Christian Megert (* 6. Januar 1936 in Bern; lebt und arbeitet in Düsseldorf) ist ein Schweizer Bildhauer, Objek- und Kinetikkünstler.
Christian Megert besuchte von 1952 bis 1955 die Kunstgewerbeschule in Bern, er unternahm von 1956 bis 1960 ausgedehnte Studienreisen nach Berlin, Stockholm und Paris und besuchte die dortigen Kunstgewerbeschulen.
1973 zog Christian Megert nach Düsseldorf. Von 1976 bis 2002 war er Professor am Lehrstuhl für Integration bildender Kunst und Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf.
Megert lebt und arbeitet in Düsseldorf und Bern.
Seine erste Ausstellung hatte Megert in Bern im Jahr 1956. Er schuf dafür monochrome Material- und Strukturbilder sowie Plastiken aus Eisen und Kunstharz. Ab 1960 entstanden vorwiegend Arbeiten aus Glas und Spiegeln.
1961 verfasste er das Manifest EIN NEUER RAUM anlässlich einer Ausstellung in Kopenhagen. Das Manifest war ein Aufruf, mit der „Hilfe von Kunst alles Räumliche neu zu überdenken“. Er hatte einige Ausstellungen zusammen mit der Gruppe ZERO, mit der er Environments und kinetischen Objekte schuf. Aus diesem Jahr stammt auch Megerts erster Spiegelraum, der in der Galerie des Kopenhagener Künstlerfreundes Addi Køpcke installiert wurde. Eine Wand des Raums war mit Spiegelquadraten behangen, die in fast endloser Synthese neue Räume erzeugten.
1962 stellte er im Stedelijk Museum in Amsterdam aus, 1964 auf der Schweizerischen Landesausstellung EXPO in Lausanne, im Kunsthaus Zürich, Linz und Graz. 1968 war er auf der 4. documenta in Kassel mit zwei Spiegelobjekten und einem Spiegelraum vertreten. Megert verkleidete in diesem Raum den Boden und die Decke mit Spiegelquadraten, sodass eine vertikale Endlosspiegelung entstand. Durch den visuellen Entzug des Bodens wurden die Betrachter scheinbar in die Höhe und auf den Boden gestreckt. Das Prinzip der Spiegelwände, -bänder und -bilder setzte Megert auch im Außenraum um.
Spiegel verwendet Megert um Formen zu brechen, zu verändern und einen neuen Raum zu schaffen. Die Konstruktion eines Scheinraums durch die Spiegelreflexion ist sein spezifisches Anliegen. Bild und realer Raum greifen ineinander. Dafür dynamisiert er die Spiegel, indem er sie zerschneidet, collagiert, splittert, übermalt oder lasiert. Neben dem Spiegel verwendet er auch Folien, lichtkinetische Objekte und polierte Natursteine. In seinen kinetischen Objekten sind Leuchtstoffröhren eingebaut, die eine Farbigkeit unterschiedlicher Farbtöne produzierten.
Megert schuf auch Großplastiken aus Stein für das Musikzentrum in Amsterdam, die Stadt Maastricht, die WestLB in Wesel, die Bundesgartenschau Düsseldorf, das Terrassenschwimmbad Baden, den Bankverein Thun und für die Stadt Vaduz in Liechtenstein.
Personendaten | |
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NAME | Megert, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | schweizerischer Bildhauer, Objektkünstler, Installations- und kinetischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1936 |
GEBURTSORT | Bern |