Benjamin Walther (* 10. September 1974 in Dresden) ist ein deutscher Künstler und Theaterregisseur.
Benjamin Walther auf der Ausstellungseröffnung IM KÄFIG DER FREIHEIT im Kunstmuseum Wolfsburg, 2016
Leben
Benjamin Walther wuchs in Dresden auf. Nach dem Besuch der Kreuzschule studierte er von 1996 bis 1998 Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität und an der Technischen Universität in Berlin.[1]
Bereits während seiner Schulzeit und seines Studiums arbeitete er am Staatsschauspiel Dresden, dem Schauspiel Leipzig und am Berliner Ensemble u.a. mit Heiner Müller, Peter Zadek und Wolfgang Engel zusammen. 1998 begann seine Zeit als Regieassistent an der Landesbühne Wilhelmshaven, wo er Ein Bericht für eine Akademie von Franz Kafka sowie Liebestoll von Sam Shepard inszenierte. Für Liebestoll wurde er in der Jahresumfrage der Fachzeitschrift Theater heute als bester Nachwuchsregisseur nominiert. Im Jahr 2000 wechselte er als Regieassistent an das Düsseldorfer Schauspielhaus. Hier arbeitete er eng mit Frank-Patrick Steckel und Jürgen Gosch zusammen. Zudem setzte er in Düsseldorf seine beginnende Arbeit als Regisseur fort und gründete mit der Dramaturgin Anna Haas die Spielstätte Schauspielhaus im Theatermuseum. In dieser Zeit entstanden die Inszenierungen Der gute Dieb von Conor McPherson sowie bash von Neil LaBute. Mit dieser Arbeit wurde er 2002 zum internationalen Theatertreffen auawirleben[2] nach Bern eingeladen. Nach einem Wettbewerb für junge europäische Regisseure der Union de Théatres de l’Europe UTE inszenierte er international am Teatrul Bulandra in Bukarest und am Dramaten in Stockholm. Seit 2002 führte er Regie an den Theatern Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Darmstadt, Bayerisches Staatsschauspiel sowie am Betty Nansen Teatret in Kopenhagen. Zudem war er Hausregisseur am Schauspielhaus Bochum.
Seit dem Jahr 2008 ist er als Performer und Bildender Künstler Teil des Künstlerduos Awst & Walther, dessen Arbeiten in zahlreichen nationalen wie internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt werden und in bedeutenden Kunstsammlungen vertreten sind (u.a. KW Institute for Contemporary Art, Kunstverein Braunschweig,[3]Kunstmuseum Wolfsburg,[4] National Museum Cardiff,[5] Nassauischer Kunstverein,[6]Moscow Biennale und Sammlung Boros[7]). Als Dozent lehrte Benjamin Walther an der Zürcher Hochschule der Künste, der Universität Siegen sowie der Köln International School of Design.
Inszenierungen
2018: Ich bin die Beute nach Irvin D. Yalom, Theaterhaus Jena[8]
2015: Prometheus.Nu nach Aischylos, Betty Nansen Teatret Kopenhagen
2013: Danserye, Installation und Raumkonzept (Choreographie Sebastian Mathias), Kampnagel Hamburg, Sophiensaele Berlin, Kaserne Basel, Gessnerallee Zürich, Theater Freiburg
2006: A number von Caryl Churchill, Schauspielhaus Bochum
2005: Miss Sara Sampson von Gotthold Ephraim Lessing, Schauspielhaus Bochum
2005: Aias von Sophokles, Bayerisches Staatsschauspiel
2004: Dantons Tod von Georg Büchner, Staatstheater Darmstadt
2003: Nach Bayeux von Daniel Mursa, Deutsches Schauspielhaus Hamburg
2003: Herons von Simon Stephens, Königlich Dramatisches Theater Stockholm
2003: A. ist eine Andere von Sauter/Studlar, Staatstheater Darmstadt
2002: Roberto Zucco von Bernard-Marie Koltès, Teatrul Bulandra, Bukarest
2001: Stella von Johann Wolfgang von Goethe, Union de Théatres de l’Europe
2001: Bash: Stücke der letzten Tage von Neil LaBute, Düsseldorfer Schauspielhaus
2000: The Good Thief von Conor McPherson, Düsseldorfer Schauspielhaus
1999: Liebestoll von Sam Shepard, Landesbühne Nord Wilhelmshaven
1999: Ein Bericht für eine Akademie von Franz Kafka, Landesbühne Nord Wilhelmshaven
1996: Macbeth von William Shakespeare, Straße E, Dresden
2001 Best Young Director, Union de Théatres de l’Europe, FR
2000 Nominierung Bester Nachwuchsregisseur in Theater heute
Literatur (Auswahl)
Babias, Marius und Silke Wittig (Hg.): Where Are We Now? n.b.k. Berlin, Band 8: n.b.k. Neuer Berliner Kunstverein, Köln 2016.
