art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Louis-Marie-Charles Mercier Dupaty (* 29. September 1771 in Bordeaux; † 12. November 1825 in Paris), genannt Louis-Marie oder Charles Dupaty, war ein in der Zeit des Ersten Kaiserreiches und der Restauration aktiver französischer Bildhauer des Klassizismus.

Selbstbildnis, 1808
Selbstbildnis, 1808
Louis-Marie-Charles Mercier Dupaty
Louis-Marie-Charles Mercier Dupaty

Biografie


Der Sohn des Magistrats Jean-Baptiste Mercier Dupaty (1746–1788) wuchs mit seinen drei jüngeren Brüdern, dem späteren Bühnenautor und Verwalter der Bibliothèque de l’Arsénal Emmanuel (1775–1851), Auguste (1777–1801) und Adrien (1779–1832), sowie drei Schwestern in Bordeaux auf.

Dupaty, ursprünglich wie sein Vater und sein jüngerer Bruder Adrien für die Magistratur bestimmt, verschrieb sich erst relativ spät der Bildenden Kunst. Er war zunächst Schüler des Landschaftsmalers Pierre-Henri de Valenciennes (1750–1819) und des Historienmalers François Vincent (1746–1816), entschied sich dann aber für die Bildhauerkunst und setzte seine Ausbildung bei François-Frédéric Lemot (1772–1827) fort. Im Jahr 1799 errang er mit dem Werk Péricles venant visiter Araxagoras den Grand Prix de sculpture des Institut de France.

Während seines darauf folgenden achtjährigen Aufenthaltes in Italien (1803–1811), zur Vervollständigung seines Studiums der Werke des klassischen Altertums, schuf Dupaty Porträtbüsten von Lucien Bonaparte (1775–1840), der sich aufgrund eines Zerwürfnisses mit seinem Bruder Napoleon ab 1804 auf seine Ländereien in Canino zurückgezogen hatte, und dessen Gattin. Lucien übermittelte ihm im Jahr 1807 das Angebot seiner Schwester Elisa Bonaparte-Baccioci (1777–1820, Erbprinzessin von Piombino von 1805 bis 1815), in Carrara die Leitung der von ihr wiederbelebten Bildhauerschule Accademia di Belle Arti di Carrara zu übernehmen. Dupaty, der gemäß Hector Sonolet, dem damaligen Direktor des Musée des Arts de Carrare, seinen Philoclete in einem Atelier in Carrara schuf, schlug dieses Angebot aus.[1]

Nach seiner Rückkehr aus Italien nahm das Institut ihn im Jahr 1816 als Mitglied auf, vier Jahre später erfolgte die Berufung an die Ecole royale des Beaux-Arts (Paris).

Louis-Marie-Charles-Henri Mercier Dupaty starb im Jahr 1825 im Alter von 54 Jahren in Paris, einige Jahre nach seiner Hochzeit (1822?) mit der Tochter des Mediziners Georges Cabanis (1757–1808). Aus dieser Ehe war im Jahr 1823 ein im Kindesalter verstorbener Sohn namens Georges-Emmanuel (1823–1826) hervorgegangen.

Durch seine Schwester Eléonore Charlotte Marie (1774–1848) war Dupaty der Onkel des französischen Geologen Léonce Élie de Beaumont (1798–1874). Dessen Nachfahren bewahren in ihrem Familiensitz, in Schloss Canon in Mézidon-Canon im Département Calvados mehrere Werke des Künstlers, darunter zwei Selbstbildnisse: eine marmorne Porträtbüste (1811, signiert „Charles Dupaty par lui-même“) und ein undatiertes marmornes Standbild, sowie eine marmorne Porträtbüste der Mutter des Künstlers (1812, signiert „Mme Dupaty par son fs C. Dupaty“)

Ein bronzenes Porträtmedaillon mit dem Profil des Künstlers von David d’Angers (1788–1856) befindet sich in dem Galerie David d’Angers genannten angevinischen Museums.


