Birgitta Weimer studierte ab 1976 Ethnologie und Anthropologie an der Georg-August-Universität Göttingen, ab 1980 Kunsterziehung und von 1983 bis 1988 freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, bei Kai Sudeck, Sigmar Polke und Ulrich Rückriem.
Nach einem Studienaufenthalt in Westafrika 1987/88 lebte und arbeitete sie bis 2000 mit Unterbrechungen in Köln, dann 2 Jahre in Chicago und von 2002 bis 2004 in Frankfurt am Main. Ab 2004 hatte sie Atelier und Wohnung in Königswinter, seit 2016 wieder in Köln.
1998 führte sie das Projekt "Zukunft der Arbeit" mit dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Witten-Herdecke durch. Sie nahm 1998/1999 an der Bauhaus-Universität Weimar und an der Universität Essen Lehraufträge wahr, 2000/01 an der University of Chicago und dem Milwaukee Institute of Art and Design, Milwaukee, Wisconsin USA. 2003/04 versah sie die Vertretungsprofessur an der Fachhochschule Darmstadt im Fachbereich Gestaltung.
Sie stellte in der Zeitschrift brandeins Arbeiten von anderen Künstlern vor[1] und widmet sich der Auszeichnung von Künstlerinnen durch den Zonta Club Köln 2008.
Birgitta Weimer war von 1996 bis zu seinem Tod 2016 mit Uwe Sommerfeld verheiratet und hat mit ihm einen 1996 geborenen Sohn.
Werk und künstlerische Position
Das Interesse der Künstlerin gilt „Ordnungssystemen, Mustern, Formeln, Codes der verschiedenen Wissenschaften“,[2] von der Ethnologie und Kulturanthropologie zu den Naturwissenschaften und insbesondere den Biowissenschaften, die sie in unterschiedlichen Formen reflektiert. Sie arbeitet „an einer Neuformulierung des Menschenbildes und unseres Naturverständnisse“ als Teil einer „Poetik einer dritten Natur“.[3] Sie widmet sich in den dreidimensional Arbeiten, die sich zwischen Skulptur und Installationen bewegen, der Erforschung plastischer Aggregatzustände. Sie erprobt und benutzt dabei ein Fülle von Materialien, angefangen von Flüssigkeiten wie Wasser und Öl, weiche Materialien wie Gummi und Silikon, feste Materialien wie Wachs und Körner, bis harten Materialien wie Metall, Glas und Acryl. Seit einigen Jahren spielen auch immaterielle Faktoren wie künstliches Licht, Tageslicht und damit einhergehende Transluzenz eine Rolle. In Computeranimationen von vielschichtigen Arbeiten auf Transparentpapier taucht die Zeit als vierte Dimension auf.[4]
Auszeichnungen, Stipendien, Projekte
Birgitta Weimer erhielt für 1987/88 ein Postgraduiertenstipendium für bildende Kunst des DAAD für Gambia, Westafrika, 1992 das Friedrich-Vordemberge-Stipendium der Stadt Köln und war 1996 Artist in Residence an der Loughborough University in Großbritannien.
Birgitta Weimer. Vom Ursprung der Materie. 1993, Kunstsammlung der Stadt Limburg, Galerie Ingrid Haar, Galerie Dorit Jacobs
Birgitta Weimer, Holon. Bergisch Gladbach 1998, hrsg. Städtische Villa Zanders, ISBN 3-9805715-3-X.
Birgitta Weimer: Die dritte Natur. (= Dokumente unserer Zeit. Band 28). Chorus Verlag für Wissenschaft und Kunst, Mainz 2001, ISBN 3-926663-28-6.
Unter der Haut. Transformationen des Biologischen in der zeitgenössischen Kunst. Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg 2001. Hatje Cantz-Verlag, Ostfildern 2001, ISBN 3-7757-9071-3.
Birgitta Weimer. In: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. Ausgabe 73, Heft 7, Zeitverlag, München 2006, ISSN0934-1730.
Birgitta Weimer, Morphogenesis – Metagenesis. (= Dokumente unserer Zeit. Band 37). Chorus Verlag für Wissenschaft und Kunst, Mainz 2007, ISBN 978-3-926663-37-5.
wired vol. 01/09, edith wahlandt galerie Stuttgart und Galerie am Prediger Schwäbisch Gmünd, ISBN 978-3-936988-16-1.
Birgitta Weimer im Gespräch mit Susanne Wedewer, für Birgitta Weimer. In: Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. Ausgabe 73, Heft 7, 1, Quartal 2006, Zeitverlag München 2006, ISSN0934-1730
Söke Dinkla: Von der ersten zur dritten Natur. In: Galerie Dorothea van der Koelen: Britta Weimer Die dritte Natur. (= Dokumente unserer Zeit. XXVIII). Mainz 2001, ISBN 3-926663-28-6. S- 28.
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