für die Kunsthalle Winterthur konzipiert und ausgeführt. 1992 wurde das 25 Meter lange und 3,5 m hohe freskoartige Gemälde für die Zwillings-Oblichtsäle des Kunsthaus Glarus mit einer weissen Version ergänzt.
Das Grosse Chamer Raumstück entstand in neun Tagen als direkte grossformatige Malerei vor Ort. Das geometrisch abgründige Bild stellt gekrümmten Raum dar und kann als Weltbild verstanden werden. Im Bild:CTH vor dem Werk
Chapelle éphemère, Gebilde als Architektur, Painting as Architecture. Kunstinstallation im Aussenraum, ein begehbarer Bildraum, 6m × 6m × 6m, Sechs Leinwände, doppelt bespannt, Acryl auf Leinwand zum Gebäude gefügt. Patronat der Schweizer Botschaft, mit Unterstützung der Pro Helvetia, Cloître des Billettes, Marais, Paris, 1994
«Genossenschaften zeigen der Welt, dass es möglich ist beides zu verfolgen, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftliche Verantwortung», Zitat UN Secretary-General Ban Ki-moon, 2012 mit Skulptur Hausträger Avatar, 3,5 hoch aus Stahl
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