Ernst Skrička (* 4. Juni 1946 in Wien; † 29. Juni 2020[1]) war ein österreichischer Grafiker und Maler. Er lebte in Heinrichs bei Weitra (Waldviertel) und Wien.
Leben
Ernst Skričkas Interesse für Kunst wurde schon früh durch seine Eltern geweckt. Wesentliche Impulse erhielt er weiters am Wiener Gymnasium Stubenbastei durch Professor Josef Stoitzner.
Ernst Skrička studierte ab 1964 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Maximilian Melcher und schloss 1970 mit dem Lehramts-Diplom für Bildnerische Erziehung und Werkerziehung sowie mit dem Diplom Akademischer Grafiker ab. Für seine künstlerische Diplomarbeit, die monumentale Radierung diës irae, erhielt er den Abgangspreis der Akademie. Zugleich war Skrička ordentlicher Hörer an der Wiener Universität, wo er Geschichte als Hauptfach und Kunstgeschichte und Philosophie als Nebenfächer bis zum Dissertantenstadium studierte, jedoch nicht abschloss.
1969 hatte er seine erste Ausstellungsbeteiligung: die 6 Melcher-Schüler Tone Fink, Franco Lago, Paul Pichler, Ernst Skrička, Wolfgang Stifter und Erich Steininger zeigten Druckgrafik in der Wiener Secession.
1970 begann Skrička an einem Wiener Gymnasium zu unterrichten. Gleichfalls 1970 gründete er gemeinsam mit seinem Studienfreund Erich Steininger eine eigene grafische Werkstätte in Wien-Leopoldstadt, Vorgartenstraße 211;
diese Ateliergemeinschaft bestand 43 Jahre. Die ungewöhnlich große Radierpresse, die Skrička mit einer Walzenbreite von 140cm anfertigen ließ, ermöglichte beiden Künstlern den Druck monumentaler Formate.
1972 war seine Heirat mit der Geschichts-Studienkollegin Nina Bouczek und der Einzug in die gemeinsame neue Wohnung am Mühlschüttel in Wien-Floridsdorf. 1974 bzw. 1975 kamen die Töchter Sonja und Sandra zur Welt. 1975–2008 war Skrička Professor für Bildnerische Erziehung an der Pädagogischen Akademie (ab 2005 Hochschule) in Wien-Strebersdorf.
Ab 1979 adaptierten die Skričkas auch das ehemalige Zollhaus in Heinrichs bei Weitra im Waldviertel, nahe der Grenze zu Böhmen, als Wohn- und Atelierhaus. Seit 2008 lebten Nina und Ernst Skrička dort ganzjährig. 2013/15 übersiedelte Skrička sein Œuvre, seine Pressen und sein Materiallager nach Heinrichs.
Er wurde am Stadlauer Friedhof bestattet.[2]
Ausstellungen
Online 2008Inne werden 2010Österr. Papiermachermuseum 2015
Einzelausstellungen (Auswahl)
1970 Theseustempel, Wien
1974 Künstlerhaus-Galerie, Wien;[3] Forum Stadtpark, Graz
1970 Abgangspreis der Akademie der bildenden Künste, Wien
1973 Kulturförderungspreis der Stadt Wien
1975 1. Preis Österreichischer Zeichenwettbewerb der Rank Xerox
1977 Österreichischer Staatsförderungspreis
1991 Kulturförderungpreis des Landes Niederösterreich
2003 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
2018 Niederösterreichischer Kulturpreis – Würdigungspreis in der Kategorie Bildende Kunst[4][5]
Publikationen (Auswahl)
Mappenwerke
Theogonie 13 Radierungen zu Hesiod mit einem Text von Hansjörg Krug, Edition Tusch, Wien 1974
Bilder aus Angst 6 Radierungen mit einem Text von Kristian Sotriffer, Edition Grüner, Steyr 1976
angesichts 18 Kaltnadel-Radierungen mit einem Text von Peter Baum, Wien 1989/90
Mienenspiel 9 Lithographien mit einem Text von Otto Breicha, Edition des Rupertinums, Salzburg 1990
Künstler-Bücher
Kopf-Stücke gemeinsam mit Ernst Jandl, Edition Thurnhof, Horn 1991
dableib-wegwill gemeinsam mit Bodo Hell, Edition Thurnhof, Horn 2001
Film
Ernst Skrička – die Leidenschaft des Radierens. Regie: Werner Wöss, Produktion des ORF, 1973
Werke in Sammlungen (Auswahl)
Albertina, Wien; Artothek des Bundes, Wien; Ferdinandeum Innsbruck; Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt; Kulturamt der Stadt Wien MUSA; Kunstforum Bank Austria Unicredit, Wien; Kunstforum Strabag, Wien; Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste, Wien; Lentos Kunstmuseum, Linz; Sammlung Leopold, Wien; Museum Liaunig, Neuhaus/Suha; Museum der Moderne, Salzburg; Museum Moderner Kunst MUMOK, Wien; NÖ_Landesmuseum St.Pölten; Sammlung Essl, Klosterneuburg; Sammlung Hartmann, Albstadt/Baden-Württemberg
Bibliografie
Bücher
Bäumer, Angelica und Sotriffer, Kristian: Skrička. Katalogbuch der Albertina mit einem Vorwort von Walter Koschatzky, Herold Wien 1986
NÖ Landesmuseum (Hg): Ernst Skrička. ÜberDruck. Mit Texten von Peter Baum, Otto Breicha und Kristian Sotriffer. Wien 1993
Steininger, Florian (Hg): Ernst Skrička. AufZeichnungen. Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra 2016
Zeitschriften/Aufsätze (Auswahl)
Kristian Sotriffer: Künstlerprofil Ernst Skrička. In: alte und moderne Kunst, Heft 126, 18. Jg., Innsbruck 1973
Alois Vogel: Ernst Skrička. In: alte und moderne Kunst, Heft 195, 29. Jg., Innsbruck 1984
Angelica Bäumer: Ernst Skrička. Lebenszeichen eines Zeichners. In: Vernissage, 9. Jg., Nr. 10, Wien 1990
Philipp Maurer: Ernst Skrička – Befindlichkeiten. In: UM:DRUCK, Nr. 22, Wien 2013
Ursula Philadelphy: Es sind ziemlich böse Zeichnungen. In: morgen, Heft 2/16, Wien 2016
Elisabeth Vera Rathenböck: Menschen. Kopf. Bilder. Zu Ernst Skrička. In: KünstlerInnen im Waldviertel. Steinverlag, St. Pölten 2017
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