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Adolph Schroedter (* 28. Juni 1805 in Schwedt/Oder; † 9. Dezember 1875 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler und Grafiker der Düsseldorfer Malerschule und gilt als Pionier der deutschen Comics.

Selbstbildnis mit Korkenzieher-Signet, 1835
Selbstbildnis mit Korkenzieher-Signet, 1835
Verlobungsanzeige Alwine Heuser und Adolf Schröder, September 1839
Verlobungsanzeige Alwine Heuser und Adolf Schröder, September 1839
Die Grundrechte des deutschen Volkes, kolorierte Lithografie von Adolph Schroedter, Frankfurt/Main 1848
Die Grundrechte des deutschen Volkes, kolorierte Lithografie von Adolph Schroedter, Frankfurt/Main 1848
Adolf Schrödter in seinem Atelier, „Don Quijote und Sancho Panza“ malend, Illustration von Wilhelm Camphausen in Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1845
Adolf Schrödter in seinem Atelier, „Don Quijote und Sancho Panza“ malend, Illustration von Wilhelm Camphausen in Schattenseiten der Düsseldorfer Maler, 1845
Est Est Est, 1851
Est Est Est, 1851

Leben


Adolph Schroedter wurde 1805 als Sohn eines Kupferstechers geboren. Er erlernte seit 1820 in Berlin als Schüler des Grafikers Ludwig Buchhorn die Kupferstecherkunst, widmete sich aber seit 1827 der Malerei an der Berliner Kunstakademie und ging 1829 zu Wilhelm von Schadow nach Düsseldorf, wo er bis 1848 blieb. Dort gehörte er auch dem Künstlerverein Malkasten an.

1839 verlobte er sich in Düsseldorf mit Alwine, geborene Heuser aus Gummersbach. Im Juni 1840 heiratete er sie. In ihrer Beziehung ermunterte er sie, sich künstlerisch zu betätigen. Schon ihre älteren Schwestern Louise Wüste und Adeline Jaeger waren Malerinnen der Düsseldorfer Schule.

Seit 1847 wirkte Schroedter durch sozialkritische und politische Zeichnungen an den Düsseldorfer Monatheften mit.[1] 1846 und 1847 fungierte Schroedter außerdem als Präsident des Allgemeinen Vereins der Carnevals-Freunde zu Düsseldorf.[2]

1848 bis 1849, Schroedter lebte mit Frau in Frankfurt am Main, arbeitete er zusammen mit Johann Hermann Detmold an der Parodie Thaten und Meinungen des Herrn Piepmeyer, Abgeordneten zur constituirenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Mayn.

1854 kehrten Adolph und Alwine Schroedter nach Düsseldorf zurück. In der Pfannenschoppenstraße 35 (später Klosterstraße),[3] im ehemaligen Haus von Johann Wilhelm Schirmer, waren sie unmittelbare Nachbarn des Künstlerpaares Marie und Rudolf Wiegmann und Karl Ferdinand Sohn.

1859 erhielt Schroedter einen Ruf als Professor der Ornamentik an das Karlsruher Polytechnikum und blieb es bis 1872. 1854 hatte der Großherzog von Baden, Friedrich I., die Großherzoglich Badische Kunstschule in Karlsruhe gegründet und als ihren ersten Direktor den Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer aus Düsseldorf berufen. Diesem folgten 1855 Ludwig Des Coudres als Professor für Figurenmalerei und 1858 Carl Friedrich Lessing als Galeriedirektor.


Familie


Adolph Schroedter war seit 1840 mit Alwine Heuser (1820–1892) aus Gummersbach verheiratet, die eine Nichte von Henriette Jügel war und als Blumen- und Arabeskenmalerin bekannt wurde. Deren ältere Schwester, Ida Heuser, wurde 1841 die Ehefrau des Malers Carl Friedrich Lessing. Eine Tochter Schroedters, Malwine, heiratete 1871 den Maler und späteren Direktor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin, Anton von Werner.


Werkauswahl


Falstaff und sein Page, 1841
Falstaff und sein Page, 1841

Ausstellungen (Auswahl)



Illustrationen (Auswahl)


Deutsche Reichs-Wappen Spinne, politische Karikatur, 1848/1849: Eine Spinne, die die Kräfte der Monarchie symbolisiert, umgarnt einen Großteil der Parlamentarier, dargestellt als zoomorphe Figuren, zugunsten eines monarchistischen Verfassungsentwurfs in der Frankfurter Nationalversammlung.[4]
Deutsche Reichs-Wappen Spinne, politische Karikatur, 1848/1849: Eine Spinne, die die Kräfte der Monarchie symbolisiert, umgarnt einen Großteil der Parlamentarier, dargestellt als zoomorphe Figuren, zugunsten eines monarchistischen Verfassungsentwurfs in der Frankfurter Nationalversammlung.[4]

Digitalisierte Ausgaben der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:

Adolf Schroedter besaß ein ungemein vielseitiges Talent. Er hat sich als Maler, als Illustrator humoristischer Dichtungen, als Kupferstecher, Radierer, Holzschnittzeichner und Lithograph, als politischer Satiriker und Schriftsteller, als Botaniker, Blumist und Schöpfer reizvoller Ornamente und Arabesken einen Ruf erworben. Er ist zwar etwas eckig und barock in der Zeichnung, aber immer geistvoll, sinnreich und von einer hervorstechenden Erfindungsgabe. Seine Auffassung des Don Quichotte ist typisch geworden und wurde von Heinrich Heine gelobt.[5] Zum Monogramm hatte Schroedter den Pfropfenzieher erwählt, den er in einem originellen Blatte Der Traum von der Flasche allegorisch verherrlichte.

Er glänzte auch in friesartigen Kompositionen wie Rheinische Bauernkirchweih (auf vergoldetes Zinkblech gemalt, 22 m lang, 65 cm hoch, 1847), Der Triumphzug des Königs Wein (1852), Rheinwein, Maitrank, Punsch und Champagner (1852), Die vier Jahreszeiten (1854, Galerie zu Karlsruhe), die er in Aquarell ausführte. Auch lieferte er Illustrationen zu Peter Schlemihl, Musäus’ Volksmärchen, Uhlands Werken etc. und zu Detmolds Leben und Thaten des Abgeordneten Piepmeier (1848). Er schrieb Das Zeichnen als ästhetisches Bildungsmittel (Frankfurt am Main, 1853) und gab eine Schule der Aquarellmalerei (Bremen 1871) heraus.


Literatur




Commons: Adolf Schrödter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hanna Gagel: Die Düsseldorfer Malerschule in der politischen Situation des Vormärz und 1848. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 82 ff.
  2. Christina Frohn: „Löblich wird ein tolles Streben, wenn es kurz ist und mit Sinn“ – Karneval in Köln, Düsseldorf und Aachen 1823–1914. Inauguraldissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 1999, S. 291 (PDF (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive))
  3. Schroedter, Adolph, Maler, Pfannenschoppenstraße 35, in Adreß-Buch der Bürgermeisterei Düsseldorf, 1856, S. 164
  4. Deutsche Reichs-Wappen Spinne. Webseite im Archivportal-D, abgerufen am 13. März 2017
  5. Hans-Dieter Fronz: Der Korkenzieher war sein Signet. Artikel vom 7. Januar 2010 im Portal badische-zeitung.de, abgerufen am 16. August 2014
Personendaten
NAME Schroedter, Adolph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker der Düsseldorfer Malerschule
GEBURTSDATUM 28. Juni 1805
GEBURTSORT Schwedt/Oder
STERBEDATUM 9. Dezember 1875
STERBEORT Karlsruhe

На других языках


- [de] Adolph Schroedter

[en] Adolf Schrödter

Adolf Schrödter or Adolph Schroedter (28 June 1805, Schwedt – 9 December 1875, Karlsruhe) was a German painter and graphic artist; associated with the Düsseldorf school of painting. He is considered to be one of the pioneers of German comics.

[fr] Adolph Schroedter

Adolph Schroedter (né le 28 juin 1805 à Schwedt/Oder, mort le 9 décembre 1875 à Karlsruhe) est un peintre et graphiste allemand de l'École de peinture de Düsseldorf et un pionnier de la bande dessinée allemande.

[it] Adolph Schroedter

Adolph Schroedter (Schwedt/Oder, 28 giugno 1805 – Karlsruhe, 9 dicembre 1875) è stato un pittore tedesco.

[ru] Шрёдтер, Адольф

Адольф Шрёдтер (нем. Adolph Schroedter; 28 июня 1805, Шведт — 9 декабря 1875, Карлсруэ) — немецкий живописец, иллюстратор и гравёр, профессор. Представитель Дюссельдорфской художественной школы.



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