Julius Troschel (* 30. Juli 1806 in Berlin;[1] † 26. März 1863[2] in Rom, Italien) war ein deutscher Bildhauer.
Julius Troschel: Ruhende, 1860
Leben
Julius Troschel, eins von zwölf Kindern des Justizrats und Sonntagsmalers Ernst Leberecht Troschel (1776–1850), wurde ab 1824 Schüler von Christian Daniel Rauch und stellte noch im gleichen Jahr erstmals ein Theseusrelief aus. 1833 wurde ihm für das Relief Telemachos bittet Odysseus um das Leben des Sängers Pheimios der Staatspreis zuerkannt, das heißt, er bekam damit ein Stipendium, um sich in Rom weiterzubilden. Er bewarb sich 1837 erfolglos um eine Anstellung an der Düsseldorfer Akademie. Er heiratete in Rom Vittoria Buti und schuf überwiegend Reliefs und Statuetten zu mythologischen und genrehaften Themen, außerdem noch einige Bildnisbüsten sowie Grabdenkmale. 1844 wurde sein Sohn Wilhelm Troschel, der ebenfalls Bildhauer werden sollte, in Rom geboren.
Werke
Reliefbildnis eines Unbekannten (Gips, 1830), im Bestand der Nationalgalerie Berlin
Büste Bischof Neander (AA 1830)
Büste Friedrich Wilhelm III (AA 1830)
14 Reliefs mit Szenen zur Geschichte Kaiser Trajans (Rom, Villa Torlania)
Basrelief Johann Joachim Winckelmann für dessen Geburtstag 1837 (Winckelmann als Genius, der die nordische mit der südlichen Kunst verbindet)
Büste Fanny Elßler
Grabmal des Malers Catel (1857, Rom, S. Maria del Popolo)
Büste der Schauspielerin und Sopranistin Wilhelmine von Wrochem
Schlafende Spinnerin (1840), in Marmor 1860, im Bestand der Nationalgalerie Berlin (aus Besitz der Hohenzollern, 1945 als Beutekunst in die UdSSR, 1959 zurückgegeben)
dito in der Neuen Pinakothek München (1842) erhalten
dito im Osborne House auf der Isle of Wight erhalten
Betendes Mädchen, 1840
Büste Graf Brühl
Büste Kardinal Orioli
Grabdenkmal Sophia von Hohenlohe (Trauernder Engel, 1842, Rom, Campo Santo Teutonico)
Badende (AA 1842)
Bacchus in der Schwinge (AA 1844), (früher im Besitz der Fürstin Liegnitz)
Standbild Amor (früher im Besitz des Bankiers Fürst) (AA 1844)
Unschuld (AA 1844)
Im Auftrag von Baron Lotzbeck aus Bayern arbeitete Troschel 1846 freie Kopien nach 8 mythologischen Marmorreliefs (1. Jahrhundert) für den Palazzo Spada in Rom
Büste Papst Pius IX. (1846) (eins seiner besten Werke Georg Kaspar Nagler)
Flachsbrecherin (1851) in der Loggia der Orangerie Potsdam erhalten
Treue (Knabe mit Hund, AA 1856)
Bacchus im Korbe, lebensgroß in Marmor (1853) im Malachitzimmer der Orangerie Potsdam erhalten
dito verkleinert in Gips im Bestand der Nationalgalerie Berlin erhalten
dito verkleinert in Bronze in unbekanntem Besitz
Herkulesknaben mit Schlangen (1852) im Malachitzimmer der Orangerie Potsdam erhalten
Satyrknabe (1852) im Malachitzimmer der Orangerie Potsdam erhalten
Gefesselter Faun (1855)
Sitzendes Mädchen/Ruhende (1860, Berlin, Nat.-Gal., Depot) → identisch mit der Schlafenden Spinnerin von 1840, siehe oben
Julius Troschel. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band33: Theodotos–Urlaub. E. A. Seemann, Leipzig 1939, S.430–431.
Bernhard Maaz (Hrsg.): Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert – Bestandskatalog der Plastiken. Berlin 2006.
Hermann Arthur Lier:Troschel, Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S.650.
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