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Eduard Otto Morres (* 15. Juni 1884 in Brassó (deutsch Kronstadt, rumänisch Brașov), Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; † 7. Februar 1980 in Zeiden) war ein Maler, Zeichner und Kunsttheoretiker.


Leben


Eduard Morres war der Sohn von Eduard Morres[1] und Josefine Morres, geb. Hintz, und das älteste von fünf Kindern. Seine Eltern gehörten zum traditionsbewussten, gebildeten Bürgertum Kronstadts. In seiner Heimatstadt besuchte er das deutsche Honterusgymnasium. Nach dem Abitur 1903 folgte eine Abiturientenreise in den Orient, die ihn von Konstantinopel, an der östlichen Küste des Mittelmeers entlang bis nach Palästina und Ägypten führte.

Von 1903 bis 1904 absolvierte Morres ein Studium an der Zeichenlehrerakademie in Budapest, unter anderen bei den Professoren László Hegedűs und Edvi Illés. In der Zeit von 1904 bis 1906 studierte er an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar u. a. in der Zeichenklasse von Ludwig von Hofmann und in der Klasse für landschaftliche Studien bei Theodor Hagen. Er hatte hier das Stipendium für begabte Künstler der Großherzog-Wilhelm-Ernst-Stiftung zugesprochen bekommen. Danach setzte Morres von 1906 bis 1908 sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei den Professoren Hugo von Habermann (Porträtmalerei), Peter Halm (Radierung) und Ludwig von Löfftz (Malen und Zeichnen) fort.

Nach dem k.k.-Militärdienst in Siebenbürgen folgte 1909 bis 1910 ein ihn prägender Studienaufenthalt in Paris, wo er Kontakt zu damals schon bekannten Malern der Schule von Barbizon hatte. In seine Heimat zurückgekehrt, erteilte er Malunterricht. Eine seiner bekanntesten Schülerinnen war Grete Copony, später bekannt als Grete Csaki-Copony. Nach einem längeren Malaufenthalt in Deutsch-Weisskirch zeigte Morres in Kronstadt seine erste Eigenausstellung. Es folgten weitere Malaufenthalte und Reisen durch Siebenbürgen sowie nach Prag, Krakau, Lemberg, Rom, Fiesole, Siena, Perugia, Assisi und Venedig.

Während des Ersten Weltkriegs diente Morres als k.u.k.-Leutnant und Oberleutnant. Nach dem Krieg folgte für ihn eine schwere Zeit, doch auch eine fruchtbare Phase seines künstlerischen Schaffens: Malaufenthalte in den siebenbürgischen Bergen, Vorträge über deutsche Kunst und eine reiche publizistische Tätigkeit, Aktmodellzeichnen für einen Kreis von Kollegen, Mitarbeit beim damaligen Burzenländer Sächsischen Museum, Kronstadt.

Wohnhaus von Eduard Morres in Zeiden
Wohnhaus von Eduard Morres in Zeiden

1928 reiste Morres „auf den Spuren der Gotik“ im Besonderen und der Malerei überhaupt durch Österreich und Deutschland. Die letzte Reise ins Ausland führte ihn 1937 nach Deutschland, bevor er 1942 mit seiner Familie nach Zeiden zog, wo er die zweite Hälfte seines Lebens verbrachte.

Um seine Familie ernähren zu können – er hatte mit seiner Frau Marie Morres, geb. Teutsch, zwei Kinder – nahm er immer wieder verschiedene Arbeitsstellen an; so z. B. war er zehn Jahre lang Verwalter in der Papierfabrik Bușteni, außerdem nahm er Auftragsarbeiten an; so entstanden u. a. zahlreiche Porträts. 1946 trat er als freischaffender Künstler in die neugegründete Gewerkschaft Bildender Künstler (Sindicatul Artiştilor Plastici) ein. Später wurde er auch Mitglied im Fondul Plastic und im Verband Bildender Künstler Rumäniens (Uniunea Artiştilor Plastici din România, U.A.P.) ein.

1956 war Morres in seiner Wahlheimatstadt Zeiden Mitbegründer des „Literatur- und Vortragskreises Michael Königes“, als dessen Ehrenpräsident er bis zu seinem Tod 1980 vorstand.


Wertung


Eduard Morres gehörte zu den bedeutendsten Künstlern Rumäniens. Heute kann gesagt werden, „dass dieser Maler nicht nur ein Meilenstein des siebenbürgischen Kunstgeschehens war, sondern auch ein europäisches Format hatte.“[2] Maßgeblich geprägt von der Freilichtmalerei (auch Pleinairmalerei) der Schule von Barbizon war „Eduard Morres [...] ein Heimatmaler, so, wie in gewissem Sinne einige seiner berühmten Vorbilder und „Vorgänger“, Ferdinand Georg Waldmüller, Jean-François Millet, Adolph von Menzel, Franz von Defregger, Paul Cézanne, Wilhelm Leibl, Vincent van Gogh u. a., in deren Werk immer wieder die Natur und besonders das Genrehafte vorherrschen.“[3] Im Mittelpunkt seiner Landschaftsbilder (Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen) stand „die innerliche Beziehung zu den Menschen, zur heimatlichen Natur und Landschaft“[4] der „siebenbürgische Mikrokosmos“ [...] doch „sprengt er den Rahmen der verklärenden, manchmal süßlich verkitschten und deshalb von der Kunstkritik häufig verpönten Heimatmalerei“[3]


Wichtige Ausstellungen



Eigenausstellungen (Auswahl)


Ausstellungsraum der Eduard-Morres-Stiftung in Zeiden
Ausstellungsraum der Eduard-Morres-Stiftung in Zeiden

Teilnahme an Gruppenausstellungen (Auswahl)



Literatur



Eigene Schriften



Monographien, Kataloage



Studien, Artikel



Einzelnachweise


  1. Eduard Morres (1851–1945). (PDF) Abgerufen am 3. März 2014.
  2. Gudrun-Liane Ittu: Eduard Morres: Maler von europäischem Format. In: Siebenbürgische Zeitung. 14. September 2006, abgerufen am 3. März 2014.
  3. Brigitte Stephani: Eduard Morres. Ein siebenbürgischer Künstler (1884–1980). 1. Auflage. Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, 2006, ISBN 3-929848-57-0, S. 50.
  4. Brigitte Stephani: Eduard Morres. Ein siebenbürgischer Künstler (1884–1980). 1. Auflage. Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, 2006, ISBN 3-929848-57-0, S. 48.
Personendaten
NAME Morres, Eduard
ALTERNATIVNAMEN Morres, Eduard Otto
KURZBESCHREIBUNG rumäniendeutscher Maler, Zeichner und Kunsttheoretiker
GEBURTSDATUM 15. Juni 1884
GEBURTSORT Kronstadt, Siebenbürgen
STERBEDATUM 7. Februar 1980
STERBEORT Zeiden



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