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Benedetto Tola (auch: Benedikt Tola, Benedikt Thola, * vor 1525 in Brescia, Italien; † 1. Februar 1572 in Dresden) war ein italienischstämmiger Maler und Musiker der Renaissance, der zusammen mit seinen zwei Brüdern am sächsischen Hof in Dresden wirkte.

Rekonstruierte Sgraffiti im Großen Schlosshof des Dresdener Residenzschlosses nach dem Entwurf von Benedetto Tola um 1550/55
Rekonstruierte Sgraffiti im Großen Schlosshof des Dresdener Residenzschlosses nach dem Entwurf von Benedetto Tola um 1550/55
Rekonstruiertes Sgraffito im Großen Schlosshof des Dresdener Residenzschlosses nach dem Entwurf von Benedetto Tola um 1550/55: Titus Manlius Torquatus wird wegen militärischem Fehlverhalten enthauptet
Rekonstruiertes Sgraffito im Großen Schlosshof des Dresdener Residenzschlosses nach dem Entwurf von Benedetto Tola um 1550/55: Titus Manlius Torquatus wird wegen militärischem Fehlverhalten enthauptet
Von Benedetto Tola gemaltes Porträt von Kurfürst August von Sachsen (um 1560)
Von Benedetto Tola gemaltes Porträt von Kurfürst August von Sachsen (um 1560)

Leben


Benedetto Tola hat seine Lehrjahre als Maler vermutlich zusammen mit seinem Bruder Gabriele in der Werkstatt ihres Vaters Paolo Tola (geb. 1490) in Brescia verbracht. Nach stilistischen Kriterien lässt sich schließen, dass Benedetto danach in der Werkstatt des Alessandro Moretto weiter ausgebildet wurde, von dem er den Stil seiner gelängten Figuren übernahm. Am 13. November 1548 schloss Benedetto einen Dienstvertrag bei dem Maler Girolamo Romanino, den er am 15. Mai 1549 auflöste. Der Grund war vermutlich die Aufnahme des Dienstes bei dem sächsischen Kurfürsten Moritz, der damals Trient, Mantua, Ferrara, Mailand und Venedig bereiste und die Erweiterung seines Residenzschlosses in Dresden plante.

Noch im gleichen Jahr wurde Benedetto Tola zusammen mit seinen Brüdern Gabriel und Quirin (Trompeter) durch den Fürstbischof von Trient, Cristoforo Madruzzo, von Brescia nach Dresden an den kursächsischen Hof entsandt, wo sie als Musiker, aber Benedetto und Gabriele auch als Maler arbeiten sollten. Benedetto gründete in Dresden eine Malerwerkstatt, die auch ausbildete, so den Maler Heinrich Peters. Benedetto Tola kann als offizieller Hofmaler der sächsischen Kurfürsten Moritz und seines Nachfolgers August bezeichnet werden. Vor allem in den 1550er Jahren arbeiteten Benedetto und Gabriele intensiv an der bildlichen Ausstattung des Dresdener Schlosses und lieferten auch Entwürfe für Ausstattungsstücke wie den Schlosskapellenaltar, die Schlosskapellenorgel und das Kenotaph für Kurfürst Moritz in Freiberg.

Immer wieder kehrten die Brüder Tola für kurze Zeit nach Brescia zurück, so z. B. Bendetto im Jahr 1550, um einen Bevollmächtigten für seine Finanzangelegenheiten zu benennen.

Die Tola-Brüder wirkten als erste Instrumentalisten der kurfürstlichen Hofkapelle.[1][2]

Erhalten geblieben ist ein Briefwechsel mit dem Kurfürsten nach achtjähriger Dienstzeit am Dresdner Hof, in denen Versorgungsansprüche und Auftragsarbeiten behandelt werden.

Benedetto Tola war mit Helene vermählt, einer Tochter des Jacobus Bruni de Purgorio und dessen Frau Katharina (geborene Durata, † 1580). Die Tochter Agnesia (1551–ca. 1621) heiratete den Kapellmeister Antonio Scandello (1517–1580).[3] Ein Sohn war der Trompeter Orazio Tola, der bis 1601 nachweisbar ist.

Benedetto Tola starb am 1. Februar 1572 in Dresden und fand in einem Schwibbogengrab auf dem Frauenkirchhof[4] seine Ruhestätte.


Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Eintrag 1550 im Stadtwiki Dresden
  2. Karl Gebhard: Beiträge zur Geschichte der Cultur der Wissenschaften, Künste und Gewerbe in Sachsen vom 6ten bis zu Ende des 17ten Jahrhunderts. Walther Hofbuchhandlung, Dresden 1823, S. 134 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  3. Reinhard Kade: Antonius Scandellus 1517–1580 – Ein Beitrag zur Geschichte der Dresdner Hofkantorei. In: Max Seiffert (Hrsg.): Sammelbände der internationalen Musikgesellschaft. 15. Jahrgang, Heft 4, Juli–September 1914. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1914, S. 535–565, hier S. 541, JSTOR:929307 (Textarchiv – Internet Archive Stammbaum).
  4. Johann Gottfried Michaelis: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia,. Welche Auf denen Monumentis derer in GOtt ruhenden / so allhier in und außer der Kirche zu unser Lieben Frauen begraben liegen, und eine fröhliche Auferstehung erwarten, zu finden / Denen Verstorbenen zu immerwährenden Andencken / denen Lebendigen aber zum Spiegel und willigen Nachfolge, mit allen Fleiß zusammen gesucht / und zum öffentlichen Druck / Nebst einer Historischen Vorrede von gedachter Kirche dargestellet worden. Selbstverlag des Autors, Dresden 1714, S. 168 (Digitalisat der SLUB Dresden; Online in der Google-Buchsuche).
  5. Dülberg 2019, S. 246–247.
  6. Bericht über die Restaurierung und Rückkehr des Altares nach Torgau, online als PDF (abgerufen am 13. September 2020).
  7. Dülberg 2019, S. 244.
  8. Dülberg 2019, S. 237–239.
  9. Damian Dombrowski: Die Grablege der sächsischen Kurfürsten zu Freiberg. Ideelle Dimensionen eines internationalen Monuments. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. Band 64, 2001, S. 234–272. Hier wird auf S. 236 für den ersten Entwurf das Jahr 1555 angegeben. Der entsprechende Brief mit Nennung der "welschen Maler" als Entwerfer stammt aber aus dem Jahr 1559.
  10. Schade 1969, Kat.-Nr. 105 mit Abb.
Personendaten
NAME Tola, Benedetto
ALTERNATIVNAMEN Tola, Benedikt
KURZBESCHREIBUNG italienischstämmiger Maler und Musiker der Renaissance
GEBURTSDATUM vor 1525
GEBURTSORT Brescia, Italien
STERBEDATUM 1. Februar 1572
STERBEORT Dresden

На других языках


- [de] Benedetto Tola

[fr] Benedetto Tola

Benedetto Tola (Brescia, 1525 - 1572) est un musicien et peintre italien qui a été actif au Cinquecento.



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