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Stefan Kaiser (* 13. Juli 1952 in Viersen) ist ein deutscher bildender Künstler, Zeichner, Bildhauer, Kupferstecher und Kunsterzieher.

Stefan Kaiser: Trianguläre Südpolexpedition (2007). Aus der Werkgruppe „Boules cloutées“
Stefan Kaiser: Trianguläre Südpolexpedition (2007). Aus der Werkgruppe „Boules cloutées“

Leben


Stefan Kaiser: Danach und davor (1993; Farbstift und Bleistift, 145 × 110 cm)
Stefan Kaiser: Danach und davor (1993; Farbstift und Bleistift, 145 × 110 cm)

Stefan Kaiser wuchs in einer Kunst liebenden Familie auf; seine Mutter war die Fotografin Ruth Kaiser und sein Vater der Künstler und Kunstpädagoge Hanns-Josef Kaiser (1920–2017[1]); sein Bruder (* 1950) ist der Schriftsteller Reinhard Kaiser. Kaiser besuchte das Viersener „Humanistische Gymnasium“ (heute: Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium) und studierte von 1971 bis 1976 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und Erwin Heerich. Seit 1978 ist er als Kunsterzieher, Zeichner und Bildhauer tätig. Von 1986 bis 1989 hatte er einen Lehrauftrag für den Bereich Design an der Fachhochschule Dortmund. 1990 eröffnete er ein Atelier in Viersen. Zahlreiche seiner Werke befinden sich im öffentlichen Raum, unter anderem einige Gedenktafeln, so beispielsweise für die ehemaligen Viersener Synagogen (1988), für die früheren Stadttore in Dülken (1993) und für den Maler Hermann Schmitz (1996). Er gestaltete die Wappen der Viersener Partnerstädte auf dem Remigiusplatz (1991) und den Duisburger U-Bahnhof St.-Anna-Krankenhaus direkt neben dem St.-Anna-Krankenhaus. Seine Zeichnungen befinden sich unter anderem in den öffentlichen Sammlungen von Schloss Rheydt (Mönchengladbach), des Museums Katharinenhof (Kranenburg), des Steintormuseums, des Mönchengladbacher Museums, des Hauses Spiess (Erkelenz) und der Stadt Viersen.

Kaiser ist verheiratet und hat drei Kinder; er lebt in Viersen.


Kunst-Zyklen


Der erste Zyklus (1982/83) setzte sich aus 16 Einzelzeichnungen zusammen. Unter dem Titel „Ein besonderer Ort“ bildeten sie ein 360-Grad-Panorama.

1995 entstand Kaisers Jahreszyklus „ZEIT-Geschichten“. Wöchentlich entstand ein großformatiges Blatt, das mit einem Ausschnitt aus der jeweiligen Ausgabe der Wochenzeitschrift DIE ZEIT gekennzeichnet wurde. Themen waren kleine alltägliche Fundstücke, die der Künstler eher zufällig entdeckt hatte. Sie wurden realistisch in starker Vergrößerung gezeichnet. Dadurch gelang es Kaiser, wie der Duisburger Kunstprofessor Hans Brög schrieb, „Bedeutungsrudimente, sollten sie von den Fundstücken selbst noch transportiert worden sein, auszulöschen und stattdessen überraschende semantische Felder zu generieren. Wichtige, unterstützende Maßnahme ist dabei das Arrangement, die Position der Figur auf dem (Bild)-Grund.“[2]

In den Jahren 1997 bis 1999 entstanden die Texte und Zeichnungen zur Mappe „Der Hagrines-Kasten“. Über die großformatigen Bleistiftzeichnungen des 2002 bis 2004 entstandenen Zyklus „Genesis“ sagte Christian Krausch, sie böten „parallel zur Genesis neue Geschichten, so wie Kaisers Zeichnungen grundsätzlich neue Sichtweisen erlauben. Nie geht es nur darum, etwas perfekt abzuzeichnen und zu vergrößern. Vielmehr erweitern Kaisers Arbeiten den Fundus an Informationen über ein Ding oder eine Sache, wissend, dass in jedem Ding und in jeder Sache meist mehr verborgen ist, als oberflächlich zu erkennen ist.“[3]

Den Werkgruppen „Boules cloutées“ (2006–2012) und „Kopfbuchen“ (2008–2010) folgen seit 2012 die „Himmelsbilder“, in denen Kaiser Zeichnung und Fotografie in ein neuartiges Spannungsverhältnis bringt.

Der König. Zeichnung (2009) von Stefan Kaiser aus der Werkgruppe „Kopfbuchen“ (2009)
Der König. Zeichnung (2009) von Stefan Kaiser aus der Werkgruppe „Kopfbuchen“ (2009)

Ausstellungen und Veröffentlichungen



Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen



Kataloge und andere Veröffentlichungen



Zitat


„Die Intensität der Interpretation kommt daher, daß der Gegenstand, den er sich hinstellt oder hinhängt, in aller Sorgfalt, ohne Projektionen, in eine große Form überführt wird, und zwar zunächst einmal mit ganz tastenden, unbestimmten Linienverläufen, die anfangen, die Realität das Abgebildeten ganz allmählich ins Bewußtsein zu heben, und nicht nur in das Bewußtsein des Betrachters, sondern auch in das Bewußtsein dessen, der die Zeichnung macht. Grob gesagt könnte man sagen: die Gegenstände, die Stefan Kaiser in seinen Zeichnungen behandelt, stellen das Äußerste an Verwandlung dar. Kunst hat ja mit Metamorphosen unentwegt zu tun. Diese Art der wirklichen Verwandlung eines an sich überhaupt nicht beachtenswerten Gegenstandes kommt in die Nähe der Einmaligkeit, der Einmaligkeit dessen, was in den unscheinbarsten Gegenständen unserer täglichen Umgebung vorhanden ist.“

Hans van der Grinten[4]

Literatur




Commons: Stefan Kaiser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten


  1. Was von Kaiser in Viersen bleibt (Rheinische Post 20. Januar 2017, S. C5)
  2. Hans Brög: Archäologie des Abfalls oder gestylter Schrott. In: Stefan Kaiser. Zeitgeschichten. Krefeld 1996
  3. Christian Krausch, Geschäftsführer des Museumsvereins Abteiberg, am 11. Februar 2005 in seiner Eröffnungsrede in Grevenbroich
  4. Hans van der Grinten: Ausstellungseröffnungsrede am 14. März 1999 im Katharinenhof Kranenburg
Personendaten
NAME Kaiser, Stefan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildender Künstler, Zeichner, Bildhauer, Kupferstecher und Kunsterzieher
GEBURTSDATUM 13. Juli 1952
GEBURTSORT Viersen

На других языках


- [de] Stefan Kaiser (Künstler)

[fr] Stefan Kaiser (artiste)

Stefan Kaiser (né le 13 juillet 1952 à Viersen) est un peintre et sculpteur allemand.



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