Ketonge (bürgerlich Manfred Ruecker, * 3. Mai 1974 in München) ist ein deutscher Komponist, Bildhauer und Medienkünstler.
Ketonge studierte Kunst, Musik und Psychologie an der Kunstakademie Düsseldorf, der Kunsthochschule für Medien Köln, der Hochschule für Musik und Tanz Köln (bei Johannes Fritsch und Paulo Álvares) sowie an den Universitäten Köln und Siegen (u. a. Zusatzstudium Musiktherapie bei Hartmut Kapteina) und graduierte mit den Abschlüssen Diplom, Meisterschüler und Zertifikat in den Jahren 2005/2006. Er arbeitete im Bereich Bildhauerei (Klangbildhauerei) und Videokunst (Videoproduktionen im Studio David Larcher und Matthias Neuenhofer an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM)), und war Meisterschüler von Georg Herold und Oswald Wiener. Zwei Semester Gaststudium absolvierte er bei Albert Oehlen an der Kunstakademie Düsseldorf.
Ketonge ist unter anderem beeinflusst durch die Musik eines Karlheinz Stockhausen und begann Anfang der 1990er Jahre erste elektronische Stücke zu komponieren. Er war beziehungsweise ist Mitglied mehrerer Ensembles für experimentelle Musik u. a. bei Fantasmophonika mit Simon Rummel und den Singenden Landschaftsmalern mit Oxana Omelchuk und Constantin Herzog. Langjährig arbeitete er zusammen mit dem Schlagzeuger und Musikwissenschaftler Florian Dietz.
Er veröffentlichte CDs und DVDs, u. a. die DVD Klangsichten (2004)[1] und die CD Elektronic Muzik (2010). Seine Konzerte und Performances wurden mehrfach im Radio und TV[2] dokumentiert, etwa die Produktion[3] mit dem Komponisten und Jazzpianisten Simon Rummel zu Themen der experimentellen Kunst und Musik.
Für die Junge Akademie Berlin (Fraunhofer-Institut) hielt er Gastlehraufträge und erstellte eine Internetvorlesung.[4]
Ketonge erfand ein neues Musikinstrument mit Namen vuvulectra, einer Kreuzung der südafrikanischen Vuvuzela und elektrischen und elektronischen Bauteilen.[5]
Ketonge lebt im Rheinland.
„Ketonge steht zwischen den Disziplinen der (neuen) Musik und der Bildenden Kunst. Die Realisierung seiner komplexen Theorien umfasst (…) die Thematik des Klanges innerhalb verschieden gebauter Räume. (…) Ketonge arbeitet interdisziplinär - elektronische Musik, Bildhauerei und Video. Das Gebiet der neuen Medien und der Musik ganz bewusst auch auf die Bereiche der Bildenden Kunst auszudehnen, ist sein starkes Interesse. Ein ‚Konzert‘, wo er am Mischpult agiert, ist zugleich eine Performance, ein Ritual, ein Set, ein Ereignis - in seine Teile zerlegt, bestehend aus elektronischem und analogem Sound, Geräuschen, Musiktheorie, Choreografie, Bühnenbild, Objekten, Bildern, und Skulpturen. Ketonges Kompositionen sind die Verknüpfung dieser Elemente.“ (Georg Herold, 2005)[6]
Im Jahre 2000 erhielt er mit dem Ensemble Die Kugel mit Dorothee Haddenbruch, Ligia Liberatori, Josef Rebbe, Simon Rummel und Juan María Solare den zweiten Preis beim 6. Internationalen Musikwettbewerb für junge Kultur Düsseldorf. Im Jahr 2005 erhielt er einen Preis vom Berliner Fraunhofer-Institut (netzspannungen)[7] für seine theoretischen Überlegungen zu Kunst und Musik.
Personendaten | |
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NAME | Ketonge |
ALTERNATIVNAMEN | Ruecker, Manfred (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Komponist, Bildhauer und Medienkünstler |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1974 |
GEBURTSORT | München |