Manfred Bofinger (* 5. Oktober 1941 in Berlin; † 8. Januar 2006 ebenda) war ein deutscher Grafiker, Karikaturist und Cartoonist. Er zählte zu den bedeutendsten Grafikern der DDR.
Manfred Bofinger (1998)
Leben
Manfred Bofinger stammt aus einfachen Verhältnissen aus Berlin-Mitte. Sein Vater war Plakatmaler, seine Mutter Verkäuferin. Nach der Schulzeit im Gymnasium zum Grauen Kloster absolvierte er nach dem Abitur 1959 eine zweijährige Ausbildung zum Schriftsetzer. Ab 1961 war er bis 1968 als Typograf bei der Satirezeitschrift Eulenspiegel beschäftigt. Als Autodidakt zur Karikatur gekommen, arbeitete er seitdem als freiberuflicher Grafiker, Cartoonist und Buchillustrator, dabei auch weiterhin für den Eulenspiegel und regelmäßig auch für die Kinderzeitschrift Frösi. Er illustrierte über 300 Bücher und erfand selbst Bildgeschichten, darunter viele für Kinder. Seine Zeichnungen unterschrieb er mit Bofi.
1963 bis 1989 war Bofinger Mitglied der SED, 1972 bis 1989 Mitglied des Verbandes der Journalisten der DDR (VDJ) und 1974 bis 1990 des Verbandes Bildender Künstler (VBK). 1981 wurde er mit dem Kunstpreis der DDR ausgezeichnet.
Nach einer Gehirnblutung am 29. Dezember 2004 lag er trotz Operation und Rehabilitation im Wachkoma, bevor er am 8. Januar 2006 im Alter von 64Jahren verstarb. Manfred Bofinger lebte bis zu seinem Tode in Berlin, Alt-Treptow. Er hinterließ seine Frau Gabriele und vier Kinder. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Stralau und ist mit einer weißen Marmorfigur eines lesenden Kindes künstlerisch gestaltet.
Werke (Auswahl)
Manfred Bofinger (rechts) im November 1989Grabstein für Manfred Bofinger von Matthias Heinz, mit der Skulptur eines lesenden Mädchens. Auf der Rückseite ein Zitat von Joachim Ringelnatz
Atomino, Zeichnungen neu illustriert von Manfred Bofinger, Roman von Marcello Argilli, Texte übersetzt von Egon Wiszniewsky, Alex-Taschenbücher, Kinderbuchverlag, Berlin 1979, 170 S.
Uwe Kant: Der kleine Zauberer und die große Fünf (Illustrationen), Berlin 1974.
Oben und unten. Kinderbuchverlag, Ost-Berlin 1976, DNB770155596.
Ich kann bauen. Kinderbuchverlag, Ost-Berlin 1976, DNB770155618.
Hasenjunge Dreiläufer. Kinderbuchverlag, Ost-Berlin 1976, DNB770213960 (mit Gerhard Holtz-Baumert).
Ein Bagger geht spazieren. Kinderbuchverlag, Ost-Berlin 1976, DNB760216568 (mit Alfred Könner).
Sebastian und der Spielplatz. Verlag Junge Welt, Ost-Berlin 1979, DNB800321979 (mit Helga Talke).
Gerhard Holtz-Baumert: Alfons Zitterbacke/ Alfons Zitterbacke hat wieder Ärger (Neuauflagen)
Renate Holland-Moritz: Die Eule im Kino. Filmkritiken, (Illustrationen), Berlin 1981.
Hiltrud Lind: Das Weltbühnchen. Umweltfreundliche Limericks von (A)lbacete bis (Z)ossen. Eulenspiegel Verlag Berlin
Christoph Hein: Das Wildpferd unterm Kachelofen (Illustrationen), Berlin 1984.
Ein Baum geht in die Stadt, Text und Illustrationen Bofi, Altberliner Verlag 1985.
Apfelmus im Zauberhut – Ein Witz-Lexikon, Text und Illustrationen Bofi, Kinderbuchverlag Berlin 1985.
Das Lehrlingswohnheim, Verlag Tribüne Berlin 1986.
Martin Viertel: Kuckucksgarn (Illustrationen), Kinderbuchverlag Berlin 1987.
Einstein mit der Geige
Graf Tüpo, Lina Tschornaja und die anderen. Für El Lissitzky zum 100. Geburtstag, Verlag Faber & Faber 1991[1]
Renate Holland-Moritz: Ossis, rettet die Bundesrepublik!, Anthologie (Illustrationen), Berlin 1993.
Renate Holland-Moritz: Die Eule im Kino. Neue Filmkritiken, (Illustrationen), Berlin 1994.
Das Gänsehaut-Buch, Eichborn 1994.
Das dicke Bofingerbuch, Berlin 1995.
Paul Maar: Der Buchstabenfresser, (Illustrationen), Oetinger Verlag 1996.
Renate Holland-Moritz: Angeschmiert und eingewickelt. Darüber lachte man in der DDR während der fünfziger und sechziger Jahre, Anthologie (Illustrationen), Berlin 1996.
Renate Holland-Moritz: Der Trickbetrüger. Darüber lachte man in der DDR während der siebziger und achtziger Jahre, Anthologie (Illustrationen), Berlin 1996.
Der krumme Löffel. Miniaturen einer Kindheit, Aufbau-Verl., Berlin 1998, ISBN 3-7466-1591-7[2]
Elke Heller: Gut, dass wir so verschieden sind. Zusammenleben in altersgemischten Gruppen. (Illustrationen), Beltz, Weinheim 2000. 95S. ISBN 3-407-62410-7
Heinrich Hannover: Die untreue Maulwürfin (Illustrationen), Aufbau-Verlag, Berlin 2000. ISBN 3-351-04008-3[3]
Dorrit Willumsen: Ferientage einer Katze. Kiepenheuer, Leipzig 2000, ISBN 3-378-00626-9.
U.S.Levin: Schuld war der Computer (Illustrationen) Karl Dietz Verlag Berlin. ISBN 3-320-02002-1.
Erika Berthold: Überlebens-Handbuch für Erzieherinnen (Illustrationen).
Ein dicker Hund. Geschichten mit Kindern, Aufbau-Verl., Berlin 2003. ISBN 3-351-02974-8.
Manfred Richter: Der Schickendietenheimer Turm (Illustrationen), Wilhelmshorst 2004.
Hanns Dieter Hüsch: Frieda auf Erden (Illustrationen), tvd-Verlag 2005, ISBN 3-926512-69-5.
Reinhard Renneberg: Katzenklon, Katzenklon (Illustrationen), Böklund 2006. ISBN 3-939828-02-5.
Manfred Bofinger, Ein Bilderbuch der deutschen Sprache, Verlag Faber & Faber[1]
1969–1993 viele Schönste Bücher und Die 100 besten Plakate des Jahres
1994 Buch des Monats für Zirkus Konfetti
1995 Schnabelsteherpreis für Das Gänsehautbuch
2000 Deutscher Karikaturenpreis der Sächsischen Zeitung
2002 Rahel-Varnhagen-von-Ense-Medaille
2006 Zehn besondere Bücher zum Andersentag für Als Papa noch Pirat war und andere Flunkergeschichten von Franz Sales Sklenitzka
Literatur
Anke Scharnhorst, Ingrid Kirschey-Feix:Bofinger, Manfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band1. Ch.Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Titelinfo Verlag Faber & Faber (Mementodes Originals vom 18. Dezember 2008 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/faberundfaber.de
Buchtitel online; abgerufen am 4. Januar 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.alphamusic.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии