Willem Linnig der Ältere (* 7. April 1819 in Antwerpen; † 8. August 1885 ebenda) war ein belgischer Porträt- und Genremaler und Radierer.
Willem Linnig der Jüngere: Porträt seines Vaters Willem Linnig der Ältere
Leben
Willem Linnig war ein Sohn des Malers Peter-Joseph Linnig (1777–1836) und seiner Frau Catherine-Joséphine, geb. Leya. Er erhielt seine Ausbildung bei Hendrik Leys an der Antwerpener Akademie, der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten.
In den 1870er Jahren unterrichtete er als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Weimar, unter anderem auch seinen Sohn Willem Linnig den Jüngeren. Linnig war 1877 Mitbegründer der Weimarer Gesellschaft für Radierkunst. 1883 kehrte er nach Antwerpen zurück. Seine Werke waren hauptsächlich Historienbilder und Genreszenen, in denen er die Atmosphäre im Antwerpen des XVI. und XVII. Jahrhunderts darstellte.
Willem Linnig starb im 67. Lebensjahr in seiner Heimatstadt und wurde auf dem Antwerpener Friedhof Schoonselhof bestattet.[1]
Familie
Willem Linnig der Ältere gehörte zu einer Antwerpener Künstlerdynastie des 19ten Jahrhunderts. Neben ihm gab es noch seine beiden Brüder Jan Theodor Joseph Linnig (1815–1891) und Égide (Egidius) Linnig (1821–1860) sowie seine Söhne Willem Linnig den Jüngeren (1842–1890), Ben (Benjamin) Linnig (1860–1929) sowie Egidius Linnig den Jüngeren (1844–1908), die alle als Maler, Fotograf oder Radierer künstlerisch tätig waren. Schon der Vater Peter-Joseph Linnig war Maler gewesen, auch die Töchter seines Sohnes Benjamin wurden als Malerinnen aktiv.
Werke (Auswahl)
In der Waffenschmiede, Öl auf Holz, rechts unten signiert von Willem Linnig
Ruines de la Bourse d'Anvers en 1858. (Ruinen der niedergebrannten Börse)
Atelier van Geert de Winter. 1862, Holz, 98,6 × 130 cm, Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen
Ein Wirtshausmädchen in Flandern. 1869
Hangkast. 1875, Holz, 74 × 56 cm, Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen
De School. 1875, Holz, 44,5 × 57 cm, Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen
Schwere Aufgabe. 1877, Radierung
Ein Wunderdoctor. 1879
Keuken. 1883, Öl, 66 × 84,5 cm, Königliches Museum der Schönen Künste, Antwerpen
Das Innere einer Schenke. Holz, 37 × 45 cm
La robe de mariée. (Das Hochzeitskleid)
Literatur
Linnig, Willem, der Vater. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S.884 (Textarchiv– Internet Archive).
Linnig, Willem d. Ae. In: H. A. Müller, H. W. Singer: Allgemeines Künstler-Lexikon. Band 3, S. 15, Rütten & Loening, Frankfurt/M. 1921 (archive.org)
Linnig, Willem Senior. In: Dictionnaire des peintres belges. (französisch, Digitalisat)
Ulrike B. Wegener:Linnig, Willem (I). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 84, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023189-2, S.535.
Linnig, Willem sen. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S.256.
Walther Scheidig: Die Geschichte der Weimarer Malerschule 1860–1900. Seemann, Leipzig 1991, ISBN 3-363-00538-5.
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