Joachim Rieß (* 23. Juni 1937 in Chemnitz) ist ein deutscher Grafiker und Medailleur[1]. Mit der Gestaltung von über 230 Briefmarken, davon einen Großteil in der DDR, aber auch nach der Wende in der Bundesrepublik Deutschland, gilt er als einer der produktivsten deutschen Briefmarkengestalter.
Werdegang
Nach seiner Lehre als Grafischer Zeichner, die von 1951 bis 1954 dauerte, arbeitete er bis 1959 als Gebrauchsgrafiker beim VEB Fettchemie Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz. Zwischen 1959 und 1964 arbeitete Rieß in der Chemnitzer Abteilung des DDR-Werbeunternehmens DEWAG. Ab 1961 war Rieß als Gebrauchsgrafiker Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. 1965 gab er seinen Job auf und arbeitete seitdem freischaffend auf dem Gebiet der Kleingrafik und Illustration, Messe- und Ausstellungsgestaltung, jedoch vorwiegend als Briefmarkendesigner. 1967 erhielt er den Kunstpreis der FDJ, im selben Jahr ebenfalls den Kulturpreis des RdB Karl-Marx-Stadt. Von 1965 bis 1992 arbeitete Rieß im Designer-Team mit Manfred Gottschall und Hans Detlefsen. In diesem Zeitraum erhielt er mehrmals die Auszeichnung Goldene Briefmarke. Im Zeitraum von 1978 bis 1988 gestaltete er gemeinsam mit dem Bildhauer Volker Beier diverse grafische Entwürfe für Sondermünzen der Staatlichen Münze Berlin.
Seit 1996 arbeitet er gemeinsam mit seiner Frau Renate Rieß im Bereich der Postgrafik, Illustrationen für Museen, Wirtschaft und Gewerbe. Zudem betätigt sich Rieß als freier Maler und Grafiker.
1990: 125 Jahre Internationale Fernmeldeunion (UIT)
1990: Sondermarke 70. Geburtstag Papst Johannes Paul II.
Deutsche Bundespost
zum 200. Todestag Mozarts
1991: Briefmarkenblock 200. Todestag von W.A. Mozart (Wahl zur Schönsten Briefmarke durch die Fachpresse sowie Auszeichnung mit der Robert Stolz Trophy 1992 als die Schönste Musikmarke der Welt)
1991: Serie Geschützte Seevögel
1992: Sondermarke Familie schafft Zukunft (Wahl zur "Schönsten Briefmarke" durch die Fachpresse)
1993: Serie Für den Sport
1993: Sondermarke Johannes von Nepomuk, erschien mit anderen nationalen Werten als Gemeinschaftsausgabe auch in Tschechien und der Slowakei
1993: Sondermarke Peter Tschaikowski
1994: Blockausgabe 150. Geburtstag Carl Hagenbeck und 150 Jahre Berliner Zoo
Deutsche Post AG
1995: Serie Für die Jugend
1996: Serie Für die Jugend
1997: Blockausgabe 50 Jahre Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
1997: Blockausgabe Tag der Briefmarke
1998: Serie Für die Wohlfahrtspflege (Wahl zur "Schönsten Briefmarke" durch die Fachpresse)
1999: Sondermarke EXPO 2000 Hannover
2000: Blockausgabe Nationalpark Hainich (Wahl zur "Schönsten Briefmarke" durch die Fachpresse)
2003: Serie Weltkulturerbe der UNESCO: Kölner Dom
2003: Serie Naturdenkmale in Deutschland: Versteinerter Wald Chemnitz
2006 850 Jahre Michaeliskirche in Schwäbisch Hall
2006: Serie Bilder aus Deutschland: Schwarzwald
2009: Sondermarke 500 Jahre Rathaus Frankenberg an der Eder
Dietmar Eisold: Lexikon Künstler in der DDR, Berlin, 2010, S. 772
Riess, Joachim. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts.Band6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962.
H. Rademacher: Gebrauchsgrafik in der DDR, Dresden, Verlag der Kunst, 1975
Farbgrafik in der DDR, Schwerin, 1979
G. Feist: Kunstkombinat DDR (Dok.), Berlin 1990, ISBN 3-88940-064-7
Numismatisches Nachrichtenblatt (NNB) 5/2014, S. 192f
Ger Dethlefs (Hrsg.): Geldkunst – Kunstgeld: deutsche Gedenkmünzen seit 1949. Gestaltung und Gestalter. Osnabrück 2005. ISBN 3-9801644-7-0
Mittelsächsische Kunstausstellung 1955. Museum am Theaterplatz / Karl-Marx-Stadt. Ausstellungskatalog, Selbstverlag, 1955. Druck: Franz Zimmermann
3. Arbeiterfestspiele der DDR. Kulturhistorisches Museum Magdeburg 1961.
Einzelnachweise
Karl-Heinz Weigelt, Sieglinde Weigelt, Gunter Weigelt:Medaillen aus Meissener Porzellan. 1980-1983. VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1986, S.497.
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