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Robert Wolfgang Schnell (* 8. März 1916 in Barmen (heute zu Wuppertal); † 1. August 1986 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller (auch Regisseur, Schauspieler und Maler).

Robert Wolfgang Schnell, 1974 Foto von Dietmar Bührer
Robert Wolfgang Schnell, 1974 Foto von Dietmar Bührer
Robert Wolfgang Schnell 2, 1974
Robert Wolfgang Schnell 2, 1974
Robert Wolfgang Schnell 3, 1974
Robert Wolfgang Schnell 3, 1974

Leben


Gedenktafel am Haus Behaimstraße 10 in Berlin-Charlottenburg
Gedenktafel am Haus Behaimstraße 10 in Berlin-Charlottenburg
Robert Wolfgang Schnells Grabstein auf dem Friedhof Ruhleben (zur Zeit Ehrengrab)
Robert Wolfgang Schnells Grabstein auf dem Friedhof Ruhleben (zur Zeit Ehrengrab)

Robert Wolfgang Schnell kam aus einer bürgerlichen Familie. Der Vater war Bankangestellter, die Großväter waren Kaufleute. Schnell studierte als Gasthörer Musik und bildete sich autodidaktisch zum Maler. 1937 bemühte er sich um die Aufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste. Seine zwei Anträge wurden beide abgelehnt, was einem Berufsverbot gleichkam. Schnell zog daraufhin nach Mülheim/Ruhr, wo er als Hilfsarbeiter bei den Deutschen Röhrenwerken arbeitete. Es gelang ihm 1941, als Inspizient am Landestheater in Schneidemühl eingestellt zu werden und von dort an das „Deutsche Theater in den Niederlanden“ in dem von deutschen Truppen besetzten Den Haag zu wechseln, wo er seine erste Oper inszenierte. Im November 1944 einberufen, desertierte er schon im Januar 1945 zu den britischen Truppen.

Nach dem Ende des NS-Regimes trat Schnell der KPD bei, in der er bis zu deren Verbot 1956 blieb.[1] Mit seinen Freunden Willy Wenderoth und Ferdinand Röntgen eröffnete er im Januar 1946 die „Ruhrkammerspiele Witten“. Sein Versuch als Theaterleiter, aus der Erfahrung des NS-Regimes heraus ein politisches, antifaschistisches Theater zu machen, schlug fehl. Seine nicht erfolgreiche Inszenierung von Georg Büchners „Leonce und Lena“ an den städtischen Bühnen in Düsseldorf Anfang 1947 wurde jedoch zur Zwischenstation auf dem Weg an das Deutsche Theater in Berlin (Ost), wohin ihn 1947 Wolfgang Langhoff holte und wo er als Regisseur arbeitete.[2] Seit 1949 lebte Schnell in West-Berlin.

In den folgenden Jahren übte er verschiedene Tätigkeiten aus, unter anderem war er Mitarbeiter der satirischen Zeitschrift Ulenspiegel. 1959 gründete er mit Günter Bruno Fuchs, einem über das Verbot hinaus Mitglied in der KPD gebliebenen Freund,[3] dem Maler Sigurd Kuschnerus und Günter Anlauf die in Berlin-Kreuzberg ansässige Hinterhof-Galerie „zinke“, die bis 1962 bestand. Im Neuen Friedrichshagener Dichterkreis war er Ehrenmitglied. Darüber hinaus war er als Gründungsmitglied der Neuen Gesellschaft für Literatur (NGL) in ihr erstes Präsidium gewählt worden, das vom 27. April 1973 bis zur ersten ordentlichen Mitgliederversammlung der NGL am 29. Oktober 1973 tätig war.

Robert Wolfgang Schnell war als Schriftsteller in erster Linie Verfasser konventionell-realistisch erzählter Romane und Erzählungen, in denen vorzugsweise „kleine Leute“ und Außenseiter in ihrem Westberliner Milieu geschildert werden, das für den Autor einen Gegenentwurf zur kritisierten Gegenwartsgesellschaft bildet. Schnell, der Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland war, erhielt 1970 den Eduard von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal. Bundesweit bekannt wurde er 1978 durch seine Gastrolle als Hafenpastor in der Fernsehserie MS Franziska.

Er ist der Vater des Filmemachers Reinald Schnell. Bis zu seinem Tod lebte Schnell als freier Schriftsteller, Maler und Schauspieler in Berlin-Charlottenburg.

Seine letzte Ruhe fand er in einem Ehrengrab der Stadt Berlin auf dem landeseigenen Friedhof Ruhleben im Feld XXIV-192.


Schriften



Übersetzungen



Schriften in Einzelausgaben


Herausgegeben von Michael Fisch:


Filmographie



Sekundärliteratur




Commons: Robert Wolfgang Schnell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ralph Gerstenberg: Außenseiter in Wuppertal. Roman aus dem Nachlass Robert Wolfgang Schnells. Deutschlandfunk, 8. Juni 2006.
  2. Alle Angaben in diesem Abschnitt, soweit nicht anders angegeben, nach: Uwe Eckardt: Der Schriftsteller und Maler Robert Wolfgang Schnell (1916–1986) und seine Heimatstadt Wuppertal. Anmerkungen und Materialien. (PDF) In: Geschichte im Wuppertal, 21, 2012, S. 91–110.
  3. Thomas Propp: Ordnung muss sein, sprach der Anarschist. Eine Reise zum Dichter Günter Bruno Fuchs unternommen von Thomas Propp im Jahre 1981. Westberlin 1985, S. 86
Personendaten
NAME Schnell, Robert Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 8. März 1916
GEBURTSORT Barmen
STERBEDATUM 1. August 1986
STERBEORT Berlin

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[en] Robert Wolfgang Schnell

Robert Wolfgang Schnell (March 8, 1916 – August 1, 1986) was a German writer.



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