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Alexandre Hollan (* 29. Dezember 1933 in Budapest als Sándor Hollán) ist ein ungarisch-französischer Maler und Zeichner.


Leben


Alexandre Hollan wuchs in Ungarn auf. Er verlebte eine glückliche Kindheit unter privilegierten Umständen, litt dann aber in seiner Jugend unter dem autoritären kommunistischen Regime. Er leistete seinen Militärdienst ab. Auch konnte er nicht an einer Kunstakademie studieren, wie es seinem Wunsch entsprochen hätte. Er besuchte stattdessen eine Schule für Theaterausstattung, die er 1955 mit dem Diplom abschloss. Anschließend bekam er eine Anstellung als Bühnenbildner bei einem kleinen Theater in Eger. Während seiner Ausbildung begann er in seiner Freizeit Landschaften zu malen, wobei er sich an Rembrandt orientierte, insbesondere was die Lichtgestaltung angeht. Als Folge des Volksaufstands von 1956 emigrierte Hollan nach Paris. Dort konnte er die verpasste Ausbildung als Kunstmaler nachholen: Er nahm ein Studium an der École des Beaux-Arts auf, unter anderem bei Roger Chapelain-Midy, und besuchte anschließend die École des Arts Décoratifs, die er 1962 als diplomierter Grafikdesigner verließ. Gleichzeitig lernte er die zeitgenössische Malerei kennen, von der er in Ungarn nichts mitbekommen hatte und die sein Kunstverständnis grundlegend veränderte: Bram van Velde, Franz Kline, Mark Rothko und vor allem Giorgio Morandi, den er später als seinen künstlerischen „Vater“ bezeichnete. Hollan widmete sich in dieser Zeit intensiv seiner Malerei, stellte aber während 15 Jahren nicht aus. Seinen alten Renault 4L funktionierte er zu einem mobilen Atelier um und fuhr damit auf der Suche nach geeigneten Motiven quer durch Europa, von Nordschottland bis Italien. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Illustrator und Grafiker. 1978 fand die erste Einzelausstellung statt. 1984 kaufte er sich ein Bauernhaus in Gignac im Languedoc. Seither teilt er sich die Zeit zwischen Paris bzw. Ivry, wo er jeweils im Winter in seinen Ateliers an seinen Stillleben arbeitet, und seinem Haus in Südfrankreich, wo er im Sommer draußen Bäume zeichnet. Es dauerte lange, bis Hollans Bedeutung anerkannt wurde. Er konnte zwar regelmäßig in Pariser Galerien ausstellen, erst um die Jahrtausendwende nahmen ihn aber auch bekanntere Institutionen zur Kenntnis. Ausstellungen fanden statt im Musée Jenisch (2001), im Musée d’art de Joliette (2006), im Museo Morandi in Bologna (2011), im Szépművészeti Múzeum in Budapest (2011), im Musée Fabre in Montpellier (2012) und im Château de Chambord (2013). Das Centre Georges-Pompidou, das Kunsthaus Zürich und die Sammlung Planque in Aix-en-Provence haben unter anderem Werke von ihm erworben.

Hollan befreundete sich mit einer Vielzahl von Schriftstellern, deren Werke er zum Teil illustrierte und die auch über sein Werk schrieben, unter anderem Jacques Ancet, Philippe Jaccottet, Claude Louis-Combet, Luis Mizon, Salah Stétié, Pierre-Alain Tâche, Jong N. Woo, Louise Warren. Besonders wichtig war die Freundschaft mit Yves Bonnefoy. Insgesamt sind so über vierzig Kunst- und Künstlerbücher entstanden.[1][2]


Werk


Hollan beschäftigt sich in seinem Werk im Grunde nur mit zwei Motiven: Bäume und Stillleben (die er auch im Französischen wie im Englischen und Deutschen als „vie silencieuse“ und nicht – wie sonst üblich – als „nature morte“ bezeichnet). Hinter diesen beiden Motiven stehen die Themen Bewegung (die Bäume) und Stillstand. Hollan geht es dabei darum, die Wahrnehmung und Empfindung des Betrachters zu malen und zu zeichnen, und nicht um eine möglichst „realistische“ Wiedergabe der sichtbaren Oberfläche. Er bezeichnet seine Malerei daher auch als „Forschung“ (recherche). Yves Bonnefoy meinte, es gehe Hollan um die Sichtbarmachung eines Unsichtbaren. Diese Forschung oder Suche wird begleitet von Notizen und Aufzeichnungen, die Hollan in mittlerweile vier Bänden veröffentlicht hat. Hollan setzt bei seiner Malerei verschiedene Techniken ein (Lavierung, Kohle, Acrylfarben).[3]


Ausstellungen



Publikationen



Notate



Bildbände



Ausstellungskataloge



Von Hollan illustrierte Bücher (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Alexandre Hollan. 30 ans de vies silencieuses. Peintures et dessins. Abgerufen am 29. Juli 2021 (französisch).
  2. Dossier de presse A Hollan L’expérience de voir. Domaine national de Chambord, 2013, abgerufen am 29. Juli 2021 (französisch).
  3. Alexandre Hollan, le peintre des arbres et des „vies silencieuses“. 20. April 2015, abgerufen am 29. Juli 2021 (französisch).
Personendaten
NAME Hollan, Alexandre
ALTERNATIVNAMEN Hollán, Sándor (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG ungarisch-französischer Maler
GEBURTSDATUM 29. Dezember 1933
GEBURTSORT Budapest

На других языках


- [de] Alexandre Hollan

[ru] Голлан, Александр

Александр Голлан (венг. Hollán Sándor, фр. d'Alexandre Hollan; род. 1933, Будапешт) — французский художник и график венгерского происхождения.



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