Antonio Rossellino, eigentlich Antonio Gamberelli (* 1427 oder 1428 in Settignano, heute zu Florenz; † 1479 in Florenz) war ein italienischer Architekt und Bildhauer. Sein Künstlername setzte sich erst im 16. Jh. in der Kunstliteratur durch und rührt vermutlich von seiner roten Haarpracht. Er trat mit Porträtbüsten hervor und schuf für den Kardinalerzbischof von Lissabon, Jacob von Lusitanien, das bedeutendste Marmorgrabmal der Frührenaissance.
Antonio RossellinoMarmorgrab des portugiesischen Kardinals
Leben
Antonio Rossellino war der Bruder und auch Schüler des italienischen Bildhauers Bernardo Rossellino. Er war meist in Florenz tätig, wo er vorrangig marmorne Grabmäler mit vielen Verzierungen schuf. Giorgio Vasari hat ihn und seinen Bruder Bernardo im zweiten Teil seiner Künstlerbiografien beschrieben.
Rossellino war einer der wichtigsten italienischen Bildhauer des 15. Jahrhunderts. Im wirklichen Flachrelief arbeitend machte er geschickten Gebrauch von Licht und Schatten, sich glatt von der scharfen, höheren Erleichterung des Vordergrunds zur niedrigeren Erleichterung der Entfernung bewegend. Solche Arbeiten, die die Barrieren zwischen der Malerei und Skulptur zu brechen schienen, waren im 15. Jahrhundert weit verbreitet. Aus der Frühzeit seiner Schaffensperiode stammen vier in Marmorreliefs gearbeitete Madonnen, es sind aber noch viele weitere bekannt.
Antonio Rossellino: Maria mit dem fröstelnden Kind, Gebrannter Ton, Florenz um 1475 (Bode-Museum, Berlin)
Werke
Seine Hauptwerke sind:
das Grabmal des Hl. Marcolino Amanni (1317–1397), (Forlì, Reg. Emilio Romagna, Musei San Domenico), 1458
Heiliger Sebastian (Empoli), um 1460
das Grabmal des Kardinals Johann von Portugal (Florenz, San Miniato), 1461–66
Altar der Kapelle Piccolomini in der Kirche Sant’Anna dei Lombardi in Neapel, 1477 ff.
Familien-Grabmal des Francesco Nori (Kenotaph), um 1478, Florenz, S. Croce
sowie einige Gemeinschaftsarbeiten mit seinem Bruder Bernardo (Werkstattarbeiten), darunter der David aus der Casa Martelli Firenze (heute in der Nationalgalerie in Washington).
Birgit Langhanke: Die Madonnenreliefs im Werk von Antonio Rossellino. Dissertation. Books on Demand, München 2013, DNB 1102157171.
Giorgio Vasari: Das Leben des Giuliano da Maiano, Antonio und Bernardo Rossellino, Desiderio da Settignano und Benedetto da Maiano. Neu ins Deutsche übersetzt von Victoria Lorini. Hrsg., kommentiert von eingeleitet von Sabine Feser und Christina Irlenbusch. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2012, ISBN 978-3-8031-5057-8.
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