Ehrungen und Auszeichnungen



Werk


Sowohl in der Wahl der Motive, bei welcher Dupaty historische und mythologische Themen bevorzugte, als auch in der Ausführung entspricht sein Werk der im Zeitgeist liegenden Strömung des Neoklassizismus. Der Vergleich mit Antonio Canova und anderen Zeitgenossen liegt nahe. Beispielsweise zeigt die Figur des Kadmos die typische, in Jacques-Louis Davids Gemälden – unter anderem dem Schwur der Horatier – allgegenwärtige gespreizte Beinstellung.

Auch die heute eher befremdlich wirkende Nacktheit des nur mit seinem Säbel bekleideten Generals Leclerc entsprach dem im Ersten Kaiserreich gültigen Kanon des heldenhaften Mannes. Überlebensgroß und unbekleidet hatte Antonio Canova (1757–1822) sogar den Kaiser in Person in seinem so genannten nu héroïque Napoleon als Mars (1802–1806, London, Aspley House) dargestellt und ebenso erschien General Desaix in dem von Claude Dejou (1732–1816) für die Place des Victoires geschaffenen Standbild.

Daneben war Dupaty ein erfolgreicher Porträtbildhauer.

Gemäß seinem letzten Wunsch vollendete Jean-Pierre Cortot (1787–1883), der sein Nachfolger in der Académie wurde, die Reiterstatue des Königs Ludwigs XIII. (Place des Vosges) und das Denkmal zu Ehren des Herzogs von Berry. Letzteres ist nie errichtet worden.

Verwundeter Philoktetes (1810)Compiègne, Schlosspark
Verwundeter Philoktetes (1810)
Compiègne, Schlosspark
Jean-Pierre Cortot: Reiterstandbild Ludwigs XIII. (nach 1825), nach dem Entwurf (1816/21) von Dupaty
Jean-Pierre Cortot: Reiterstandbild Ludwigs XIII. (nach 1825), nach dem Entwurf (1816/21) von Dupaty

Werkauswahl


Dupaty stellte folgende Werke mit klassischen Themen im Pariser Salon aus:

Unter den zahlreichen Standbildern und Porträtbüsten sind hervorzuheben:

Der Künstler hinterließ des Weiteren folgende, teilweise unvollendete Entwürfe und Gipsmodelle:


Literatur




Commons: Louis Dupaty – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Paul Marmottan: Les Arts en Toscane sous Napoléon. La Princesse Elisa. Ed. Honoré Champion, Paris 1901.
  2. Vgl. Geneviève Bresc-Bautier: La Politique des dépôts du département des Sculptures (1848-1939) online (Memento vom 20. Januar 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,0 MB)
  3. Vgl. Annales historiques de la Révolution française. Numéro 324
  4. Vgl. Paul Marmottan: Les arts en Toscane sous Napoléon Ier. La princesse Elisa. Ed. Honoré Champion, Paris 1901.
Personendaten
NAME Dupaty, Louis-Marie-Charles Mercier
ALTERNATIVNAMEN Dupaty, Charles
KURZBESCHREIBUNG französischer Bildhauer
GEBURTSDATUM 29. September 1771
GEBURTSORT Bordeaux
STERBEDATUM 12. November 1825
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Louis-Marie-Charles Mercier Dupaty

[en] Charles Dupaty

Louis-Marie-Charles-Henri Mercier Dupaty (29 September 1771, Bordeaux – 12 November 1825, Paris) was a French sculptor.

[fr] Charles Dupaty

Charles Dupaty, né Louis-Marie-Charles-Henri Mercier Dupaty à Bordeaux le 29 septembre 1771 et mort à Paris le 12 novembre 1825, est un sculpteur français[1].

[ru] Дюпати, Шарль Мерсье

Луи Мари Шарль Анри Мерсье́ Дюпати́ (фр. Louis Marie Charles Henri Mercier Dupaty; 29 сентября 1771 (1771-09-29), Бордо — 12 ноября 1825, Париж) — французский скульптор. Старший сын юриста и писателя Жан-Батиста Дюпати.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии