Wilhelm Albert Wider (* 28. März 1910 in Widnau, heimatberechtigt ebenda; † 9. März 1985 in Widnau) war ein Schweizer Bildhauer, Maler, Zeichner und Illustrator.
Grabdenkmal auf dem Friedhof Widnau
Leben
Wilhelm Albert Wider kam am 28. März 1910 an der Bärenstrasse in Widnau als Sohn des Stickers und Kleinbauern Josef Wider (geboren 1872) und der Maria Katharina Sieber (geboren 1868) zur Welt.[1] Er besuchte die Primar- und Sekundarschule in Widnau. Von 1925 bis 1929 absolvierte Wider die Lehre als Steinbildhauer bei Johann und Josef Köppel in Widnau. Nach einem Studiensemester an der Louisenschule in München (1928/1829) arbeitete er als Steinbildhauer in Zürich und Solothurn.
Auf Wanderschaft fand Wider Halt in der Gesellenschaft und den Lehren des Sozialreformers Adolf Kolping. Nach einem Aufenthalt in Marokko besuchte Wider in Paris die École Nationale Supérieur des Baux-Arts und die Académie de la Grande Chaumière. Nach einer einjährigen Auszeit im Bildhaueratelier von August Suter, wo er sich vertieft der Anatomie widmete, war er von 1936 bis 1939 für ein dreijähriges Studium bei Karl Baur in München.
Zurück im Rheintal betrieb Wider an der Bärenstrasse in Widnau ab 1943 ein eigenes Atelier. Im Widnauer Geistlichen Gebhard Ammann fand er einen Förderer und Mentor seiner Kunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg verbrachte Wider ein Jahr in Rom, wo er die Kunst der Antike und Renaissance studierte.
1957 gründete Wider den Bund der Missionsarchitekten (BMA) und war dessen Sekretär. Ausserdem wirkte er in der Association for the Uganda Martyrs Shrines (AFUMS) in gleicher Funktion. Sein Einsatz für die Belange der Kirche wurde durch Auszeichnungen (Benemerenti-Orden durch Papst Paul VI. 1971[2]) und Preise (Europapreis Leader del Arte[3]) geehrt. Seinen Höhepunkt erreichte Wider 1965 mit der Weihe der Kirche Herz Jesu in Buchs, deren plastischen Schmuck er entwarf.
Werke (Auswahl)
Angeleitet und ermutigt von seinem Mentor Pfarrer Gebhard Ammann widmete sich Albert Wider zeit seines Lebens der sakralen Kunst.
Widnau, Katholische Kirche St. Joseph, verschiedene Bildhauerarbeiten an der Fassade
Widnau, Bruder Klaus-Kapelle, Gesamtgestaltung
Widnau, künstlerische Gesamtgestaltung des Friedhofs mit verschiedenen Figurengruppen
Eichenwies, Pfarrkirche Bruder Klaus, Kreuzigungsgruppe und Tabernakel
Düdingen FR, Bruder Klaus und Glasfenster in der Bruderklauskapelle
Dielsdorf ZH, St. Paulus-Kirche, plastische Ausstattung
Taitung, Taiwan, Altar, Kruzifix und Kreuzweg in der Kapelle der Handwerkerschule
Altstetten (Zürich), Heilig Kreuz-Kirche, diverse Arbeiten
Buch Minnesänger Konrad von Altstätten, grafische Gestaltung
Stammbaum
Albert Wider wuchs in einer kinderreichen Widnauer Familie auf.
Ferdinand Wider (1823–1900)
Carolina Eigenmann (1838–1889)
Stefan Sieber (1833–1914)
Katharina Margaretha Sieber-Sieber (1834–1916)
Josef Wider
Maria Katharina Sieber
Maria Albertina (*1897)
Maria Carolina (1898–1899)
Maria Carolina (*1900)
Maria Josefina (*1902)
Josef Jakob (*1904)
Jakob Albert (1905–1906)
Wilhelm Albert (1910–1985)
Der Grossvater, Ferdinand Wider, war Lehrer und im Nebenamt Gemeindeammann von Widnau. Die Grossmutter war Hausfrau und Mutter. Die Grosseltern mütterlicherseits waren die Sieber Schuhmachers, der Grossvater Stefan Sieber war Schuster.[4]
Literatur
Johannes Huber:Albert Wider, Bildhauer und seine Zeit. Leben, Werk, Botschaft. Hrsg.: Verein Albert Wider, Bildhauer, Widnau und Verein für die Geschichte des Rheintals. Altstätten und Widnau 2015, ISBN 978-3-03305262-8.
Johannes Huber:Rheintaler Köpfe – Historisch-biografische Porträts aus fünf Jahrhunderten. Hrsg.: Verein für die Geschichte des Rheintals. Rheintaler Druckerei und Verlag, Berneck 2004, ISBN 3-03300265-X, Albert Wider (1910–1985), S.380–384.
Otto Frei, Dr. Benedikt Fehr, Hans Fehr:Widnau - Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Politische Gemeinde Widnau, Ortsgemeinde Widnau. Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Heerbrugg 1982, S.258ff.
Galerie
Bruder Klaus in Düdingen
Glasfenster in Düdingen
Glasfenster in Düdingen
Nütze die Zeit, Sgraffito am alten Gemeindehaus Widnau
Stäckaborawybli, Sgraffito am Kindergarten in Widnau
Detail des Kreuzwegs im Aussenbereich der Kirche Herz Jesu in Buchs SG
Johannes Huber:Albert Wider. Bildhauer und seine Zeit. Leben, Werk, Botschaft. Hrsg.: Verein Albert Wider, Bildhauer, Widnau und Verein für die Geschichte des Rheintals. Altstätten und Widnau 2015, ISBN 978-3-03305262-8, S.15.
Johannes Huber:Albert Wider. Bildhauer und seine Zeit. Leben, Werk, Botschaft. Hrsg.: Verein Albert Wider, Bildhauer, Widnau und Verein für die Geschichte des Rheintals. Altstätten und Widnau 2015, ISBN 978-3-03305262-8, S.324–325.
Susi Miara:Seine Werke prägen das Ortsbild. In: Tagblatt. 30.Juli 2010 (tagblatt.ch).
Johannes Huber:Albert Wider. Bildhauer und seine Zeit. Leben, Werk, Botschaft. Hrsg.: Verein Albert Wider, Bildhauer, Widnau und Verein für die Geschichte des Rheintals. Altstätten und Widnau 2015, ISBN 978-3-03305262-8, S.15.
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