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Eugen Hamm (* 12. Mai 1885 in Apolda; † 3. Juli 1930 in Berlin-Schöneberg) war ein deutsch-jüdischer Maler und Graphiker, Schüler von Lovis Corinth und Henri Matisse.

Stilleben mit Kirschen, um 1920
Stilleben mit Kirschen, um 1920

Leben und Wirken


Hamm wurde in der Familie des aus Braunschweig stammenden Apoldaer Textilfabrikanten Semmy Hamm und seiner Frau Eleonore geborene Jawrower aus Leipzig geboren. Die Eltern waren israelitischer Religion.[1] Er hatte einen um ein Jahr älteren Bruder Arthur.

Nach seinem Schulbesuch (Ort und Zeit nicht bekannt) absolvierte er in Leipzig eine zweieinhalbjährige kaufmännische Ausbildung. Danach begann seine künstlerische Tätigkeit mit humoristischen Zeichnungen, gefördert von Thomas Theodor Heine, dem Herausgeber des Simplicissimus. Er arbeitete auch an der Zeitschrift Jugend mit.

1904 ging er an die private Malschule von Lovis Corinth in Berlin. In Berlin war er auch zwischen 1907 und 1909/10 vorwiegend ansässig und hatte hier auch in der Secession seine erste Ausstellung. 1909 weilte Hamm in Paris und studierte an der Académie Matisse. Das war eine private Malschule für bis zu 100 Schüler aus dem In- und Ausland und ein Forum von Künstlern, die vor allem in Matisse ihre künstlerische Inspiration sahen.

Ab 1910 hielt Hamm sich vorwiegend in Leipzig auf, unterbrochen von Aufenthalten in Paris zwischen 1911 und 1913, wobei er Kontakt zu den Künstlerkreisen im Café du Dôme hielt. In Leipzig wurde er Mitglied im Deutschen Künstlerbund[2] , im Leipziger Künstlerverein und später auch im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zum Heeresdienst. Nach dem Krieg ging er nach kurzen Aufenthalten in Italien und München wieder nach Leipzig. Hier arbeitete er unter anderem als Porträtist für die Neue Leipziger Zeitung. Zusammen mit Will Howard und Rüdiger Berlit arbeitete er im Kreis Leipziger Expressionisten auf dem Gebiet der Druckgraphik. Das bekannteste Ergebnis Hamms auf diesem Gebiet ist die Mappe „Vorstadt-Bordell“, die in Zusammenarbeit mit Joachim Ringelnatz entstand.

Ende der 1920er Jahre brachte ihn Auftragsmangel in eine finanzielle Notlage. 1925 gehörte er zur Jury der 10. Leipziger Jahresausstellung.[3]

1928 zog er nach Berlin, wo er 1930 in Berlin-Schöneberg den Freitod wählte.

1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ drei seiner Bilder aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig beschlagnahmt und vernichtet.[4]

Heute befinden sich zahlreiche seiner Werke in renommierten Museen, wie der Galerie Neue Meister in Dresden, dem Museum der bildenden Künste Leipzig und dem Lindenau-Museum Altenburg.

Das Gesamtwerk Eugen Hamms umfasst neben Ölgemälden Radierungen, Zeichnungen (Bleistift, Tuschfeder, Tuschpinsel, Kugelschreiber), Lithographien und Pastelle. Seine Themen sind Stillleben, Landschaften, Städtebilder, Porträts und Aktdarstellungen. Die Malweise Hamms ist beeinflusst von seinen Lehrern Corinth und Matisse, aber auch stark angelehnt an Auguste Renoir.


Ausstellungen



Werke (Auswahl)



1937 als "entartet" aus dem Museum der bildenden Künste Leipzig beschlagnahmte und vernichtete Werke



Weitere Werke (Auswahl)



Literatur



Einzelnachweise


  1. Geburtsurkunde im Stadtarchiv Apolda
  2. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Hamm, Eugen (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 14. August 2015)
  3. Jury der 10. Leipziger Jahres-Ausstellung 1925. In: Deutsches Museum. Abgerufen am 2. Juli 2021.
  4. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin.
  5. http://emuseum.campus.fu-berlin.de/eMuseumPlus?service=direct/1/ResultDetailView/result.t1.collection_detail.$TspImage.link&sp=13&sp=Scollection&sp=SfieldValue&sp=0&sp=0&sp=3&sp=SdetailView&sp=0&sp=Sdetail&sp=0&sp=T&sp=0&sp=SdetailView&sp=0
  6. artprice
  7. Hauk Medien Archiv@1@2Vorlage:Toter Link/rb-media.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. lot-tissimo
  9. http://www.findartinfo.com/german/search/listprices.asp?keyword=24066
  10. Drouot.com
  11. Bildindex.de


Commons: Eugen Hamm (painter) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Hamm, Eugen
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 12. Mai 1885
GEBURTSORT Apolda
STERBEDATUM 3. Juli 1930
STERBEORT Berlin-Schöneberg



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