Josef Valentin Kassin (* 15. Mai 1856 in Klagenfurt; † 30. Dezember 1931 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer.
Kassin-Büste im Klagenfurter Goethe-ParkKassin-Gedenktafel an seinem GeburtshausKassin-Geburtshaus in der Klagenfurter St. Ruprechterstrasse 69Marmormedaillon auf dem Grabstein des Kassin-Familiengrabes in Klagenfurt-St. RuprechtReliefbüste Marie Edle von Burger bei Ratzendorf-Maria Saal
Leben
Kassin entstammte einer Familie aus der damals selbständigen Gemeinde St. Ruprecht, die heute ein Ortsteil Klagenfurts ist. Das Geburtshaus trägt die Nummer 69 in der Sankt Ruprechter Straße und ist ein gut erhaltenes zweigeschoßiges Gebäude (siehe Bild). 1871, als Kassin fünfzehn Jahre alt war, verstarb sein Vater, ein angesehener Mann, Bürgermeister und von Beruf Bierbrauer und Landwirt. Josef Kassin besuchte damals gerade die Realschule in Klagenfurt.
Als der Bildhauer Franz Pönninger wegen eines neuen Denkmals für Kaiserin Maria Theresia nach Klagenfurt kam, wurde ihm der künstlerisch begabte Kassin vorgestellt. Im Jahr 1873 holte ihn Pönninger nach Wien, wo er zwei Jahre später die Akademie der bildenden Künste besuchen durfte. 1885 erhielt Kassin für die Bronzegruppe Samson und Delila den Rompreis, woraufhin ein fünfjähriger Studienaufenthalt in Italien folgte.[1] Danach wurde Wien zu seinem festen Wohnsitz. Der Bildhauer galt als liebenswürdiger und bescheidener Mensch mit viel Humor, er spielte auch Cello.
In Kärnten war man stolz auf ihn. So erhielt Kassin immer wieder kleinere Aufträge aus seiner Heimat.
Kassin arbeitete in einem höchst merkwürdigen Atelier, unter anderem ein Hort verschiedener Sammelgegenstände, in der Bäckerstraße (ON20[2]), Wien-Innere Stadt.[3] Als Wohnadresse vermerkte Lehmann’s Allgemeinem Wohnungsanzeiger im Jahr des Ablebens Dominikanerbastei6, Wien-Innere Stadt.[2]
Geschwächt durch eine schwere Erkältungskrankheit,[3] verstarb der Künstler im Alter von 75 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem St. Ruprechter Friedhof in Klagenfurt; den einfachen Grabstein schmückt ein Marmormedaillon mit einem Mädchenantlitz, signiert „J. Kassin 1929“.
Bildergalerie
Brunnenmaske am Fluderbrunnen im Schillerpark, Klagenfurt
Kassin-Familiengrab auf dem Klagenfurter Friedhof in Sankt Ruprecht
Kink-Büste aus Carrara-Marmor unterhalb des Schweizerhauses am Klagenfurter Kreuzbergl (1899)
Beethoven-Denkmal, Helenental (1899)
Undinebrunnen, Kurpark Baden bei Wien (1903)
„Seefahrer“, Neue Burg, Wien
Statuette „Kaiserschütze“, Auftragswerk des k.k. Ministeriums für Landesverteidigung (1908)
Kriegerdenkmal in Tarvis (1909)
Bronzerelief „Abschied“ von 1910 an der Gruft der Arztfamilie Herbst am Friedhof Klagenfurt-Annabichl
Porträtbüste des Klagenfurter Originals der Ratsch-Thresl
Beethoven-Denkmal (Bronzerelief) am Beethovenstein im Helenental (1899)[4]
Porträtbüste des Architekten Martin von Kink am Klagenfurter Schweizerhaus (1899)
Grabdenkmal für Carl Millöcker auf dem Wiener Zentralfriedhof (1900)[5]
Steinfigur der hl. Barbara für die Kirche St. Jakob in Villach (1906)
Bronzerelief „Abschied“ von 1910 für die Mauergruft der Arztfamilie Herbst in Klagenfurt-Annabichl, die 1909 das Söhnchen Walter im Alter von sieben Jahren verloren hatte
Marmormedaillon mit einem Mädchenantlitz für den Grabstein des eigenen Familiengrabes in Klagenfurt-St. Ruprecht (1929)
Delphinbrunnen am Erzherzog-Johann-Platz in Klagenfurt (1924)
Spanheimerdenkmal am alten Platz. Diese Bronzeplastik wurde 1932 errichtet und bereits 1940 zur Waffenproduktion eingeschmolzen
Maske des Fluderbrunnens im Klagenfurter Schillerpark. Der Brunnen stand ursprünglich vor dem Stadthaus und wurde vom Wasser des Feuerbachs gespeist. 1971 wurde er abgetragen und 1985 wieder im Schillerpark errichtet
Bildnisbüste Kaiser Franz Joseph I., 1911, Marmor, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Statuette k.k. Gendarm, 1905, Gips, Heeresgeschichtliches Museum, Wien
Literatur
Ilse Krumpöck: Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum. Wien 2004, S. 87f.
Undine-Brunnen in Baden bei Wien.In:Wiener Bauindustrie-Zeitung / Österreichische Bauzeitung, Jahrgang 1904, S. 8, oben links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wbz.
—.In:Wiener Bauindustrie-Zeitung / Österreichische Bauzeitung, Jahrgang 1904, Wiener Bauten-Album, S. 1. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wbz.
Josef Valentin Kassin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band19: Ingouville–Kauffungen. E. A. Seemann, Leipzig 1926, S.586–587.
Josef Kassins Künstlerjubiläum.In:Badener Zeitung, Nr. 101/1929 (L. Jahrgang), 18. Dezember 1929, S. 2. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt.
Kassin Josef, Bildhauer(…). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S.256.
Anton Kreuzer: Kärntner biographische Skizzen – 20. Jahrhundert. Kärntner Druck- und Verlagsgesellschaft, Klagenfurt 1995, ISBN 3-85391-128-5.
Brigitte Ponta-Zitterer: Der Kärntner Bildhauer Josef Kassin, 2021, Geschichtsverein für Kärnten, ISBN 9783854541592
W. D.:Bildhauer Josef Kassin gestorben.In:Neue Freie Presse, Abendblatt, Nr. 24172/1931, 31. Dezember 1931, S. 3f. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
Josef Kassins „Kaiserschütze“.In:Wiener Bilder, Nr. 15/1908 (XIII. Jahrgang), 8. April 1908, S. 6. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrb.
Das Heldendenkmal bei Tarvis.In:Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16092/1909, 10. Juni 1909, S. 13, unten links. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp, Kleine Chronik.(…) Enthüllung des Kriegerdenkmals in Tarvis.In:Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16191/1909, 17. September 1909, S. 8, unten rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp, Enthüllung des Kriegerdenkmals in Tarvis.In:Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 16207/1909, 3. Oktober 1909, S. 9, unten rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
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