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Karlheinz Schäfer (* 1941 in Kaiserswalde, Kreis Schluckenau) ist ein deutscher Bildhauer.


Leben und Werk


Schäfer absolvierte von 1956 bis 1961 eine Lehre als Porzellanmodelleur an der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meißen. Nach kurzzeitigem Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden arbeitete er von 1964 bis 1966 als Steinmetz in Meißen. Prägend für ihn waren in dieser Zeit zahlreiche Begegnungen mit Gleichgesinnten und angehenden Künstlern auf Schloss Scharfenberg, nahe Meißen, aus denen zum Teil lebenslange Freundschaften hervorgingen, so die mit dem Maler, Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer oder dem Dresdner Maler Gunter Herrmann.

1967 wurde Schäfer Meisterschüler für Plastik bei Fritz Cremer an der Akademie der Künste Berlin (Ost). Nach Beendigung der Meisterschule und ersten negativen Erfahrungen bei der Übernahme staatlicher Aufträge, die aufgrund der geforderten künstlerischen Zugeständnisse nicht realisiert wurden, arbeitete Schäfer ab 1970 in Verweigerung und Konfrontation zur offiziellen DDR-Ideologie-Kunst und wurde zu einem der wichtigen Vertreter der Avantgarde dieser Zeit in der DDR. Er trat damals vor allem mit einer Serie von Kartonplastiken als Beschreibungen und satirischen Kommentaren der DDR-Realität in Erscheinung. Mit anderen ausgegrenzten Künstlern – Wasja Götze, A. R. Penck[1], Willi Müller u. a. – nahm er an wichtigen Untergrundausstellungen in Dresden und in der Berliner EP Jürgen Schweinebraden teil. 1977 schuf er Bühnenbild und Kostüme für die Kammeroper „R.Hot bzw. die hitze“ von Friedrich Goldmann (Libretto: Thomas Körner nach J.M.R. Lenz) an der Deutschen Staatsoper Berlin. Es schlossen sich weitgehend unöffentliche Jahre an, in denen Schäfer nach einer Neuorientierung seiner Arbeit suchte. Die fand er zu Beginn der 1980er Jahre durch die Auseinandersetzung mit Dantes „Göttlicher Komödie“[2], in deren Folge ihm – in weitester Form – wieder das Abbilden des Menschen künstlerisch möglich wurde.

1987 siedelte Schäfer nach West-Berlin über. Hier griff er erneut den Karton als Arbeitsmaterial auf und entwickelte zugleich fragile, hohle plastische Objekte aus Pappmaché, um auf die veränderte Situation im Westen zu antworten.

Seit 1996 ist Schäfers bevorzugtes Material wieder der Stein, vor allem der Kalkstein aus dem Unstruttal, wie er in dieser Gegend vielfach verbaut und verwendet wurde und aus Abbruchgebäuden verfügbar ist. Bedingt durch die erweiterten Möglichkeiten, die sich für ihn daraus ergaben, verlagerte er – bis auf eine Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin in den Jahren 1998/99 – seinen Arbeitsschwerpunkt zunehmend aufs Land. Schäfer lebt und arbeitet in Branderoda nahe Naumburg (Saale).


Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Literatur



Sammlungen





Einzelnachweise


  1. Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden; Signatur: Mscr.Dresd.Aut.1327a-u Briefe (Ansetzungssachtitel von Bearbeiter/in) Penck, A. R. (1939) [Verfasser], Schäfer, Karl-Heinz [Adressat] 18.07.1973-20.12.1973 [u. o. D.]. – Deutsch; Brief, Photographie, Umschlag; Handschrift
  2. http://www.dante-gesellschaft.de/galerie/k-schaefer/
  3. http://www.achimfreyer.com/80f80/
  4. http://www.adk.de/de/archiv/archivbestand/kunstsammlung/index.htm?hg=sammlung&we_objectID=2050
Personendaten
NAME Schäfer, Karlheinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 1941
GEBURTSORT Kaiserswalde, Kreis Schluckenau



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