Conrad Weidmann (* 10. Oktober 1847 in Diessenhofen am Rhein, Schweiz; † 17. August 1904 in Lübeck) war ein deutscher Maler, Zeichner, Kunst- und Kolonialschriftsteller, sowie Kriegsreporter im sogenannten Araberaufstand.[1]
Weidmann erhielt seine schulische Ausbildung in Zürich bevor er ab 1864 durch Deutschland, Frankreich und Italien reiste. Im Jahr 1872 ließ er sich in der Freien und Hansestadt Lübeck nieder und wurde deutscher Reichsangehöriger.[2] 1882 schuf er eine Reihe von Zeichnungen, die sich mit der baugeschichtlichen Entwicklung Lübecks befassten und unter dem Titel Historisches Album von Lübeck herausgegeben wurde. Für dieses Werk erhielt er eine Auszeichnung vom preußischen Kulturministerium. Weidmann fertigte für die Zeitschrift Fliegende Blätter einige Zeichnungen und übernahm 1889, mit Erlaubnis des Auswärtigen Amtes, auch die Illustrationen und die Berichterstattung für die geplante Ostafrika-Expedition von Hermann Wissmann für die Leipziger Illustrirte Zeitung, die Hamburger Nachrichten und weitere Zeitungen.[3]
Als Begleiter Wissmanns nahm Weidmann an einigen Gefechten sowie an der Seite Karl von Gravenreuths an Marschbewegungen an den Küsten von Muoa über Tanga, Pangani, Mquadja, Saadani bis Bagamoyo und Dar es Salaam teil. Weiter führten ihn die Expeditionen nach Dunda, Yombo, in das Kingani-Wami-Delta und an weitere Orte des Gebietes. Er war auch 1890 bei dem Gefecht bei Palamaka und der Einnahme von Kiloa, Lindi und Mikindani zugegen. So kamen in den eineinhalb Jahren, die er dort verbrachte rund 50 Zeichnungen mit begleitenden Texten für die Illustrierte Zeitschrift und weitere Berichte für die anderen Blätter zusammen. Doch hatten die Reisestrapazen und das Klima seiner Gesundheit geschadet und er kehrte im September 1890 in die Heimat zurück.[3]
Er blieb der Kolonialbewegung weiterhin verbunden und gab 1890 ein Album mit Bildnissen der Teilnehmer der Expedition unter dem Titel Major von Wissmann und seine Officiere sowie 1894 das Lexikon Deutsche Männer in Afrika heraus. Der Großherzog von Weimar verlieh ihn hierfür den Weißen Falkenorden. Durch zahlreiche Vorträge und Reden versuchte Weidmann die Sache der Deutschen Kolonien zu fördern. In der Kolonialgesellschaft, auch vor allem in der Lübeckischen Abteilung, war er hoch geachtet. Als deren Hauptvorstand ihn zu seinem Mitglied wählte, sandte ihm Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg sein Bild. Mehr als zehn Jahre gehörte er bis zu seinem Tod als erster Schriftführer dem Vorstand an.
Neben der Kolonialgesellschaft, dem Alldeutschen Verband oder der Gemeinnützigen Gesellschaft war er auch für die Lübeckischen Blätter tätig. Seit Jahren berichtete er, letztmals in der Ausgabe vor seinem Nachruf, über die in Nöhrings Salon ausgestellten Kunstwerke. Er tat dies, indem er die Begabung der Jüngeren – auch mancher Lübecker – erkannte und die Kunstwandlungen verständnisvoll begleitete.
Weidmann verstarb an einem Lungenleiden.
Personendaten | |
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NAME | Weidmann, Conrad |
ALTERNATIVNAMEN | Weidmann, KConrad |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Zeichner, Kunst- und Kolonialschriftsteller |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1847 |
GEBURTSORT | Diessenhofen |
STERBEDATUM | 17. August 1904 |
STERBEORT | Lübeck |