Process Performance Presence: Ausstellungsrundgang. Kunstverein Braunschweig e.V., Braunschweig 2016.
Rosen, Aaron: Art & Religion in the 21st Century. Thames & Hudson, London 2016.
Ströbele, Ursula (Hg.): 24h skulptur, Berlin 2016.
Broeker, Holger (Hg.): Walk the Line: New Paths in Drawing, Kunstmuseum Wolfsburg, Wolfsburg 2015.
Pofalla, Boris: Das Zukunftslabor. In: Monopol, September 2015, S. 24–25 (Abb.).
Steckbauer, Melissa: Awst & Walther: Ground Control, An Interdisciplinary Forum at PSM Gallery. In: Dailyservings Online, 10. April 2015.
Thiel, Thomas (Hg.): Vor Ort: Kunstprojekt Sennestadt, Sennestadtverein (Bielefelder Kunstverein), Bielefeld 2015.
Scott, Jac (Hg.): The Language of Mixed-Media Sculpture, The Crowood Press, London 2015.
Ströbele, Ursula: Zeit-Skulpturen: Grenzenlose Skulptur. Ein Überblick über das skulpturale Heute. In: Kunstforum International, Oktober–November 2014, S. 216–223 (Abb.).
Sokhan, Alena: Awst & Walther. In: Berlin Art Link Online, 15. September 2014.
Woeller, Marcus: Hinter jeder Hecke ein neuer Ort. Das Künstlerduo Awst & Walther verschreibt sich der symbolischen Grenzüberwindung. In: Die Welt, 12. April 2014, S. 28.
Pofalla, Boris: Awst & Walther. In: Boros Collection. Bunker Berlin. Distanz Verlag, Berlin 2013.
Forbes, Alexander: Awst & Walther. In the Clear Light of Technology. An artist couple explores biometrics. In: Modern Painters, April 2013, S. 52–54.
Woeller, Marcus: Kunst verbindet. Manon Awst und Benjamin Walther sind international schwer angesagt. Ein Atelierbesuch im Berliner Wedding. In: Die Welt kompakt, 27. Dezember 2012, S. 10 (Abb.).
Honigman, Ana Finel: Delivering to the Moment. In: Sculpture Magazine, Mai 2012, S. 42–47.
Gronemeyer, Wiebke: Awst & Walther. In: BE#18, mission Statement, Künstlerhaus Bethanien (Hg.), Berlin 2011.
Honigman, Ana Finel: Manon Awst & Benjamin Walther. The Berlin-based artists discuss the politics of beauty on the eve of their exhibition. In: Dazed Online, 2010.
Harrington, Katherine: Manon Awst & Benjamin Walther. In: Sculpture + The Enemies, Januar 2010.
Mayer, Thomas: Mauer aus Eis. Mitten in London inszenierte der Dresdner Benjamin Walther für 24 Stunden das Ende des Kalten Krieges. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 6. November 2009, S. 9 (2 Abb.).
Benjamin Walther (Mementodes Originals vom 2. Juli 2017 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.benjaminwalther.deabgerufen am 10. Oktober 2017
auawirleben (Mementodes Originals vom 27. August 2017 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/auawirleben.ch, abgerufen am 10. Oktober 2017.
Nassauischer Kunstverein (Mementodes Originals vom 6. Oktober 2017 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstverein-wiesbaden.de, abgerufen am 10. Oktober 2017.
Sammlung Boros (Mementodes Originals vom 8. Oktober 2013 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sammlung-boros.de, abgerufen am 10. Oktober 2017.
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