Johannes Heydeck (* 2. Juli 1835 in Sakuthen, Amtsbezirk Wilkieten, Kreis Memel (jetzt Rajongemeinde Šilutė); † 6. August 1910 in Rauschen, Samland) war ein deutscher Historien- und Porträtmaler. Von 1869 bis 1900 war er Professor an der Königsberger Kunstakademie.
Heydeck war Sohn eines Lehrers in Kleinlitauen. Ausgebildet wurde er an der Königsberger Kunstakademie von Ludwig Rosenfelder, dessen Tochter er heiratete.[1] Der Kommilitone Lovis Corinth war ein erklärter Gegner Heydecks. Bekannt wurde Heydeck nach der Deutschen Reichsgründung. Schon früh und zeitlebens widmete er sich Luise von Mecklenburg-Strelitz.[2] Das zuerst 1887 in Berlin ausgestellte Gemälde zu ihrer Flucht machte Heydeck weithin bekannt.[3] Das Stadtgeschichtliche Museum Königsberg kaufte einige seiner religiösen und geschichtlichen Gemälde sowie Porträts von August von Dönhoff, Immanuel Kant und Karl von Horn.[3]
Heydecks Bedeutung für die Kunstgeschichte Königsbergs war groß und nachhaltig. Er sorgte für die Erhaltung der Kunstdenkmäler in Königsberg und Ostpreußen und gehörte zu den Entdeckern von Nidden. Bei seinem großen Interesse an Urgeschichte engagierte er sich in der Altertumsgesellschaft Prussia. Für sie hatte er bereits zahlreiche Ausgrabungen vorgenommen und Fundberichte erstattet. Dafür verlieh ihm die Philosophische Fakultät der Universität Königsberg die Ehrendoktorwürde.[1] Er betrieb und leitete die Entnahme von Kants Gebeinen aus dem Professorengewölbe des Königsberger Doms im Juni 1880. Er hielt die Szene in einer Kreidezeichnung fest, von der ein Kupferstich angefertigt wurde. Die verschollene Zeichnung zeigt, wie Heydeck dem Kantforscher Emil Arnoldt Kants Schädel reicht.[4] Außer Reproduktionen des Luisenbildes und der Kantausgrabung ist ein Gemälde in der Eremitage erhalten.[2] Heydeck war Mitglied der Königsberger Freimaurerloge Immanuel.
Personendaten | |
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NAME | Heydeck, Johannes |
ALTERNATIVNAMEN | Heydeck, Johannes Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historien- und Porträtmaler in Königsberg |
GEBURTSDATUM | 2. Juli 1835 |
GEBURTSORT | Sakuthen, Kreis Memel, Kleinlitauen |
STERBEDATUM | 6. August 1910 |
STERBEORT | Rauschen, Ostpreußen |