Eduard Bischoff (* 25. Januar 1890 in Königsberg (Preußen); † 1. April 1974 in Soest) war freier Künstler sowie Professor an der Kunstakademie in Königsberg, Ostpreußen. Sein künstlerisches Schaffen in der Zeit zwischen 1905 und 1974 umfasste Malerei, Bildhauerei und Arbeiten auf den Gebieten der Keramik, Glasmalerei und der Graphik inklusive Gebrauchsgraphik.[1]
Dieser Artikel befasst sich mit dem Künstler Eduard Bischoff. Zum Physiker siehe Eduard Hagenbach-Bischoff.
Eduard Bischoff
Leben
Bischoff, Sohn eines Kaufmanns[2], zog es nach Ausbildung im Lehrberuf in Hohenstein und Preußisch Eylau[3] ab 1908 zum freien Studium im Künstlerkreis um Fritz Boehle in Frankfurt am Main.[1]
In diese Zeit und danach (bis 1910) fallen einige Schiffsreisen in den Orient bzw. in den östlichen Mittelmeerraum. Mit vierjähriger Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem er als Soldat in Ostpreußen, Galizien und Frankreich diente[3], studierte er von 1910 bis 1920 an der Kunstakademie Königsberg unter Ludwig Dettmann, Heinrich Wolff und Richard Pfeiffer. Er befreundete sich mit Fritz Ascher, von dem er 1912 ein Porträt malte. In diesem Zeitraum unternahm er auch zahlreiche Reisen nach Nord-, Süd- und Südosteuropa.[3] 1924 kam es zur Begegnung mit Lovis Corinth.[3]
„Handel, Wirtschaft und Verkehr“, Gelsenkirchen
Bis zu seiner 1936 erfolgten Berufung als Professor lebte Bischoff als freier Künstler in Königsberg. U.a. die Stadt Königsberg erwarb mehrere Bild Bischoffs, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschollen sind.[4] 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus den Kunstsammlungen der Stadt Königsberg sein expressives Bild Das Frühstück (Öl auf Leinwand, 84,7 × 58 cm, 1927) beschlagnahmt und vernichtet.[5]
Bischoff stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[6]
Nach Wehrdienst im Zweiten Weltkrieg und Flucht nach Mecklenburg sowie dreijährigem Aufenthalt in der Lüneburger Heide kam Bischoff 1948 nach Gelsenkirchen, wo er sich bis 1962 in der Künstlersiedlung um den Halfmannshof niederließ und als freischaffender Künstler tätig war.[7]
In den Jahren 1952 und 1953 erfolgten Reisen nach Afrika.[3] In Gelsenkirchen schuf Bischoff 1958 das Mosaik „Handel, Wirtschaft und Verkehr“ für das Foyer der Landeszentralbank an deren damaligen Sitz in der Florastraße 26.[8]
1962 zog Eduard Bischoff nach Soest um, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete.
In seiner Kunst hinsichtlich des bearbeiteten Materials sehr vielseitig, ist Bischoff in seinen Werken dem Sujet seiner ostpreußischen Heimat zeitlebens treu geblieben.
Mit seiner Ehefrau Gertrud hatte Eduard Bischoff zwei Kinder, Tochter Berte sowie Sohn Fridolin, der 1942 im Kaukasus fiel.[2]
Auszeichnungen
1934: Erster Preisträger für die künstlerische Ausgestaltung des Auditorium maximum der Handelshochschule Königsberg[3]
1954: Erster Preisträger im Wettbewerb für den Entwurf von Glasschliff-Fenstern für das Rathaus Gelsenkirchen-Buer[3]
1959: Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen[3]
Wolfgang Brauneis / Raphael Gross (Hrsg.): Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Prestel, München u.a. ISBN 978-3-7913-7922-7, S. 133.
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