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Bruno Carlos Wurster (* 8. Juni 1939 in Bern; † 3. Juni 2003 ebenda) war ein Schweizer Maler, Grafiker, Radierer und Lithograf abstrakter Stilrichtung.


Leben


Bruno Wurster wurde als einziges Kind von Otto Wurster und Irmgard Wurster-Burri in Bern geboren. Der Vater war Kaufmann in leitender Position, die Mutter hatte an den Konservatorien in Bern und Dresden Klavier studiert. Die beiden führten ein offenes Haus mit grossem Freundeskreis zu dem viele Künstler, unter ihnen Lily und Paul Klee, später auch deren Sohn Felix mit seiner Familie zählten. Früh an Kinderlähmung erkrankt, konnte Bruno nur lückenhaft öffentliche Schulen besuchen; deswegen liessen ihn die Eltern privat unterrichten und förderten seine Begabung fürs Malen. 1948 erwarben die Eltern ein grosses Haus am Steinhölzliweg in Liebefeld bei Bern und pflegten dort mit den Künstlerfreunden das gesellschaftliche Leben. Im eigenen Atelier übte sich der werdende Künstler in verschiedenen Techniken der Malerei und begann 1952/53 seine Werke der Öffentlichkeit vorzustellen. Ab 1959 beteiligte er sich regelmässig an den Weihnachtsausstellungen Bernischer Künstler in der Kunsthalle Bern.

1957/58 belegte Bruno Wurster an der Kunstgewerbeschule Bern einen Kurs in Tierzeichnen bei Hans Schwarzenbach und im Wintersemester 1958/59 Kulturgeschichte bei O. Michel. Ergänzend nahm er Cello-Unterricht. Während seiner Zeit als Volontär beim Verlag Kümmerly & Frey erwarb er erste Kenntnisse im grafischen Bereich.

1959–1961 war Wurster Schüler an der Malschule Max Rudolf von Mühlenen in Bern. In Weiterbildungskursen bei Peter Zeiler in München übte er Aktzeichnen[1] und erlernte an der Atelier-Malschule das Collagieren. 1962 belegte er zwei Semester an der Akademie der Bildenden Künste München bei Franz Nagel. Danach folgten fünf Semester an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Hermann Wilhelm und Ernst Weil. Während der Semesterferien arbeitete Wurster selbständig im eigenen Atelier.

Im Herbst 2002 erkrankte er und starb am 3. Juni 2003 in einem Berner Spital. Sein Nachlass befindet sich im ArchivArte in Bern. Zusätzlich wird er von seiner Frau Renate betreut und mit regelmässigen Ausstellungen vor dem Vergessen bewahrt.[2][3]


Werk


Nach seiner Heirat mit der Physiotherapeutin Renate Heydel aus Hamburg bezog das Paar eine Wohnung mit Atelier im elterlichen Haus am Steinhölzliweg und blieb zeitlebens dort. Bruno Wurster arbeitete damals an einem «Ikarus-Zyklus», der ihn über längere Zeit beschäftigte. 1970 begannen die Tiefdruckarbeiten Wursters Schaffen zu prägen, vor allem Radierungen und Aquatinta, vorerst noch in Schwarz-Weiss. Den Druck besorgte Fritz Karlen von der Eidgenössischen Landestopographie und Walter Casserini in Thun. Auf der 1976 erworbenen grossen Tiefdruckpresse, die er im Untergeschoss aufstellen liess, entstanden Werke in grosser Zahl. Es begann eine reiche Schaffensphase. In Reisefotos vom Norden Deutschlands und der Insel Sylt hielt er seine Eindrücke fest, um sie zuhause auszuwerten. Reisen nach Korsika und Lanzarote und besonders der Weltstadt New York fanden ebenfalls ihren Niederschlag in seinen Arbeiten.


Künstlerfreunde


Ein wichtiger Aspekt seines Lebens stellte die Musik dar. Doch war es mehr das Hören und Analysieren, als das selbst Musizieren. Wurster pflegte Kontakte zu verschiedensten Musikern und Komponisten. Sein Jugendfreund Urs Peter Schneider widmete sein 1973 uraufgeführtes Werk Zähler[4] Renate und Bruno Wurster. Briefkontakte mit dem koreanischen Komponisten Isang Yun führten zur persönlichen Begegnung. Mit weiteren Musikern und Komponisten korrespondierte er, wie etwa György Ligeti, Sándor Veress, Mario Venzago, Augustinus Franz Kropfreiter, Ernst Ludwig Leitner, Klaus Sonnenburg, Roland Moser und Vladislav Jaros. Mit dem Arzt und Lyriker Peter Weibel[5] war er bis zu seinem Tod freundschaftlich verbunden. 1983 erschien eine Mappe mit fünf Radierungen zu fünf lyrischen Texten des Autors.


Ausstellungen (Auswahl)



Gruppenausstellungen



Einzelausstellungen



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Website von Peter Zeiler
  2. Franz-Josef Sladeczek, Andreas Müller: Sammeln & Bewahren: das Handbuch zur Kunststiftung für den Sammler, Künstler und Kunstliebhaber. Benteli, Bern 2009, ISBN 978-3-7165-1552-5, S. 270f (Doppelseite online (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 136 kB))
  3. Nachlass
  4. U.P.Schneider, Werkverzeichnis, Seite 12 (PDF; 81 kB)
  5. Peter Weibel auf Literapedia Bern
  6. Hommage an Bruno Wurster (Memento vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive)
Personendaten
NAME Wurster, Bruno
ALTERNATIVNAMEN Wurster, Bruno Carlos
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler
GEBURTSDATUM 8. Juni 1939
GEBURTSORT Bern
STERBEDATUM 3. Juni 2003
STERBEORT Bern



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