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Christoph Brech (* 1964 in Schweinfurt) ist ein deutscher Künstler.


Leben und Werk


Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Gärtner studierte Brech von 1989 bis 1995 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Franz Bernhard Weißhaar. 1995 wurde er Meisterschüler. Danach war er von 1997 bis 2000 Assistent an der Akademie der Bildenden Künste in München und 2003 bis 2004 Gastdozent an der Université du Québec Montréal (UQAM), Montréal und 2009 Gastdozent an der National Dong Hwa University Hualien und an der National Taiwan University of Arts Taipei.

Brechs Werk konzentriert sich auf Videoarbeiten, Rauminstallationen und Arbeiten im öffentlichen Raum. Seine Videoarbeiten werden in Europa, Nord- und Südamerika sowie in Asien gezeigt. Schwerpunkte legt der Künstler auf die Themen Zeit, Vergänglichkeit, An- und Abwesenheit und Erinnerung sowie auf körperliche, geistige und spirituelle Übergänge.

Ein weiteres großes Thema ist die Musik. Im Video „Opus 110a“ von 2001 wird Musik mit den Falten des Fracks des Dirigenten Christoph Poppen visualisiert.[1] Der Film über das Quartett Quatuor Ebène von Brech ist ein außergewöhnliches Porträt und geht der Frage „Wo entsteht Musik?“ nach. Charakteristisch ist für Brech eine plötzliche Entdeckung als Ausgangspunkt künstlerischer Arbeitsweise. Anders als der Künstler Wassily Kandinsky, der mit seinem „Gelben Klang“ Entsprechungen zwischen Tönen und Klängen suchte, geht Brech nicht systematisch vor. Die Installation „Porträt eines Orchesters“ ist in Zusammenarbeit mit Mariss Jansons und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks entstanden. Die Töne der einzelnen Musiker werden in Licht umgewandelt. Wie ein musikalischer Sternenhimmel war diese Arbeit Anfang 2009 im Stadtmuseum München zu sehen. Das zufällig Beobachtete nimmt Gestalt an in Bildern, die langsam auf den Betrachter zufließen. Auf Reisen wie 2003 nach Kanada als „Artist in Residence“ entstanden sowohl Fotoserien in Tagebuchform als auch Filme.

Während seines Aufenthaltes 2006 in Rom als Stipendiat der Villa Massimo entstand das „Diario Fotografico“, ein Fototagebuch. Es bringt Alltagssituationen formal und inhaltlich in neue Zusammenhänge. Die Präsenz verschiedener Epochen wird deutlich. Aus dieser Zeit stammt auch das Material für die Videos „La Civetta“(2006), „Trapasso“ (2008), „Transito“ (2007) und „Punto“ (2006). „La Civetta“ zeigt den klassischen Blick auf den Petersdom durch das Schlüsselloch des Eingangs der Malteser Gärten auf dem Aventin. Dieses Werk wird mit dem film noir verglichen.[2] „Trapasso“ und „Transito“ thematisieren vergängliches Licht, Zeit und Veränderung durch die Zeit. „Punto“ wirkt wie eine Luftspiegelung[3].

Christoph Brech vertrat Deutschland bei der internationalen Videoausstellung Mutations II, Moving Stills, die in Museen in Berlin, Bratislava, Luxemburg, Moskau, Paris, Rom und Wien (2008/2009) gezeigt wurde. Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Videokünstler (Handelsblatt, 28. Januar 2009). 2011 gewinnt Christoph Brech zusammen mit Nicola Borgmann den international ausgeschriebenen Wettbewerb für die Kunst im Erweiterungsbau des Deutschen Bundestags in Berlin (Marie-Elisabeth-Lüders-Haus). Die closed-circuit-Videoinstallation „Blick-Wechsel“ überzeugte die Jury, da sie in poetischer Weise die Spree als innerdeutsche Grenze thematisiere. 2020 wird der Künstler für die Chor- und Oratorienfenster der Heilig-Kreuz-Kirche in München-Giesing mit dem Artheon Kunstpreis der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst ausgezeichnet. Brech lebt und arbeitet in München.


Arbeiten im öffentlichen Raum



Werke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)



Ausstellungen (Auswahl)



Preise und Auszeichnungen





Literatur



Einzelnachweise


  1. Der Bildausschnitt ist eine Nahaufnahme des Dirigenten Christoph Poppen, dessen Frackfalten die Musik von Dmitri Schostakowitsch wiedergeben. „Der bewegte Stoff wird zur abstrakten Metapher für ein diffuses ... Geflecht von Beziehungen, die Brech in eine filmische Ordnung fasst.“ in Johannes Janssen: Passagen, Seite 14
  2. „Brech gelingt hier dennoch ein einzigartiger „film noir““ in Johannes Janssen: Passagen, Seite 18
  3. Thomas Wagner: Römische Perspektiven
  4. Der letzte Nazarener in FAZ vom 25. Juli 2016, Seite 11
  5. Internetseite Villa Stuck
Personendaten
NAME Brech, Christoph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Videokünstler
GEBURTSDATUM 1964
GEBURTSORT Schweinfurt



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